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Klein- und mittelgroße Städte ziehen Büroangestellte aus den Metropolen an

Von Zhu Hong

Liu Ying hatte bereits fünf Jahre in Peking gearbeitet. Nun möchtet sie ihre Kündigung einreichen und hat zwei neue Zielorte ins Auge gefasst: Chengdu oder Changsha. Beide Städte gehören in China zur Kategorie mittelgroße Städte. Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen sind in China die Metropolen, die die Wunschträume der Büroangestellten darstellen. Viele in den Großstädten arbeitende Büroangestellte können gegenwärtig den Druck von Leben und Arbeit kaum noch aushalten. Deswegen möchten sie die Großstädte verlassen. Sie versprechen sich in den sich schnell entwickelnden mittelgroßen Städten ein besseres Leben.

Stress als Kündigungsgrund

Um acht Uhr abends kommt Liu Ying hungrig endlich nach Hause. Sie lebt in einer Wohngemeinschaft. Liu Ying ist von Beruf Sachbearbeiterin in einer Firma in Beijing. Sie muss täglich 3 Stunden für das Pendeln zwischen Arbeitsstelle und Wohnung aufwenden. „Ich muss um halb sieben aufstehen. Die U-Bahn ist immer gerammelt voll. Danach muss ich in den Bus zu meiner Firma umsteigen.“ Wegen des Arbeitsstresses, des großen Drucks und der unregelmäßigen Arbeits- und Pausenzeit hat sich Liu Ying ein schweres Magengeschwür zugezogen.

Vor 5 Jahren hat Liu Ying ihr Universitätsstudium abgeschlossen. Sie hat beschlossen, nach Peking zu ziehen und dort zu arbeiten und zu leben. Ihr Lohn betrug zuerst 3000 Yuan und stieg dann auf 5000 Yuan, aber sie wurde immer wieder enttäuscht. Denn wegen des hohen Konsumniveaus sind ihr monatlich höchstens 1000 Yuan übrig geblieben. Ihre Rechnung sieht so aus: Da sie keine Zeit hat selbst zu kochen, ernährt sie sich von Fastfood, wofür sie täglich für Mittagessen und Abendbrot etwa 40 Yuan, also monatlich 1200 Yuan aufwendet. Für die WG mit ihrer Freundin muss sie 1500 Yuan bezahlen, für das Ausgehen mit Freunden und städtischen Verkehr gibt sie jeweils etwa 500 Yuan aus. Wenn sie die anderen Kosten noch hinzuzählt, kann sie kaum noch Geld sparen. Als Liu Ying vor zwei Jahren anfing, über einen Berufs- und Ortswechsel nachzudenken, kam ihr ihre Heimatstadt Chengdu in den Sinn, die Hauptstadt der Provinz Sichuan im Südwesten von China. Letztes Jahr ging sie nach Hause, um das Frühlingsfest zu feiern. Sie hat bei dieser Gelegenheit festgestellt, dass sich ihre ehemaligen Mitschüler und Mitschülerinnen in Chengdu wunderbar entwickelt haben und ein zufriedenes Leben führen. Wenn sie an ihre eigene Situation dachte, empfand sie eine bedrückende Hoffnungslosigkeit. Nach langem Überlegen entschloss sie sich, nach Chengdu zurückzukehren.

Hu Size hat nicht so lange gezögert wie Liu Ying. Bereits 2006 fuhr er kurz entschlossen nach Chengdu. Vorher war er als Verkaufsangestellter in Beijing tätig. Gestützt auf seine Erfahrung in Beijing hat er in Chengdu einen guten Job gefunden. Hu Size hat 2007 im Stadtgebiet von Chengdu mit seinen Rücklagen eine Wohnung mit 110m² gekauft. Der Preis betrug 3000 Yuan pro Quadratmeter. „Das Einkommensniveau in Chengdu ist fast so hoch wie in Beijing, aber die Lebenshaltungskosten sind viel niedriger“, sagte Hu Size. „So konnte ich Geld sparen, um die Anzahlung meiner Wohnung zu leisten. In Chengdu ist mir das möglich. Um auch nur eine Wohnung in der Vorstadt von Beijing kaufen zu können, müsste ich noch 20 Jahre arbeiten, selbst wenn ich nichts essen und trinken würde. Und für eine Wohnung im Stadtgebiet würden nicht einmal 30 Jahre ausreichen.“ Mit seinem immer höheren Einkommen hat er sich 2009 ein Auto gekauft.

