[中文] [English] [Español] [عربي] [Français]

Schreiben
Sie bitte an uns!
Friendly Links:
China.org.cn
Beijing Rundschau
Radio China International
China im Bild
Konfuzius-Institut Düsseldorf
www.Chinafreunde.de
www.gdcfsiegen.de
http://www.chinaseiten.de

„Unsere Agentur hat derzeit acht Mitarbeiter, allesamt Hochschulabsolventen“, sagt Guo. Sie haben alle Soziale Arbeit im Wohnviertel, Sozialpädagogik und Psychologie studiert. „Darüber hinaus hat unsere Agentur noch einen Pool von 60 Praktikanten. Wir bieten Dienstleistungen wie psychologische Beratung für Jugendliche, Hilfe für bedürftige Einzelpersonen und Familien sowie Weiterbildungsprogramme für Sozialarbeiter an.“ Alle diese Projekte würden von der Bezirksregierung von Xicheng „gebucht“ und somit finanziert. Das bedeutet, dass die Agentur jedes Jahr Geldmittel von der Regierung bekommt, um diese Projekte durchzuführen. Darüber hinaus subventioniere der Ausschuss für Soziale Arbeit der Stadt fünf Mitarbeiterposten, in dem er diese ebenfalls „buche“, was der Agentur jedes Jahr weitere Geldmittel von 150 000 Yuan, umgerechnet rund 18 000 Euro, in Form von Gehältern beschert.

2010 hat die Stadtregierung auf diese Weise insgesamt 200 Stellen in sozialen Agenturen subventioniert. In Südchina, etwa in Guangzhou oder Shenzhen, sind derartige „öffentliche Beschaffungsmodelle“ längst gängige Praxis.

Derzeit gibt es rund 20 Agenturen für soziale Arbeit in Beijing. Von den insgesamt rund 300 000 Sozialarbeitern haben weniger als 10 000 die nationale Zulassungsprüfung für Sozialarbeiter und Sozialassistenten abgelegt. „Wir sind professioneller, weil unsere Mitarbeiter einen Hochschulabschluss mitbringen“, sagt Guo. „Wir wissen, wie man mit verschiedensten Situationen professionell umgeht, und wir wissen auch, wie wir die vorhandenen Ressourcen effektiv nutzen und integrieren können.“

Wunsch nach mehr Anerkennung

Der Vorstoß der Regierung zur Rekrutierung von Hochschulabsolventen als Sozialarbeiter stößt bei den jungen Absolventen auf unerwartet großes Interesse. Seit der Einführung 2009 hat die Aufnahmeprüfung zahlreiche Bewerber angezogen. 2009 hatte die Stadtregierung rund 2000 Sozialarbeiterstellen ausgeschrieben, mehr als 16 000 Uni-Abgänger meldeten sich daraufhin für die Prüfung an. 2010 waren mehr als 17 000 Absolventen im Wettbewerb um insgesamt 3000 Posten. Auch Menschen, die bereits in sozialen Berufen tätig sind, sehen die nationale Zulassungsprüfung für Sozialarbeiter als Chance. Jedes Jahr nehmen über 10 000 Menschen daran teil.

Bei einigen Bewerbern verflüchtigt sich die anfängliche Begeisterung allerdings schnell. Niedrige Gehälter und mangelnde soziale Anerkennung des Berufszweigs führen dazu, dass ein Teil der jungen Sozialarbeiter rasch wieder kündigt. Li Zhiying, Professor für Geschichtswissenschaft an der Beijinger Pädagogischen Universität, führte eine Umfrage unter mehr als 70 Sozialarbeitern mit Hochschulabschluss durch. Das Ergebnis: 85,2 Prozent und damit die große Mehrheit der Befragten, gingen der Tätigkeit nur sechs bis zwölf Monate nach; 9,8 Prozent verloren schon nach weniger als sechs Monaten das Interesse. Nur 4,9 Prozent aller Befragten blieben mehr als zwölf Monate dabei.

Auch die Zahlen, die Lu Junxi, Direktor der Verwaltungsabteilung des Fengtaier Ausschusses für Soziale Arbeit, präsentiert, zeichnen ein ähnliches Bild. In den vergangenen drei Jahren hat der Bezirk Fengtai 581 Sozialarbeiter im Rahmen des Programms der Stadtregierung engagiert. 226 von ihnen, also etwa 38,9 Prozent, haben mittlerweile eine andere Laufbahn eingeschlagen.

