Maierali Aimudula, Einzelhändler für getrocknete Früchte, wohnt in der Houquan-Straße, die schwer von den Ausschreitungen betroffen wurde. Seine Frau erlitt einen Ohnmachtsanfall. In seinem Wohnhof wohnen 17 Familien aus verschiedenen Nationalitäten in harmonischer Nachbarschaft. Er berichtet: „ Die Gewalttäter stachen auf alle ein, denen sie begegneten und steckten Autos in Brand. Sie sind einfach keine Menschen mehr!“ Er sei zwar nur ein kleiner Händler, der am Tag nur etwa einhundert Yuan verdient, hoffe aber sehr, dass man in Xinjiang ein friedliches und ruhiges Lebensumfeld hat, sich gut entwickeln und die Familie ein glückliches Leben führen kann.
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Einwohner von Ürümqi spenden Blut für die Verletzten. |
Wang Lequan, Sekretär des Parteikomitees des Autonomen Gebiets Xinjiang der uigurischen Nationalität, und Nuer Bekri, Vorsitzender des Autonomen Gebiets, meinten, dass die Ausschreitungen vom 5. Juli durch die Kampagne der „drei Kräfte“, ausgelöst wurden. Extrem religiöse Kräfte, die Kräfte zur ethischen Spaltung und internationale terroristische Kräfte haben durch die Ausnutzung des Vorfalls vom 26. Juni eine skrupellose Aufwiegelung betrieben.
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Eine Autoniederlassung Geely in Ürümqi wurde am 5. Juli in Brand gesetzt und die neuen Autos wurden alle verbrannt. |
Der Vorfall vom 26. Juni ereignete sich in der Xuri-Spielzeugfabrik in der Stadt Shaoguan in der Provinz Guangdong. In dieser Fabrik mit Investitionen von Hongkonger Kaufleuten sind mehr als 18 000 Personen beschäftigt. Im Mai und Juni 2009 hatte man gemäß der Beschäftigungspolitik zur Aufnahme von überschüssigen Arbeitskräften im Westen des Landes 700 bäuerliche Wanderarbeiter aus Kashi angestellt. Mitte Juni hat ein Internetnutzer eine Meldung auf die Website eines Wohnviertels der Stadt Shaoguan gebracht, in der es hieß: „Sechs junge Arbeiter aus Xinjiang haben zwei Mädchen vergewaltigt.“
Diese Meldung wurde dann von verschiedenen Websites übernommen mit der Folge, dass bei einem Teil der Belegschaft eine Unzufriedenheit mit den Arbeitern aus Xinjiang hervorgerufen wurde. Am Abend des 26. Juni machten einige Arbeiter aus Xinjiang in der Fabrik Radau bei einer Praktikantin, was zu Streitigkeiten mit anderen Arbeitern führte. Es kam zu einer Massenschlägerei, in der einige hundert Arbeiter verwickelt waren. 120 davon wurden verletzt und zwei Arbeiter aus Xinjiang starben nach erfolglosen medizinischen Bemühungen.