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Wohltätigkeit ist ein Geben und Nehmen

Von Chu Han

Anfang 2010 äußerte ein Netizen in einem weithin bekannten Website-Forum seine persönlichen Zweifel an der Spende, die die weltbekannte chinesische Schauspielerin Zhang Ziyi (Hero, Tiger and Dragon) nach dem Erdbeben in Wenchuan 2008 versprochen hat, in zweierlei Hinsicht. Zum einen behauptete Zhang Ziyi, eine Million Yuan gespendet zu haben, nachgewiesen sind jedoch nur 910 000 Yuan. Zum anderen bleibt weiterhin unklar, was aus den eine Million US-Dollar geworden ist, die sie bei den Filmfestspielen in Cannes aufgebracht haben will. Unter dem Druck der Medien vervollständigte Zhang Ziyi den Spendenbetrag zur versprochenen Summe, aber der öffentliche Aufschrei der Empörung ließ nicht nach.

Zhang Ziyi ist kein Einzelfall. Moralische Defizite müssen auch bei einigen anderen Personen, die im Rampenlicht stehen, und sogar bei Unternehmen vermutet werden. Die Öffentlichkeit tadelt zu Recht das Fehlen von Rechnungsprüfung, Transparenz und Überwachungsmechanismen. Tatsächlich gibt es eine starke öffentliche Forderung nach einem Spendengesetz, das das Spendensammeln für gemeinnützige Zwecke regelt.

Ungeschriebene Regeln im Wohltätigkeitswesen

Das Phänomen der Spendentäuschung wie im Fall von Zhang Ziyi ist nicht neu. Darin sind nicht Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, sondern auch reiche Unternehmen involviert. Unter Spendentäuschung versteht man, das Spendenversprechen nur teilweise oder überhaupt nicht eingelöst zu haben.

Laut Angaben des Amts für Zivile Angelegenheiten der Provinz Hubei wurden nach der Schneekatastrophe in Südchina im Jahr 2008 tatsächlich lediglich 73,83 Millionen Yuan statt der angekündigten 106 Millionen Yuan gespendet.

Im April 2009 drohte der Herausgeber der China Charity List erstmals eine schwarze Liste von mehr als 30 Unternehmern zu veröffentlichen, die ihr Spendenversprechen nicht erfüllt hatten. Um nicht dem öffentlichen Zorn anheim zu fallen, beglich eine ansehnliche Zahl dieser Unternehmer ihre Schuld vor Veröffentlichung der Liste.

Erst unter dem Druck von Netizens und Medien fand sich im Juni 2009 der berühmte Schriftsteller Yu Qiuyu bereit, seine Ankündigung in die Tat umsetzen, den Kindern im Erdbebengebiet von Wenchuan Bücher zu spenden, um nachzuweisen, dass seine Spendenbereitschaft auch echt war.

In den chinesischen Vorschriften über das Spendensammeln für gemeinnützige Zwecke fehlen Durchführungsbestimmungen und handhabbare Standards. So nutzen einige Unternehmer und Personen des öffentlichen Lebens diese Gesetzeslücken, um auf der einen Seite ein Image als Wohltäter aufzubauen, andererseits jedoch nur sehr zögerlich ihr Wort halten und die Spendenzahlung nach Möglichkeit verzögern. Und wenn sie endlich doch Geld überweisen, dann nur einen Bruchteil der lautstark angekündigten Summe.

Ein Unternehmer in Beijing sagt offen: „Erst Spenden versprechen, dann die Zahlung verweigern“ ist im Wohltätigkeitsmilieu ein beliebtes Spiel geworden. Unternehmer und Personen des öffentlichen Lebens sind sehr kreativ im Erfinden von Ausreden, um ihr Wort nicht halten zu müssen.

„Wir sind ein mittelgroßes Unternehmen, das nicht jedes Jahr Gewinn ausweisen kann. Es ist nicht so, dass wir unser Versprechen nicht einlösen möchten, doch es ist schwierig, solch eine große Summe aufzubringen“, bekennt ein Unternehmer. „Auf der Versammlung waren wir so gerührt, dass wir unbedingt spenden wollten und ich einfach, ohne groß nachzudenken, eine Summe versprach.“

Einer Website-Umfrage zufolge gaben lediglich 4,98 % der Befragten an, dass sie den Rückzug eines Spendenversprechens angesichts der globalen Finanzkrise verständen. „Eine angekündigte Spende sollte sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten einer Person oder eines Unternehmens bewegen – sonst ist das alles nur Rummel und Reklame.“

Dr. Tu Feng von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften ist fest davon überzeugt, dass Spendenbetrug mit allen Mitteln bekämpft werden müsse. Wenn jedoch ein Spender in einer echten Notlage stecke, so sollte ein Kontroll- und Managementmechanismus für die Aufklärung der Umstände zur Verfügung stehen.

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