Wang Qi weiß aus eigener Erfahrung, wo der Schuh drückt. Am Anfang habe sie monatlich gerade mal 1200 Yuan verdient, umgerechnet rund 140 Euro, später immerhin 1600 Yuan (190 Euro), erinnert sie sich. Obwohl sie jetzt Leiterin der Servicestation sei, verdiene sie auch heute nur 2400 Yuan (290 Euro), sagt sie. „Mein Einkommen deckt gerade so den Bedarf des täglichen Lebens.“ Die Miete zahlen ihr die Eltern. Zwar hat die Regierung die Gehälter für Sozialarbeiter angehoben, Wang verdient allerdings noch immer deutlich weniger, als ihre Altersgenossen in anderen Berufen. Auch in der Agentur Yuequn sieht die Situation kaum rosiger aus. Auch hier beträgt das Monatsgehalt der Sozialarbeiter nach Abzug der Sozialversicherungsabgaben gerade mal 1800 bis 2200 Yuan (216 bis 264 Euro). Das durchschnittliche Monatsgehalt in Beijing lag 2010 bei 4201 Yuan, rund 505 Euro.

Guo hofft, dass das große Engagement der Sozialarbeiter künftig in der Gesellschaft noch mehr Anerkennung findet. „In den westlichen Ländern ist der soziale Dienst ein ausgereiftes Berufsfeld. Das Berufsbild des Sozialarbeiters ist theoretisch fundiert und es haben sich moralische Standards und ausgefeilte Arbeitsmethoden herausgebildet“, sagt Guo. „In China ist das Berufsbild dagegen noch sehr jung und es besteht noch großer Bedarf, das ganze theoretisch zu unterfüttern.“ Auch finanziell gesehen hat es die Branche nicht leicht. Der Agentur Yuequn werde die finanzielle Unterstützung der Regierung langfristig nicht ausreichen, man werde sich nach weiteren Geldkanälen umschauen, kündigte Guo an. Gleichzeitig hofft sie auf eine noch stärkere politische Unterstützungen der Regierung, von der sie sich für die Branche noch mehr qualifizierte Arbeitskräfte erhofft. Auch einen Bewertungs- und Förderungsmechanismus für Sozialarbeiter hält sie für wünschenswert.

Auch die Regierung hat den Handlungsbedarf erkannt. Laut Lu Junxi habe die Bezirksregierung von Fengtai mehrmals an die übergeordnete Behörde appelliert, das Gehalt der Sozialarbeiter dem des Personals an Regierungsinstitutionen anzugleichen. Der „Grundriss des nationalen Programms für die mittel- und langfristige Entwicklung von talentierten Menschen“ (2010 – 2020), der im Juli 2010 veröffentlicht wurde, sieht vor, die Zahl der qualifizierten Sozialarbeiter bis 2015 auf zwei Millionen zu steigern, bis 2020 sollen es gar drei Millionen werden. Das Programm stuft den Beruf des Sozialarbeiters als eine der sechs wichtigsten Kategorien talentierter Menschen ein, auf deren Ausbildung die Regierung zukünftig noch größeres Augenmerk legen will. „Für uns Sozialarbeiter ist letztlich die Karriere-Perspektive das wichtigste“, sagt Wang. Erst an zweiter Stelle komme eine Steigerung des Gehalts.

   nach oben   1   2   3  

    Herzlich willkommen zur ersten Nummer des Online-Magazins China heute!
    downloaden
    Bildung und Kulturmehr
    Gesundheitmehr
    Reisenmehr
    Xiqing-Tourismusfest für Folklore in Yangliuqing

    Um die aufblühende Geschäftsszene zu fördern und die Sitten und Gebräuche der früheren Bewohner der alten Gemeinde Yangliuqing zu vergegenwärtigen, wird diese touristische Veranstaltung vom Büro für den Fremdenverkehr der Stadt Tianjin und der Volksregierung des Bezirks Xiqing gemeinsam organisiert.
    Städtemehr
    Schreibwerkstattmehr
    Address:Baiwanzhuang Dajie 24, 100037 Beijing, VR China
    Fax: 86-010-68328338
    Website: http://www.chinatoday.com.cn
    E-mail: chinaheute@chinatoday.com.cn
    Copyright (C) China Today, All Rights Reserved.