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Doch alle Befürchtungen waren umsonst. Bereits im ersten Frühjahr fuhren die Bauern eine üppige Spinaternte ein. Pro Hektar konnten Erträge im Wert von 45 000 Yuan eingefahren werden, umgerechnet rund 5400 Euro, das Vierfache von dem, was mit Weizenanbau zu verdienen war. Jetzt war das Eis gebrochen. Immer mehr Bauern wollten nun Bio-Gemüse anbauen.

„Für unser Dorf ist das Bio-Gemüse ein Segen“, sagt Bauer Wang, der zugleich auch Leiter der lokalen Gesellschaft für den Anbau von Bio-Gemüse ist. „Was genau jedes Jahr angebaut wird, welches Saatgut zum Einsatz kommt, wie der Dünger gestreut und Schädlinge bekämpft werden – für all diese Dinge ist unsere Gesellschaft verantwortlich. Auch die Aufkäufe und Abrechnungen übernehmen wir.“

Heute ist die Anbaufläche für Bio-Gemüse des Dorfes bereits auf rund 106 Hektar gewachsen. Zwei Drittel der Dorfbewohner haben sich mit den Einnahmen ein größeres, helleres Wohnhaus gebaut, mit Farbfernseher, Waschmaschine, Flüssiggasofen und Telefon, fast allem was das Herz begehrt also.

Das Jahr 1997 bedeutete für Jihetang einen weiteren Meilenstein: Die Organic Crop Improvement Association, kurz OCIA, eine NGO, die ein Zertifizierungssystem für Bio-Anbau anbietet, machte das Dorf zu Chinas erstem OCIA-Anbaugebiet für Bio-Gemüse; „Jihetang“ wurde zur eingetragenen Bio-Marke. Später folgte die Anerkennung weiterer Bio-Siegel, etwa vom europäischen Biopharmazeutischen Klassifizierungssystem (BCS) und der japanischen Gesellschaft für Bio- und Naturkost (JONA). Bio-Erzeugnisse aus Jihetang werden nun in die ganze Welt verkauft, nach Japan, in die USA und die EU. Jihetang hat sich als erstes chinesisches Dorf Chinas, das sich auf den Anbau von Bio-Gemüse spezialisiert hat, seinen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert.

Organischer Dünger als Schlüssel zum Erfolg

Wir sind vor Ort in der Hightech-Erschließungszone von Feicheng. Hier wird gerade ein Laster mit 24 Tonnen Spinat beladen, alles Bio versteht sich, und unter den Argusaugen von Cheng Fengming. Der Taiwaner ist Vizedirektor eines lokalen Bio-Unternehmens. Nachdem die Ware die Zollformalitäten in Qingdao durchlaufen hat, wird das Gemüse in die USA geliefert. Bio-Gemüse aus Feicheng hat sich einen Namen gemacht rund um den Globus. Insgesamt 90 Prozent der Bio-Erträge werden ins Ausland verkauft.

Und die Stadt will noch höher hinaus. Die lokale Messe für Bio-Agrarprodukte zieht regelmäßig Händler aus der ganzen Welt an. Die Zahl der ausländischen Aufträge wächst und wächst. Für die lokalen Landwirte könnte es kaum besser kommen. Das Zauberwort heißt Auftragslandwirtschaft – noch bevor die Feldfrüchte gesät sind, sind sie quasi schon verkauft. Die Bauern können sich also ganz auf den Anbau konzentrieren.

Und dabei ist vor allem absolute Gewissenhaftigkeit, was das Reinheitsgebot angeht, gefragt. Sonst kann der gute Bio-Ruf schnell hin sein. „Bio-Gemüse aus Feicheng wächst in einem natürlichen, gesunden und unverseuchten Umfeld und weist keine Rückstände von Pestiziden auf“, erklärt Wang Jianping, Büroleiter für Landwirtschaft der Stadt Feicheng.

Der Verzicht auf jegliche Form von chemischen Düngemitteln ist einer der Schlüssel zum Erfolg für den Anbau von Bio-Gemüse. Die Bauern setzen ausschließlich organischen Dünger ein. „In den letzten Jahrzehnten hat der Einsatz von chemischen Düngemitteln in großem Maße zugenommen. Längst sind nicht mehr die Düngemittelfabriken die größten Verschmutzungsquellen, sondern das Ackerland“, warnt Li Lin, Generaldirektor des Lebensmittelkonzerns Honghai aus Tai’an, Provinz Shandong.

Dabei liegen die Vorteile der organischen Alternative auf der Hand: Organischer Dünger enthält alle nötigen Nährstoffe, und das bei niedrigen Produktionskosten, von der Umweltverträglichkeit einmal gar nicht zu sprechen, denn die organischen Düngemittel werden im Boden ganz natürlich zerlegt und dann von den Pflanzen aufgenommen.

In Feicheng hat man sogar einen eigenen Öko-Kreislauf für den Anbau von Bio-Gemüse aufgebaut: Mit den Gemüseresten werden die Milchkühe gefüttert und der Kuhmist wiederum wird zu Dünger kompostiert. Auf dem Feld helfen die Kleinlebewesen und Mikroorganismen im organischen Dünger dann dabei, den Boden feucht und fruchtbar zu halten und ihn vor Versandung und Erosion zu schützen. Der organische Dünger ist außerdem gut für das Grundwasser.

„Früher haben wir hier zur Schädlingsbekämpfung Pestizide eingesetzt“, erinnert sich ein Landwirt. „Aber die Insekten kamen wieder und wieder. Seit mehreren Jahren schon verzichten wir nun auf Pestizide und der Schädlingsbefall ist trotzdem deutlich zurückgegangen.“

Beim Schutz vor Schädlingen und Krankheiten wissen sich die lokalen Bauern auch ohne die chemische Keule zu helfen. Verschiedene Gemüsearten werden im Wechsel angebaut, mit Erfolg. Und das, obwohl die Kulturpflanzen, die in Feicheng angepflanzt werden, sehr empfindlich, vor allem wetterempfindlich sind.

Was den Laien vielleicht erstaunen mag: „Die Erträge von Gemüse aus ökologischem Anbau sind oft doppelt so hoch wie von gewöhnlichem Gemüse, zudem ist die Qualität besser“, erklärt Li Lin. „Nehmen wir Spinat als Beispiel: Spinat aus ökologischem Anbau enthält zwei bis drei Prozent mehr Zucker, was deutliche Pluspunkte beim Geschmack bringt.“

Neben japanischem Spinat werden in Feicheng noch mehr als 30 weitere Sorten Bio-Gemüse angebaut, darunter Brokkoli, grüne Bohnen und Spargel. Dabei ist die Herkunft aller Produkte immer genau nachverfolgbar. Alle Erträge haben eine eigene Kennzeichnung, erklärt Li. „Jede Kiste ist mit einem Strichcode versehen, mit dem man zurück verfolgen kann, von welchem Feld die Ernte stammt, an welchem Tag sie verarbeitet wurde und wie viel Gemüse an diesem Tag insgesamt verarbeitet wurde“, so Li. „Bei unserem Gemüse ist jedes Glied in der Lieferkette bis zum Anbaugebiet eindeutig nachvollziehbar.“

„Vom Zeitpunkt der Ernte braucht das Gemüse etwa 20 Tage bis zum ausländischen Endverbraucher“, sagt Li. Anders als Chinesen zögen viele Menschen im Ausland tief gefrorenes Gemüse frischen Produkten vor, erklärt Li. Das habe er bei seinen Stippvisiten im Ausland immer wieder festgestellt.

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