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Vom hörigen Untertanen zum mündigen Internetuser – China einhundert Jahre nach der Xinhai-Revolution

Von Tang Yuankai

1911 setzten sich in China einige weitsichtige Intellektuelle unter Leitung von Sun Yat-sen für politische Ideale und einen Weg des Wandels ein und stießen eine mutige Revolution an. Sie ging später als Xinhai-Revolution in die Geschichtsbücher ein und ihr Einfluss ist bis heute spürbar. Vor 1911 war China ein unabhängiges Land, das unter einem System feudaler und monarchischer Herrschaft mit 2000-jähriger Tradition stand. Wissenschaft, Technologie und Wirtschaftsstruktur waren jedoch veraltet, sodass China den expandierenden westlichen Mächten wenig entgegenzusetzen hatte und einige erschütternde Niederlagen gegen die europäischen Aggressoren hinnehmen musste; so geschwächt wurde das Land dann kurz darauf schmachvoll vom Nachbarland Japan geschlagen und später von den Verbündeten Streitkräften der acht Mächte bezwungen. China musste Teile seines Territoriums abtreten und Reparationen leisten. Die ausländischen Mächte überfluteten den Markt mit ihren Waren, sodass die nationale Wirtschaft schließlich zusammenbrach. Die Staatskassen waren leer und das Volk lebte in Not und Elend, sodass das Land schließlich seine Unabhängigkeit verlor.

Durch die Xinhai-Revolution wurde schließlich 1911 das Jahrtausende alte feudale und monarchische Herrschaftssystem gestürzt. Der Kaiser wurde entthront und die Zöpfe der Männer wurden abgeschnitten. Die von der Xinhai-Revolution angestoßenen tiefgreifenden Veränderungen bekam vor allem das Volk zu spüren; diejenigen also, die gut 2000 Jahre lang „Untertanen" gewesen waren. Der gesellschaftliche Wandel, der sich danach in China vollzog, sucht bis heute in der Geschichte der Menschheit seinesgleichen. Und ohne sich mit diesem tiefgreifenden Wandel zu beschäftigen, scheint es auch unmöglich, die heutige chinesische Gesellschaft und die Chinesen der Gegenwart zu verstehen.

Ein neues Bürgerbewusstsein

Obwohl auch noch lange nach der Xinhai-Revolution politische Konzepte wie Demokratie oder Freiheit für die Chinesen Fremdwörter blieben, erreichte immer mehr neues Gedankengut das Land und prägte den Alltag der Menschen. Die Sitten und Bräuche begannen, sich langsam zu ändern, was allein optisch an der Veränderung des Kleidungsstils deutlich wurde. Vor der Xinhai-Revolution etablierte die Regierung der Qing-Dynastie (1644 – 1911) eine strenge Kleiderordnung, die im Laufe der Zeit achtmal revidiert wurde. Sie enthielt detaillierte Bestimmungen, wie die Trachten von Beamten in unterschiedlichen Rängen und auch die Kleidung der einfachen Menschen auszusehen hatte. So wurde allein optisch eine Hierarchie vom Würdenträger bis zum Fußvolk gefestigt. „In der traditionellen chinesischen Kultur spiegelte das Kleiderbrauchtum seit jeher die konfuzianische Ethik", erklärt Kong Qingdong, Professor an der Abteilung für chinesische Philologie der Peking-Universität, der selbst ein direkter Nachkomme von Konfuzius in der 73. Generation ist. „Eine Änderung der Kleidung signalisierte immer auch einen Wechsel in der Herrschaft." Bei der Kleidung kam es also auch auf die Frage „Sein" oder „Nichtsein" an.

Auch heute noch wird der berühmte „Sun Yat-sen-Anzug" (auf Chinesisch: Zhongshanfu) als Symbol einer neuen Lebensform in einer neuen Ära interpretiert. Nach der Xinhai-Revolution forderte Sun Yat-sen das chinesische Volk auf, „Bürger in der neuen Republik zu werden." Sun Yat-sen regte an, die dominierende formelle Männerkleidung der Qing-Zeit, die aus einem Männerrock und einer Mandarinjacke bestand, durch neue Gewandung zu ersetzen, die „den hygienischen Maßstäben entsprechen, mehr Bewegungsfreiheit bieten und wirtschaftlich sowie ansehnlich" sein sollte. So wurde ein neuer chinesischer Anzug entworfen, der Elemente westlicher Anzüge und Besonderheiten chinesischer Männerkleidung, nämlich die lockere Taille und den engen Kragen, vereinte. Dieser Anzug hatte einen geänderten Aufschlag, einen zusätzlich Außenkragen, zwei Brusttaschen sowie zwei Seitentaschen, die jeweils mit einer Taschenklappe und einem Knopf versehen waren. Der Sun Yat-sen-Anzug fand großen Anklang bei der Bevölkerung und verbreitete sich schnell unter Beamten und Studenten. Auch die führenden Persönlichkeiten der KP Chinas trugen später oft den Sun Yat-sen-Anzug. Im Westen wurde das Kleidungsstück unter der etwas irreführenden Bezeichnung „Mao-Anzug" bekannt.

Die Veränderungen, die die Xinhai-Revolution mit sich brachte, beschränkten sich aber natürlich nicht nur auf die Kleidung. Die Vorkämpfer der gedanklichen Erneuerung haben in den Bereichen Philosophie, Literatur, Bildungswesen, Jura und Ethik scharfe Angriffe auf die feudale Ideologie entfesselt. Chen Duxiu, Mitgründer der KP Chinas, rief im September 1915 die Zeitschrift „Neue Jugend" ins Leben. Im Vorwort der ersten Ausgabe schrieb er, dass die „Lehre über die Menschenrechte", die „biologische Evolutionslehre" und der „Sozialismus" die Haupttendenzen der neuen Zeit bildeten. Chen forderte, die Banner der Demokratie und Wissenschaft hochzuhalten. Die Zeitschrift leistete damit einen großen Beitrag zur Entstehung der Bewegung der neuen Kultur.

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