Die Welt braucht China und China braucht die Welt

Von Wu Jianmin

Am 25. November 1971 beschlossen die Vereinten Nationen auf ihrer 26. Generalversammlung mit überwältigender Mehrheit, Chinas legitimierten Sitz in der UNO wiederherzustellen – es entfielen 76 Ja-Stimmen, 35 Nein-Stimmen und 17 Enthaltungen. Chinas Rückkehr in die UNO war das Ergebnis des langjährigen Kampfes des chinesischen Volkes und anderer Völker und Staaten, die für internationale Gerechtigkeit eintreten. Der 25. November 1971 wurde zu einem nationalen Freudentag, nicht nur für die Volksrepublik China, den das Land gebührend feierte.

Ich selbst hatte die große Ehre, der 26. UN-Generalversammlung als Mitglied der chinesischen Delegation für die Rückkehr Chinas in die Vereinten Nationen beizuwohnen und im Anschluss als einer der ersten ständigen Vertreter der VR China insgesamt zehn Jahre in den Vereinten Nationen zu arbeiten. Seit Chinas Rückkehr in die UNO sind mittlerweile 40 Jahre vergangen, aber die eindrucksvolle Szene, wie die Vertreter der UN-Staaten die chinesische Delegation begrüßten, sehe ich noch immer klar und deutlich vor mir. Wenn ich auf die außenpolitische Entwicklung Chinas in den letzten 40 Jahren zurückblicke, werden viele Erinnerungen in mir wach.

Am 25. Oktober 1971, einen Monat vor der historischen Entscheidung der UN-Generalversammlung, ahnte die Delegation der Kuomintang bereits, dass die Verhandlungen für sie kein glückliches Ende nehmen würden. Vor der letzten Stimmenabgabe über die Wiederherstellung des legitimen Sitzes Chinas hatte die Kuomintang bereits ihren Rücktritt aus den Vereinten Nationen verkündet. Nach der Verabschiedung der entsprechenden Resolution war Chinas Sitz in den Vereinten Nationen zunächst unbesetzt. Nachdem der Volksrepublik China alle legitimen Rechte in der UNO durch diese Resolution eingeräumt worden waren, sendete Sithu U Thant, der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, drei Telegramme an China mit der Bitte, dass die chinesische Regierung Vertreter zur Teilnahme an der Generalversammlung der Vereinten Nationen entsenden sollte. Am 11. November traf die chinesische Delegation schließlich in New York ein. Am Flughafen wurden sie von Beamten der Vereinten Nationen, dem französischen ständigen Vizevertreter in der UNO sowie 500 Journalisten empfangen. Am 14. November folgte eine Sondersitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen, in der die Vertreter von 57 Ländern nacheinander eine Rede hielten. Die ursprünglich auf lediglich einen halben Tag angesetzte Sitzung nahm schließlich einen kompletten Tag in Anspruch. Als ich den Reden der Vertreter zuhörte, war ich tief bewegt und richtiggehend euphorisch. Die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Vereinten Nationen sind eine internationale Organisation von höchster Autorität und Repräsentativität. Meiner Auffassung nach war Chinas Rückkehr in die Vereinten Nationen eine unaufhaltsame Entwicklung, eine logische Folge des historischen Trends.