Hu Size steht täglich um 8 Uhr auf und fährt über 20 Minuten zur Arbeit. Nach Feierabend geht er mit seinen Freunden ins Teehaus oder mit seiner Frau ins Kino oder macht einen Kaufhausbummel. Das ist ein gutes Leben, meint Hu Size. „Erst jetzt habe ich Zeit, das Leben zu genießen. Leider ist damit auch eine Gewichtszunahme verbunden. In Beijing musste ich außerhalb der Arbeit von Ort zu Ort hasten. Sobald ich mich entspannen wollte, hatte ich sofort Sorgen, dass ich vielleicht von anderen überholt werden würde. Ich fühlte mich wie eine auf vollen Touren laufende Maschine“, seufzt Hu Size.

Bessere Chancen für die eigene Entwicklung

Hu Size entschloss sich, nach Chengdu zu gehen, um sich zu entwickeln. Er schätzte das große Entwicklungspotential, das diese Stadt bietet. Aufgrund der guten Bedingungen für Lehre und Forschung an den Hochschulen und der hohen Investitionen durch die Stadtregierung ist die Stadt Chengdu bereits eine der Städte geworden, die IT-Firmen als ihren Standort bevorzugen. Gegenwärtig hat Chengdu mit 81 Ländern und Regionen auf der Welt Wirtschafts- und Handelsbeziehungen angeknüpft. 138 der 500 weltweiten Topunternehmen besitzen Niederlassungen in Chengdu.

Nicht nur Chengdu bietet ein großes Entwicklungspotential. Seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik wird der Prozess der Urbanisierung in China immer schneller, der Abstand zwischen kleinen und mittelgroßen Städten auf der einen Seite und den Metropolen auf der anderen immer kleiner. Jetzt verfügen die meisten chinesischen mittelgroßen Städten über eine gute Infrastruktur. Die Engpässe in den Bereichen Verkehr und Energie wurden bereits behoben. Die Entwicklung der Industrie mit speziellen Technologien zeichnet sich immer deutlicher ab. Zum Beispiel Fuzhou, die Provinzhauptstadt der Provinz Fujian. Sie liegt in der Wirtschaftzone der Westküste der Taiwan-Straße. In dieser Stadt befinden sich zahlreiche Werke bekannter Autohersteller wie Honda, Mitsubishi, Dongnan und anderer. Ein weiteres Beispiel ist die Stadt Suzhou. Sie ist das wirtschaftliche Zentrum der Jangtse-Delta-Wirtschaftzone und das industrielle Zentrum im Süden der Provinz Jiangsu. Viele Firmen, die sich früher nur auf die Großstädte konzentrierten, nehmen nun die Märkte in den mittelgroßen Städten ins Visier.

Hu Size kennt auch die Chancen in den mittelgroßen Städten. Er beschäftigt sich mit dem Vertrieb von Multimediaausrüstungen. Als der Markt in den Großstädten wie Beijing oder Shanghai gesättigt war, fing die Nachfrage in Chengdu gerade erst an. „Gestützt auf die in den Großstädten gesammelten Erfahrungen ist es leichter, Entwicklungschancen zu ergreifen.“ Mit seinem in Beijing gesammelten Wissen und den Erfahrungen ist Hu Size bei seinem Chef sehr geschätzt. Jetzt ist er Manager in der Niederlassung einer IT-Firma in der Provinz Sichuan .

