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Familienbande in China
Von Ruth Elisa Chambers
Eltern-Kind-Beziehungen sind in der ganzen Welt sehr ähnlich. Im Allgemeinen sind kleine Kinder verspielt und übermütig und bewundern und lieben ihre Eltern, Teenager dagegen sind unruhig und rebellisch und glauben, dass sie von ihren Eltern nicht verstanden werden. Wenn diese Kinder dann selbst erwachsen sind und eigene Kinder haben, beginnen sie, die Dinge aus der Elternperspektive zu sehen.
Die Einzelheiten dieses Kreislaufes variieren von Kultur zu Kultur und mein Leben in Beijing hat mich zu verstehen gebracht, wie sich die Familienbeziehungen in China von denen im Westen unterscheiden.
Während meiner Arbeit als Lehrerin stellte ich fest, dass die Kinder hier in China ihren Eltern gegenüber viel folgsamer sind und ihnen mehr Respekt zollen als ihre Altersgenossen im Westen. Damit will ich nicht gesagt haben, dass alle westlichen Kinder freche Sprösslinge sind, doch scheint es mir so, als ob chinesische Kinder ihren Eltern mehr Hochachtung entgegenbringen. Im Gespräch mit meinen Schülern habe ich herausgefunden, dass viele von ihnen bereit sind, ohne Widerrede jenen Lebensweg einzuschlagen, den ihre Eltern für sie bestimmt haben. Dieser Umstand wurde mir noch klarer, als ich sie nach ihren Berufswünschen fragte. Ich erhielt die verschiedensten Antworten, manche wollten Arzt, Geschäftmann oder Raketenkonstrukteur werden, ein Mädchen sogar Generalsekretärin der Vereinten Nationen! Ich war überrascht, dass ich keine der albernen Antworten bekam, die mir meine Klasse in meinem Heimatland gesagt hätte. In meiner eigenen Jugend hatte ich selbst vielfältige Vorstellungen von meinem zukünftigen Berufsleben: Ich wollte Feuerwehrfrau, Forscherin, Parkaufseherin oder Löwenbändigerin werden. Ehrlich gesagt, ein Teil von mir möchte immer noch Parkaufseherin werden, aber das gehört nicht zur Sache. Als ich meine Schüler intensiver befragte, ergab sich, dass ihre sehr vernünftigen (in einigen Fällen sehr ambitionierten) Berufswünsche zumindest teilweise den elterlichen Hoffnungen für sie entsprachen. Chinesischen Kindern scheinen mehr als westliche daran gelegen zu sein, ihren Eltern zu gefallen und sie stolz machen zu können und dieses Pflichtgefühl ist bereits in Jugendjahren deutlich zu sehen.
Ich fand meine Ansicht im Gespräch mit Chinesen meines Alters bestätigt. Sie waren der Auffassung, dass die jüngere Generation die Ansichten der Älteren nicht in Frage stellen sollten. Ich bewunderte den Respekt, den sie für die Älteren haben und dachte daran, wie verschieden dagegen meine Erziehung gewesen war. Ich denke zum Beispiel an meine Schulzeit zurück, als meine Mutter wütend wurde, weil ich Kunst anstatt Französisch lernen wollte. Französisch war in ihren Augen das „nützlichere“ Fach. Zum Missfallen meiner Mutter entschied ich mich doch für Kunst, weil ich dachte, dieses Fach würde mir einfach mehr Spaß machen. In China ist mir versichert worden, dass in den meisten Fällen ein chinesisches Kind pflichtbewusst den Rat seiner Mutter angenommen und Französisch gewählt hätte.
Darüber hinaus scheint in China die elterliche Meinung einen lebenslang prägenden Einfluss auszuüben, Gehorsam und Fügsamkeit erhalten sich bis ins Erwachsenenalter. Die wichtige Rolle der Eltern im Leben ihrer Kinder steht wohl in direktem Zusammenhang mit der Tatsache, dass Chinesen im Allgemeinen viel später das elterliche Zuhause verlassen als Menschen im Westen. In Großbritannien ist es üblich, zu Beginn des Studiums auszuziehen und nach dem Studienabschluss ein von den Eltern nahezu unabhängiges Leben zu führen.
Nach meiner Erfahrung wollen meine britischen Landsleute so früh wie möglich auf eigenen Beinen stehen und genießen dabei ihre Freiheit. In China dagegen lebt man in gutem Einverständnis mit den Eltern bis ins Erwachsenenalter und nicht selten sogar nach der Heirat. Dieses Verhalten zeugt übrigens von finanziellem Sachverstand und schafft eine zusätzliche Möglichkeit für die Betreuung der Kinder. Unter der Voraussetzung, dass ich selbst für meinen Lebensunterhalt sorgen kann, schätze ich für meine eigene Person trotz der Geldeinsparung meine Unabhängigkeit zu sehr, als dass ich mit meinen Eltern unter einem Dach zusammenleben könnte. Sicherlich sind viele Menschen im Westen der gleichen Meinung wie ich.
Es scheint außerdem so zu sein, dass sich in einem chinesischen Zweigenerationenhaushalt die Sorge der Eltern um ihre Kinder im Laufe des Lebens ins Gegenteil umkehrt. Im Westen ist es eine realisierbare Option, ältere Menschen einem Pflegeheim anzuvertrauen, wenn sie pflegebedürftig werden. In China ist dies aus Gründen des Respekts und Pflichtbewusstseins unüblich, die Angehörigen haben sich persönlich um ältere Familienmitglieder zu kümmern. In der Realität kann eine Aufnahme in ein Altersheim, abgesehen von immensen Kosten, einen Grund der Unehre bedeuten. Aus diesen Gründen ist es nicht ungewöhnlich, dass drei Generationen im selben Haushalt leben, was zu einer sehr engen Familienbindung führt.
Mein Gesamteindruck ist, dass im Vergleich zu den Menschen im Westen die Familie im Leben der Chinesen eine bei weitem wichtigere Rolle spielen und sie bei weitem mehr Zeit für das Zusammensein ihrer Mitglieder beansprucht. Die wichtigen Entscheidungen werden im größeren Familienrahmen getroffen. Kinder zeigen mehr Respekt gegenüber ihren Eltern – und dies lebenslang. Im Westen dagegen legt man mehr Wert auf Unabhängigkeit von den Eltern und man streitet sich eher mit ihnen oder bietet ihnen die Stirn. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie sich die Familienbeziehungen mit dem steigendem Wohlstand in China und den wachsenden Einflüssen aus dem Westen verändern werden. Ob die Entwicklung zum Guten oder Schlechten ausfällt ist Ansichtssache. Ich für meine Person glaube, dass ein selbstständigerer Lebensstil zu mehr Selbstvertrauen und persönlicher Reife führt, besonders in der Zeit des Übergangs von der Pubertät zum Erwachsenenalter. Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, dass der auf Unabhängigkeit bedachte Westler als Erwachsener und im Alter eine starke Familienbindungen und Geborgenheit vielleicht vermissen wird. |
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