[中文] [English] [Español] [عربي] [Français]

Schreiben
Sie bitte an uns!
Friendly Links:
China.org.cn
Beijing Rundschau
Radio China International
China im Bild
Konfuzius-Institut Düsseldorf
www.Chinafreunde.de
www.gdcfsiegen.de
http://www.chinaseiten.de

Blindenschule in Lhasa: Wie eine Deutsche Farbe ins Leben blinder Kinder bringt

Von Zhang Hong

Spätestens seit Sabriye Tenberken vom Staatsfernsehen CCTV im Rahmen der Gala „Chinas 10 bewegendste Persönlichkeiten 2010“ ausgezeichnet wurde, gibt es wohl niemanden mehr in Lhasa, der die Deutsche nicht kennt. Ihre Blindenschule aber liegt fast unscheinbar in einer kleinen Nebengasse der Jiangsu-Straße versteckt. Die Unterrichtsräume sind in einem zweistöckigen, traditionell tibetischen Hofhaus untergebracht.

Als ich eines der Klassenzimmer betrete, ist Lehrerin Gyilha, ebenfalls blind, gerade dabei, den Kindern einige Fragen zu stellen. In feinstem britischen Akzent leitet sie die Englischstunde. Die Kinder ertasten mit beiden Händen aufmerksam den Lektionstext in ihren Lehrbüchern. Ein Junge lehnt sich lässig nach hinten, während er vorliest.

Sabriye Tenberken bringt Schülern bei, wie sie die Blindenschreibmaschine bedienen.

Lehrerin Gyilha ist heute mit der Leitung der Schule betraut. Tenberken und ihr Mann Paul Kronenberg, die die Einrichtung 1998 gegründet haben, sind viel beschäftigt; es gibt viele weitere Einrichtungen für Sehbehinderte, die sie betreuen. Sie haben die Leitung der Schule deshalb der 25-jährigen anvertraut. Zwar bietet die Schule kaum mehr Platz als ein gewöhnlicher Kindergarten, inzwischen haben hier aber bereits 195 Kinder ihren Schulabschluss gemacht. Die Absolventen sind die erste Gruppe blinder tibetischer Kinder, die Lesen und Schreiben können.

Blinde Kinder lernen, die Welt neu zu „sehen“

Als Lehrerin Gyilha hier eintraf, war sie selbst gerade einmal zwölf Jahre alt. Damals konnte sie sich noch nicht einmal alleine anziehen. Sechs Jahre verbrachte sie in der Blindenschule. Es war mehr als Lesen und Schreiben, das sie von ihrer Mentorin Tenberken lernte. Sie übernahm ihr Selbstvertrauen, ihre Gradlinigkeit und ihre positive Lebenseinstellung. Heute ist es Gyilha, die diese Erfahrungen an ihre blinden Schüler weiter trägt. Gyilha und Tenberken sind sich sehr ähnlich, findet Kronenberg: „Die beiden haben den gleichen Schwung, viel Humor und lachen gerne.“

Nach dem Unterricht klemmt sich Gyilha das Lehrbuch unter den Arm, läuft ganz selbstverständlich die Treppen auf und ab, sieht in den Klassenzimmern nach dem Rechten. Routiniert bedient sie den Computer, sucht sich die benötigten Dateien zusammen. Sie träumt davon, in Tibet einen Kindergarten für sehbehinderte Kinder zu eröffnen. Ihr gehen die eigenen Kindheitserinnerungen einfach nicht aus dem Kopf. Wie ihr die Eltern damals verboten, hinauszugehen, wie sie keine Freunde hatte, sich nicht mit anderen austauschen konnte. „Ein Kindergarten, in dem die Kinder gemeinsam spielen und singen können, das wäre wunderbar“, sagt sie.

Auch Gyilhas Vater und ihre beiden älteren Brüder sind blind. Als sie klein waren, ließen die Eltern sie stets still sitzen. „Meine beiden Brüder haben immer sehr auf meine Eltern gehört. Heute können sie ihre Hände und Füße kaum bewegen, sind völlig unflexibel“, sagt sie. „Um die Blindenschrift erlernen zu können, müssen die Finger flexibel und beweglich sein.“ Sie seufzt.

 
Kinder der Blindenschule in Lhasa 

Gyilha selbst beherrscht die tibetische, englische und chinesische Punktschrift. Sie kann mit dem Computer umgehen, lernte Massagetechniken und traditionelle chinesische Medizin. 2005 bekam sie wegen ihrer großen Begabung ein Stipendium für ein einjähriges Auslandsstudium in England. Im Moment arbeitet sie an der Verwirklichung ihres großen Traums: In Xigaze laufen die Vorbereitungen für ihren Blindenkindergarten.

Als sie in die Blindenschule kamen, bereiteten vielen Kindern selbst die einfachsten Tätigkeiten Schwierigkeiten. Viele konnten nicht einmal richtig laufen. Heute toben sie ausgelassen umher, gehen ganz selbstverständlich ein und aus. Die älteren Kinder können fast alle lesen und schreiben, die Blindenschreibmaschine und den Blindencomputer bedienen. Selbst Fußball und Federfußball spielen sie.

1   2   3   4   nach unten  

    Herzlich willkommen zur ersten Nummer des Online-Magazins China heute!
    downloaden
    Bildung und Kulturmehr
    Gesundheitmehr
    Reisenmehr
    Xiqing-Tourismusfest für Folklore in Yangliuqing

    Um die aufblühende Geschäftsszene zu fördern und die Sitten und Gebräuche der früheren Bewohner der alten Gemeinde Yangliuqing zu vergegenwärtigen, wird diese touristische Veranstaltung vom Büro für den Fremdenverkehr der Stadt Tianjin und der Volksregierung des Bezirks Xiqing gemeinsam organisiert.
    Städtemehr
    Schreibwerkstattmehr
    Address:Baiwanzhuang Dajie 24, 100037 Beijing, VR China
    Fax: 86-010-68328338
    Website: http://www.chinatoday.com.cn
    E-mail: chinaheute@chinatoday.com.cn
    Copyright (C) China Today, All Rights Reserved.