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Persönliche Eindrücke von der Reform und Öffnung in den letzten 19 Jahren

Von Wolfgang Schaub

Obwohl man hier allenthalben von 30 Jahren der Reform und Öffnung spricht, kann ich persönlich nur auf die letzten 19 Jahre zurückblicken.

Es liegen Welten zwischen meinem ersten Besuch in China mit einer Journalisten- und Buchhändlerreisegruppe im Jahre 1989 und meinem nunmehr dritten Arbeitsaufenthalt in Beijing.

Architektonisch ist Beijing in die Höhe gegangen. Als wären noch nicht genug Wolkenkratzer aus dem Boden geschossen – es wird weiter gebaut und gebaut.

Der Verkehr ist immer noch das „funktionierende Chaos“. Doch der Vergleich von 2008 mit 1989, selbst mit 2001 (seit meinem letzten Aufenthalt hat sich die Zahl der PKWs verdoppelt), kann nicht augenfälliger sein. 1989: Fahrräder waren in der Mehrheit, auf den Autostraßen sah man nur Busse, Taxis, LKWs und einige wenige PKWs. 2008: Fahrräder muss man zwar nicht mit der Lupe suchen, aber immer mehr Beijinger sind wohlhabend genug geworden, um sich einen Wagen der gehobenen Mittelklasse leisten zu können; auch die teuren Off-Roader sind nicht selten.

Einen kleinen Seitenhieb kann ich mir leider nicht verkneifen: Zebrastreifen werden hier immer noch als funktionslose Straßenverzierung angesehen.

Zu meiner Freude unverändert ist seit 2001 die Wertschätzung der Chinesen für Tischtennis, Fußball und Basketball, die in der Sportberichterstattung einen festen und herausragenden Platz einnehmen; letztere Disziplin vermutlich, nachdem mit dem 2,26 m-Hünen Yao Ming ein Chinese bei den Houston Rockets in der amerikanischen NBA spielt. Ich bin gespannt auf die Begegnung mit „unserem“ Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks.

Unverändert liebenswert und voller Leben sind auch die Parks, in denen man singt, musiziert, Sport treibt, Taiji und Qigong übt, den westlichen Gesellschaftstanz pflegt, umweltfreundlich mit Wasser kalligraphiert – man könnte die Liste der Betätigungen noch unendlich weiterführen.

Immer noch liebenswürdig und hilfsbereit sind die Beijinger, wenn ich mich, „Lost in Translation“ (ich spreche und verstehe kein Chinesisch), in Geschäften oder auf der Straße manchmal nur unzureichend zurechtfinde.

Als altmodischer Mensch gehöre ich hier in Beijing inzwischen zwei Minderheiten an: Ich besitze kein Handy und wohne zur Miete. Praktisch jeder Beijinger hat ein Mobiltelefon und 80% wohnen in Eigentumswohnungen. Der Wohlstand wächst und wächst.

Manches fällt mir gegenüber 2001 sofort ins Auge: Die Beijinger haben ihre Liebe zu Katzen und vor allem zu Hunden entdeckt. Morgens und abends sehe ich viele Menschen, die ihre „Stoppelhopser“ Gassi führen. Kleine Rassen werden bevorzugt und jetzt im Winter auch schon mal in bunt bestickte Anzüge gesteckt.

In den Straßen und Appartmentblocks wird Mülltrennung praktiziert: Silberne Behälter für recycelbaren Müll und Restmüll. Ich erinnere mich noch gut an den Winter 1991, als ich die ganze Zeit unangenehmen Kohlenstaub in der Nase hatte. Die Verhältnisse ändern sich zum Besseren.

Ein Ausdruck des gestiegenen Wohlstandes und der Lebensfreude ist die modische Kleidung vieler Chinesinnen, kein Wunder, dass es an jeder Straßenecke ein Modegeschäft gibt (und sei es noch so klein) und in den großen Kaufhäusern die zweite bis vierte oder fünfte Etage für jede nur denkbare Edelmarke reserviert ist.

Auch an meiner Arbeitsstelle gibt es Neues. Das Gebäude von „China heute“ ist renoviert und modernisiert worden, die Arbeitsplätze sind PC-gestützt und vernetzt und wir sind auf dem Weg zum papierlosen Büro. In der Kantine wurde auf Büffet umgestellt und das Angebot erheblich erweitert. Der „Henkelmann“, den ich noch 2001 benutzte, hat ausgedient.

Am Faszinierendsten finde ich die Digitalisierung Beijings im Alltag: Es gibt die aufladbare Chipkarte für Busfahrten (Einzelfahrscheine und Monatskarten sind nahezu ausgestorben), ich öffne meine Haustür problemlos mit einem Chip (die mechanische Wohnungstüröffnung mit Schlüssel zeigt dagegen manchmal Mucken) und in der Verlagskantine hält man nur seine Karte vor ein Lesegerät und das Essen ist bezahlt, der Betrag vom Monatslohn abgebucht und bei Bedarf wird die Karte aufgeladen.

Beijing scheint mir eher im 21. Jahrhundert angekommen zu sein als so manche europäische Großstädte. Wie heißt es doch so schön auf meiner Bus-Chipkarte: „Build a Digital Beijing – Enjoy Modern Living“. Stimmt!

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