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„Mein Weg führt nach Tibet“

An ihre erste Begegnung mit Tenberken erinnert sich Gyilha noch genau. „Sie ist blind?“, hat sie damals gestaunt. „Wie kann sie dann eine Schule eröffnen?“ Tenberken, Jahrgang 1970, kam in Köln zur Welt und war von klein auf ein Energiebündel. Ihr unglaubliches Selbstbewusstsein schien alle anzustecken. Im Alter von neun Jahren dann veränderte sich ihr Leben – eine Pigmentstörung der Netzhaut ließ sie erblinden, bis zu ihrem zwölften Lebensjahr hatte sie ihr Augenlicht gänzlich verloren. Von da an besuchte Tenberken eine Blindenschule. Sie machte ihr Abitur, nahm ein Studium an der Universität Bonn auf und studierte Anglistik, Informatik, Geschichte und Literatur.

Mit Hilfe einer speziellen Audiosprachsoftware lernte sie Tibetisch, eine tibetische Punktschrift existierte zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Auf Grundlage der von Louis Braille erfundenen Blindenschrift entwickelte Tenberken die erste praktikable und leicht erlernbare Punktschrift für das Tibetische, erfand außerdem eine tibetische Blindenschreibmaschine. Ein Bekannter der Uni Bonn brachte ihre Erfindung erstmals bei einer Urlaubsreise nach Tibet und stellte sie dort vor.

Aber Tenberken wollte selbst nach Tibet reisen und die Früchte ihrer Arbeit vor Ort den Eltern blinder Kinder sowie der lokalen Regierung vorstellen. 1997 dann, mit 27 Jahren und kurz vor dem Studienabschluss, reiste Tenberken auf eigene Faust nach Lhasa – mit Blindenstock und einem Traum im Gepäck.

In einem Hotel in Lhasa lernte sie den Holländer Paul Kronenberg kennen, ihren heutigen Ehemann, der zuvor bereits in humanitären Kinderhilfsprojekten in Afrika gearbeitet hatte. Tenberken hatte bereits vielen Ausländern von ihren Plänen erzählt, in Tibet eine Blindenschule eröffnen zu wollen, war aber bisher nur belächelt worden. Kronenberg dagegen war begeistert. Er bot Tenberken sogar seine Unterstützung an.

Als Tenberken das nötige Startkapital gesammelt hatte und eine offizielle Einladung der chinesischen Regierung in den Händen hielt, rief sie Kronenberg an, um ihm mitzuteilen, dass sie nach Lhasa aufbreche und plane, dort einige Jahre zu bleiben. Zunächst herrschte Stille am anderen Ende der Leitung. Dann plötzlich ein Lachen. „Ich werde kündigen und zu dir kommen“, sagte Kronenberg.

 
Paul Kronenberg mit blinden Schülern 

Verwandte hielten das Projekt für eine Schnapsidee

Und Kronenberg machte ernst: Fünf Tage später hatte er seine Arbeit in Holland gekündigt und saß im Flieger Richtung Lhasa. Seine Familie hielt ihn anfangs für völlig übergeschnappt. Seine Freunde hielten das ganze Projekt für eine Schnapsidee, konnten nicht fassen, dass Kronenberg alle Sicherheiten so einfach aufgab.

„Andere Leute wägen bei so etwas ewig das Für und Wider ab. Aber Sabriye hat einen unerschütterlichen Willen“, sagt Kronenberg über seine Frau. „Sie ist ein Mensch, der seine Ziele ganz gradlinig verfolgt, egal wie viele Hindernisse auf der Strecke liegen. Sie lässt nichts unversucht, einen Stein nach dem anderen aus dem Weg zu räumen. Angst ist für sie ein Fremdwort.“

Als Tenberken das erste Mal nach China kam, wussten nur die wenigsten, dass dieser seltsame weiße Stab, den sie da bei sich trug, ein Blindenstock war. Einmal wurde sie gefragt, ob es ein Hirtenstock zum Schafe Hüten sei, andere hielten ihn für einen gewöhnlichen Spazierstock.

In ihrem Bestseller „Mein Weg führt nach Tibet“ beschreibt Tenberken ihre Eindrücke aus Lhasa, dieser „lebendigen“ und „weitläufigen“ Stadt. Die englische Ausgabe des autobiografischen Romans verkaufte sich rund 200 000 mal, in Deutschland gingen rund 100 000 Exemplare über den Ladentisch. Auf ihrer Reise stieß die Blinde auf Aufgeschlossenheit und Neugier und schloss viele Freundschaften. Einige Menschen baten sie, ihren Blindenstock einmal ausprobieren zu dürfen. Mit geschlossenen Lidern ertasteten sie die Welt mit den Augen eines Blinden. Tenberken war sehr angetan von dieser Offenheit.

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