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Chinesisches Neujahr als wichtigste Filmsaison

Dabei ging es in den frühen 1990er Jahren zunächst schleppend voran. Damals dümpelte Chinas Filmindustrie vor sich hin. Mitte der 1990er Jahre kam dann die Wende: Die Filmemacher erkannten zunehmend das riesige Potential des chinesischen Marktes und verpassten der Filmindustrie eine Verjüngungskur, die die gesamte Branche gehörig umkrempeln sollte.

Wie viele andere Bereiche setzte auch die Filmbranche auf mehr Wettbewerb. Einer der Profiteure von damals war Regisseur Ye Daying. Er hatte zunächst vergeblich versucht, seine Produktion „Red Cherry“ zahlreichen nationalen Vertriebsgesellschaften schmackhaft zu machen. In insgesamt 19 Städten und Provinzen erhielt er eine Abfuhr. Schließlich vertraute er die Vermarktung der Beijinger New Film Association an, die kurzerhand beschloss, die Rechte an der Filmpremiere zu versteigern. Gao Jun, Vize-Generalmanager der Firma, erinnert sich zurück: „Ich habe damals die Leitung der Auktion selbst übernommen. Filme lassen sich meiner Ansicht nach ebenso gut versteigern wie Antiquitäten oder Kunstwerke.“ Das Beijing Geology Hall Theater erstand schließlich das neuntägige Erstaufführungsrecht für 520 000 Yuan, umgerechnet rund 62 000 Euro.

Der Mut des Filmspielhauses sollte sich auszahlen: „Red Cherry“ spülte den Betreibern einen Gewinn von 880 000 Yuan (106 000 Euro) in die Kassen, was auch den Preis für weitere Aufführungsrechte des Films in die Höhe trieb. „Red Cherry“, eine 17-Millionen-Yuan-Produktion, spielte auf dem heimischen Markt letztlich ein Rekordergebnis von mehr als 60 Millionen Yuan (7,2 Millionen Euro) ein.

Motiviert von dem bahnbrechenden Erfolg hielten Chinas Filmschaffende nach weiteren neuen Konzepten Ausschau. Unter anderem ließen sie sich von der Neujahrs-Filmsaison in Hongkong inspirieren. Gemeinsam mit Zhang Heping, Direktor der Firma Beijing Forbidden City Film and TV Distribution, sowie dem stellvertretenden Direktor des Beijinger Kulturamts Wang Shu wagte Gao das Experiment, das Konzept auf den Markt des chinesischen Festlandes zu übertragen.

„Vor 1995 machten die meisten Kinos auf dem Festland über die Feiertage zu. Das Frühlingsfest galt als der wohl schlechteste Zeitpunkt, um einen Film an den Start zu schicken“, erinnert sich Gao. Das Eis brach schließlich Jackie Chans Film „Rumble in the Bronx“, der während des Frühlingsfestes 1995 in die Kinos kam. Die Kasseneinnahmen auf dem Festland erreichten beinahe 110 Millionen Yuan (13,2 Millionen Euro). Zunächst betrachteten Gao und andere Filmemacher das Ergebnis als Zufallserfolg. Doch nur ein Jahr später gelang einem weiteren Jackie Chan-Streifen ein ähnlicher Erfolg: 1996 spielte „First Strike“ während des Frühlingsfests Einnahmen in Höhe von mehr als 80 Millionen Yuan (9,6 Millionen Euro) ein.

1997 lief Feng Xiaogangs „Dream Factory“ während des Frühlingsfestes auf dem chinesischen Festland. Allein in Beijing erreichten die Kasseneinnahmen 11,5 Millionen Yuan (1,4 Millionen Euro), und spielten damit die Produktionskosten von 4 Millionen Yuan (480 000 Euro) locker wieder ein.

1998 und 1999 gelangen Beijing Forbidden City Film und TV Distribution mit „Be There or Be Square“ und „Sorry Baby“ zwei weitere Frühlingsfest-Kassenschlager. Spätestens jetzt galt das chinesische Neujahr als Hochsaison der Filmbranche.

„Dass sich das Neujahr als Filmsaison etabliert hat, war ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der chinesischen Filmindustrie“, sagt Gao rückblickend. Und auch der Hongkonger Regisseur Peter Chan sieht darin einen wichtigen Schritt: „Ferien sind immer eine gute Zeit, um Filme zu veröffentlichen. Der Aufbau einer Frühlingsfest-Filmkultur kann letztlich auch die Zuschauerzahlen zu anderen Zeiten des Jahres mitziehen.“

Neben dem Neujahr gelten in China auch die Feiertage zum internationalen Tag der Arbeit (1. bis 8. Mai), die offiziellen Sommerferien sowie die Ferien zum Nationalfeiertag (1. bis 8. Oktober) als „goldene Jahreszeiten“ für die Filmbranche. Über 50 Prozent der jährlichen Kasseneinnahmen werden während dieser vier Ferienzeiten erzielt.

Und es sind überwiegend chinesische Kassenschlager, die heute die Leinwände und Kinosäle füllen. Feng Xiaogangs „Aftershock“ etwa spielte in nur 17 Tagen mehr als 500 Millionen Yuan (60 Millionen Euro) ein. Mit Produktionskosten von nur 8,9 Millionen Yuan (1,1 Millionen Euro) spülte die Romanze „Love Is not Blind“ über 300 Millionen Yuan (36 Millionen Euro) in die Kassen.

Ausländische Produktionen als Starthilfe

Der Boom der Branche wurde vor allem durch die 1993 eingeleiteten Reformen der Filmindustrie eingeläutet. Damals schrieben staatliche Stellen der CFGC vor, dass jedes Jahr zehn Filme aus dem Ausland in China eingeführt werden mussten. Sie sollten das einheimische Publikum in die Kinosäle locken. Im November 1994 lief mit dem Hollywood-Streifen „The Fugitive“ („Auf der Flucht“) die erste ausländische Produktion in Beijing, Shanghai sowie vier weiteren Großstädten an. Innerhalb von nur einer Woche sahen mehr als 1,4 Millionen Zuschauer den Film. Die Kasseneinnahmen beliefen sich auf 11,3 Millionen Yuan (1,4 Millionen Euro).

Im Anschluss eroberten zahlreiche weitere Auslandsproduktionen die Kinosäle, darunter Hollywood-Blockbuster wie „Titanic“, „Transformers“, „Pirates of the Caribbean“ sowie die James Bond-Filme. In den ersten Jahren machten die Einnahmen aus den jeweils zehn ausländischen Filmen rund 80 Prozent der jährlichen Kasseneinnahmen in China aus.

Kassenschlager Made in China: Werbeplakat des Films „White Deer Plain“

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