Immer mehr Büroangestellte werden von den Chancen in den mittelgroßen Städten angezogen. Liu Xuewei ist 35 Jahre alt. In Guangzhou hatte er eine beneidenswerte Stelle und ein gutes Einkommen. Aber Ende 2009 verließ er die Stadt, in der er 12 Jahre gelebt hat. Er ist nach Chongqing umgesiedelt. Als ihm eine Firma vor 5 Jahre eine Stelle mit hohem Gehalt anbot, sagte er ohne Zögern ab. „Damals waren der Verkehr und die Umwelt in Chongqing sehr schlecht. Wir konnten nicht einmal ein anspruchsvolles Kino finden“, erzählt uns Liu Xuewei. Nun hat sich Chongqing in der Zwischenzeit sehr schnell entwickelt. Die Verkehrssituation ist jetzt für die Bewohner sehr günstig, die Autobahnen und die S-Bahnen machen die Stadt von allen Seiten zugänglich. Viele Einkaufszonen wie Guanyin Brücke, Shapingba, Nanping und Yangjiaping werden immer attraktiver. In Chongqing sind fast alle international bekannten Marken vertreten, außerdem gibt es noch anspruchsvolle Restaurants und andere Annehmlichkeiten. Das Leben hat eine andere Qualität gewonnen, was man so zusammenfassen kann: „In Chongqing lässt es sich immer besser leben.“ Damit hat sich die Entscheidung von Liu Xuewei, nach Chongqing umzusiedeln, als richtig erwiesen. Seiner Meinung nach ist Chongqing besser als Guangzhou, insbesondere im Hinblick auf die Lebensqualität. . Rationale Entscheidung

„Die reichen und schnellen Informationsmöglichkeiten in den Großstädten, die relativ faire Konkurrenzsituation und die relative Vollbeschäftigung sind die Beweggründe, warum viele Büroangestellte in Großstädte wollen. Aber wie schnell auch immer sie sich entwickeln, sie können nicht unbegrenzt alle zuzugswilligen Menschen aufnehmen. Die Großstädte erreichen letzten Endes ihre Belastungsgrenze. Bei relativ hoher Sättigung entstehen dann auch unabsichtlich hohe „Schwellen“. Diese erinnern die Leute, die in die Großstädte gehen möchten, an die hohen Lebenshaltungskosten dort“, sagte Li Guoqing, Forscher am Forschungsinstitut für Stadt und Umwelt der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Er sagte auch, dass die hohen Lebenshaltungskosten in Metropolen und die Diversifikation der gesellschaftlichen Entwicklung zu einer Diversifikation der Wahl der Zielorte von Büroangestellten führen. Die nach vielen Seiten erfolgende Fluktuation kann nicht nur der Verteilung von Fachkräften Nutzen bringen, sondern auch eine ausgeglichene Entwicklung von Büroangestellten und der ganzen Gesellschaft überhaupt fördern.

Wenn immer mehr Büroangestellte von Großstädten in mittelgroße Städte umsiedeln, kommen diese der neuen Entwicklung entgegen, indem sie politische Maßnahmen ausarbeiten, um mehr Nachwuchskräfte anzuziehen. Bei dieser Politik handelt es sich um das Anbieten von Wohnungen, konkurrenzfähige Löhne und andere Maßnahmen. Außerdem ziehen die mittelgroßen Städte durch ihre gute Investitionspolitik und die Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit nicht nur investierende Firmen sondern im Gefolge auch Nachwuchskräfte an.

Die Firmen richten sich nach dieser neuen Entwicklungstendenz. „Unsere Firma will den Markt in mittelgroßen Städten erschließen. Die Angestellten, die in Beijing Arbeitserfahrungen gesammelt haben und in mittelgroßen Städten arbeiten wollen, können uns dabei helfen, unsere Geschäftsbereiche auszudehnen“, sagte Frau Huang, die Direktorin der Abteilung für Planung und Entwicklung des Beijinger Wangfujing-Kaufhauses. „Wir führen gerade eine Untersuchung über Wünsche von Angestellten durch, die darauf hinausläuft, durch diese Fluktuation der Nachwuchskräfte die Entwicklung unserer Firma vorwärts zu bringen und sie an uns zu binden.“

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