[中文] [English] [Español] [عربي] [Français]

Schreiben
Sie bitte an uns!
Friendly Links:
China.org.cn
Beijing Rundschau
Radio China International
China im Bild
Konfuzius-Institut Düsseldorf
www.Chinafreunde.de
www.gdcfsiegen.de
http://www.chinaseiten.de

Die 60er und 70er Jahre: Verheiratet mit der Revolution

 

Kurz nach Zusammenbruch des feudalen Systems waren Liebesbeziehungen und Ehen fest mit der politischen Entwicklung verbunden, die danach folgte. Bei der Partnerwahl setzten die jungen Leute neue Kriterien wie „revolutionärer Charakter“ und „fachliche Ausbildung“ an. Die Liebesbriefe dieser Generation waren voll von revolutionärem Gedankengut. Und sogar ganze Familien zerbrachen unter dem politischen Druck dieser Zeit. Eine Frau aus einer Arbeiterfamilie beispielsweise hätte sich zu dieser Zeit von einem Ehemann, der aus einer kapitalistischen Familie stammt, getrennt, um jegliche Verbindung zu „schädlichen politischen Elementen“ abzuschneiden und damit auch ihre Kinder zu schützen. Im Rückblick kommt der Soziologe Wu Changzhen zu dem Schluss: „In den 50er Jahren ließen sich Ehepaare vor allem scheiden, weil die Ehe arrangiert wurde, in den 60ern aufgrund der verschiedenen gesellschaftlichen Klassen und in den 70ern war die falsche politische Gesinnung ein Grund zur Trennung.“

Agrargeräte als Hochzeitsgeschenk in einem Dorf im Jahr 1970

Die Sexualität spielte zu dieser Zeit bei der Wahl des Partners eigentlich kaum eine Rolle. Für die meisten Menschen bedeutete Sex nicht mehr als ein Mittel zur Fortpflanzung, zur Gründung einer Familie. Über die Sexualität an sich war in der breiten Masse wenig bekannt. Außerehelicher Sexualverkehr war ein ethisches Verbrechen, das hart geahndet wurde. Solch ein Fall wird in einem der ersten Filme nach der Kulturrevolution behandelt. Er erschien 1981 unter dem Titel „Bei Aiqing Yiwang De Jiaoluo“, zu deutsch etwa „Der von der Liebe ignorierte Schlupfwinkel“. Die Geschichte spielt in einer ländlichen Gegend Chinas und erzählt von einer Romanze zwischen einem jungen Mann und einer jungen Frau. Als aber diese Liebschaft im Dorf bekannt wird, begeht die junge Frau Selbstmord und der Mann wird als Vergewaltiger verurteilt. Der Film gewann 1982 den „Goldenen Hahn“, die höchste Filmauszeichnung in China.

 

Die 80er und 90er: heimliche und verbotene Liebschaften

 

Der Film „Lushan Lian“ („Eine Liebe am Lushan-Berg“, 1980) brach erstmals das in der Kulturrevolution eingeführte Tabu, sich öffentlich zu küssen. Er schaffte es, wieder etwas mehr Leidenschaft und Gefühl in die Öffentlichkeit Chinas zu bringen und knüpfte damit an damalige Studentenbewegungen an, die Liebe als wichtige Lebensgrundlage propagierten. Trotz alledem waren Zärtlichkeiten weiterhin auf dem Campus verboten. Studenten mussten ihre Beziehungen geheim halten und erfanden alle möglichen fadenscheinige Gründe, zum Beispiel gemeinsam für eine Prüfung lernen zu müssen, um, versteckt hinter Büchern, zu turteln. Vor allem nachts stahlen sich die Studenten davon und suchten sich ruhige, unbeobachtete Plätze für ihre Rendezvous.

Kollektivhochzeit in einer chinesischen Stadt in den 1980er Jahren

1980 wurde das Ehegesetz erstmals abgeändert und diverse Bedingungen, die für eine Scheidung erfüllt werden müssen, gestrichen. Dementsprechend stieg daraufhin wieder die Scheidungsrate rapide an. Ließen sich 1980 noch 341 000 Paare scheiden, waren es 1990 schon 800 000 und im Jahr 2000 schließlich 1,2 Millionen, so die Statistik von Professor Wu Changzhen. Obwohl es jetzt leichter war, sich gerichtlich von seinem Partner zu trennen, entschieden noch viele Scheidungsrichter nach ihren eigenen ethischen Grundsätzen. Professor Wu beschreibt dabei den Fall eines Lehrers, der bereits seit langer Zeit eine außereheliche Beziehung führte und bereits acht Mal vor Gericht versucht hatte, eine Scheidung zu erwirken. Jedes Mal wurde er vom Richter mit der Begründung zurückgewiesen, dass „es nicht genügend Beweise dafür gäbe, dass seine Beziehung mit seiner Ehefrau wirklich am Ende ist“.

   nach oben   1   2   3   4   nach unten  

    Herzlich willkommen zur ersten Nummer des Online-Magazins China heute!
    downloaden
    Bildung und Kulturmehr
    Gesundheitmehr
    Reisenmehr
    Xiqing-Tourismusfest für Folklore in Yangliuqing

    Um die aufblühende Geschäftsszene zu fördern und die Sitten und Gebräuche der früheren Bewohner der alten Gemeinde Yangliuqing zu vergegenwärtigen, wird diese touristische Veranstaltung vom Büro für den Fremdenverkehr der Stadt Tianjin und der Volksregierung des Bezirks Xiqing gemeinsam organisiert.
    Städtemehr
    Schreibwerkstattmehr
    Address:Baiwanzhuang Dajie 24, 100037 Beijing, VR China
    Fax: 86-010-68328338
    Website: http://www.chinatoday.com.cn
    E-mail: chinaheute@chinatoday.com.cn
    Copyright (C) China Today, All Rights Reserved.