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Die Worte meiner Mutter berührten mich, akzeptieren konnte ich ihre Entscheidung aber noch immer nicht. In den folgenden Tagen recherchierte ich nach Feierabend, informierte mich umfassend über das Thema Organ- und Körperspende. Ich erfuhr, dass das Beijinger Rote Kreuz im Jahr 1999 drei Zentren für Körperspende im Peking Union Medical College Hospital, an der Capital Medical University und der Peking University School of Medicine eingerichtet hatte. Seit der Eröffnung haben sich viele Menschen bei diesen drei Zentren registriert und ihren Wunsch, ihren Körper nach dem Ableben zu spenden, beglaubigt in ihr Testament aufnehmen lassen. Zuvor hatten die medizinischen Hochschulen über die Krankenhäuser nur solche Leichen zu Lehrzwecken erhalten können, die von keiner Familie abgeholt worden waren.

In der folgenden Zeit versuchte ich, das Thema möglichst auszuklammern. Der entscheidende Wendepunkt kam dann im Jahr 2004. In diesem Jahr starb ein sehr guter Freund meiner Mutter, den wir Onkel Guo nannten, an Prostatakrebs. Während seiner Krankheit war meine Mutter mit ihm stets in engem telefonischen Kontakt geblieben. Später erzählte sie mir, dass Onkel Guo ihr vor seinem Tod mitgeteilt habe, dass ihm bewusst sei, dass er bald sterben werde. Deshalb habe er alle Angelegenheiten für sein Ableben bereits geregelt. Dazu habe auch die Körperspende gehört. Er wolle seinen Körper zum Zweck der medizinischen Forschung spenden, habe er gesagt. Dieser Wunsch wurde ihm mithilfe seiner Frau erfüllt. Bevor das Spendezentrum Onkel Guos Leiche abholte, wurde eine Abschiedsfeier veranstaltet, an der seine Familie, Verwandte und auch Freunde teilnahmen.

Onkel Guos Ableben festigte den Entschluss meiner Mutter. Sie rief uns wieder zum Familienrat zusammen und sprach erneut über ihre Entscheidung. Vielleicht war es das Ereignis von Onkel Guo, das meine Schwester und mich berührt hatte, oder vielleicht war uns auch einfach bewusst, dass der Entschluss unserer Mutter kaum noch zu ändern war; wir stimmten unserer Mutter jedenfalls schließlich zu. 2005 schloss sie mit dem Chinesischen Roten Kreuz einen Vertrag für Körperspende ab und ließ sich als freiwillige Hornhautspenderin registrieren. Meine ältere Schwester unterzeichnete als Testamentsvollstreckerin ebenfalls den Vertrag.

Wenn ich heute sehe, wie glücklich meine Mutter im Altenheim lebt, hoffe ich, dass der Tag, an dem dieser Vertrag umgesetzt wird, nie kommt. Aber ich weiß, dass das Selbstbetrug ist. Niemand kann sich dem Schicksal des Todes entziehen. Beim Gespräch mit meiner Mutter habe ich einmal meine Sorge geäußert: „Mama, wenn du einmal von uns gehst, wird dein Wunsch in Erfüllung gehen. Aber wenn wir deiner gedenken wollen, wo sollen wir das dann tun? Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?“ Meine Mutter antwortete: „Nach der Erfüllung der Unterrichtsaufgabe wird meine Leiche ins Krematorium geschickt und die Asche wird in einem Friedhof unter dem Namen ,Ewige Grüne’ begraben. Dort steht eine Denkmalsäule für alle freiwilligen Körperspender. Zum Gedenken an mich könnt ihr jedes Jahr dorthin gehen.“

Meine Mutter erzählte weiter: „Bei jedem Totenfest gehen die Medizinstudenten, Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter zum Friedhof ,Ewige Grüne’ und halten eine Gedenkfeier für diejenigen ab, die ihren Körper zum Zweck der wissenschaftlichen Forschung gespendet haben.“

Emotional fällt es mir bis heute schwer, den Entschluss meiner Mutter zu akzeptieren. Aber im Laufe der Zeit hat sich auch mein eigenes Verständnis vom Leben geändert. Auch ich überlege nun, ob ich meine Hornhaut nach meinem Tod bedürftigen Menschen spenden soll, um neues Licht in ihr Leben zu bringen. Der Entschluss meiner Mutter hat in mir etwas bewegt, sie ist für mich zu einem Vorbild geworden.

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