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Rettung in letzter Minute

Als Bao sein Unternehmen gründete, plante er zunächst, sich auf große Projekte wie die Müllverbrennung zu konzentrieren, auf die er sich während seines Studiums an der Tsinghua-Universität spezialisiert hatte. Die harte Konkurrenz machte dem Unternehmer jedoch einen gehörigen Strich durch die Rechnung: mehrere Monate vergingen, ohne dass Bao einen einzigen Auftrag erhielt.

Als Bao erfuhr, dass das Amt für Umwelt der Stadt Ningbo ein Projekt zum Bau von Öko-Toiletten plante, setzte er sich umgehend mit den zuständigen Stellen in Verbindung. Nach einigen Verhandlungen erhielt sein Unternehmen schließlich die Chance, ein erstes Modell zu entwerfen. Bao und sein Team schenkten dem Projekt größte Beachtung. Wochenlang studierte er mit seinen technischen Fachkräften die damals modernste Technologie aus Japan, im folgenden halben Jahr arbeitete das Unternehmen daran, alle verbleibenden technischen Probleme zu lösen.

Das Projekt stellte Baos Unternehmen auf eine harte Probe, es galt eine lange Durststrecke zu überbrücken, in der zunächst keine Einnahmen flossen. Ningbo Talent Environmental Technology stand kurz vor dem Bankrott und viele Angestellte verließen die Firma. Als auch die letzten zwei Ingenieure ihre Kündigung einreichten, bat Bao sie, ihm noch zwei letzte Monate Zeit zu geben. „Wenn wir bis dahin nicht auf einen grünen Zweig gekommen sind, machen wir Schluss“, versprach er ihnen. Doch soweit kam es nicht: 2006 genehmigte das Amt für Wissenschaft und Technik der Stadt Ningbo nach eingehender Prüfung das von Baos Firma entwickelte Öko-Toilettenmodell mit recycelter Wasserspülung.

„Wir waren schon kurz davor aufzugeben, als wir dann doch den Zuschlag bekommen haben. Ich erinnere mich, als wäre es gestern“, erzählt Bao. „Wir erhielten 80 000 Yuan, umgerechnet rund 9000 Euro. Es war der erste Auftrag überhaupt zehn Monate nach Gründung des Unternehmens.“

Das Projekt gilt als Teil einer ganzen Reihe von Projekten, die den Aufbau der ländlichen Gebiete forcieren sollen. Anfangs musste Bao vor Ort einiges an Überzeugungsarbeit leisten; viele Dorfbewohner waren zunächst skeptisch. Bao reiste persönlich aufs Land und überredete die Einheimischen, auf ihrem Hof Grabungsarbeiten durchführen zu lassen, damit die Rohre zur Abwasserableitung verlegt werden konnten. Erst als die Bauern sahen, wie die ersten stinkenden Abwassergräben auf einigen Höfen verschwanden, gewann Bao die breite Unterstützung der Bevölkerung.

„Die Rate zur Abwassersammlung und -entsorgung in den ländlichen Gebieten gilt als ein wichtiger Indikator zur Bewertung der Leistungen für die ökologische Entwicklung Zhejiangs“, unterstreicht Bao die Bedeutung des Projekts. „Bis 2015 wird Ningbo durch die Neuerungen seine Rate von 20 Prozent auf 70 Prozent steigern können. Der Stadt unterstehen 2800 Dörfer. Wenn jedes Jahr nur zehn Prozent dieser Dörfer mit dem neuen System ausgestattet werden, stellt das die Stadt vor eine enorme Aufgabe“, so Bao weiter. „Die ländlichen Gebiete stellen einen enormen Markt dar. Im letzten Jahr hat die Weltbank begonnen, vier Vorzeigeprojekte zur Abwasserentsorgung in ländlichen Gebieten Ningbos durchzuführen. Allein im letzten Jahr hat die chinesische Regierung 30 Milliarden Yuan, rund 3,4 Milliarden Euro, aus dem zentralen Haushalt in die Abwasseraufbereitung in den ländlichen Gebieten investiert. Darüber hinaus stellen auch die lokalen Regierungen zusätzliche Gelder bereit.“

Umweltschutz als Schlüsselbranche

„Der Umweltschutz ist eine kostspielige Branche, die auf die Fördergelder der Regierung angewiesen ist“, erklärt Bao. „Wenn man die weltweite historische Entwicklung im Bereich Umweltschutz betrachtet, wiederholt sich in den entwickelten Ländern immer wieder ein Muster: Sanierung nach der Verschmutzung. In Japan und den USA zum Beispiel begannen die Regierungen erst, sich um den Umweltschutz zu kümmern, als ihre Wirtschaftsentwicklung ein bestimmtes Niveau erreicht hatte.“ In Sachen Lebensqualität stehe Ningbo, was Essen, Wohnen und Verkehr betreffe, Kanada in nichts nach, so Bao. „Aber im Umweltschutz liegen wir weit zurück, vor allem in Sachen Technologie, aber auch im Bewusstsein der Bevölkerung und den politischen Entscheidungen.“

Dabei ist das Umweltbewusstsein sowohl der chinesischen Regierung als auch der Bevölkerung in den letzten 20 Jahren schon deutlich gestiegen, was Baos Unternehmen viele Chancen eröffnet; landesweit profitiert die Firma von einer aufstrebenden Umweltschutzindustrie. Der Geschäftsanteil des Unternehmens in den ländlichen Gebieten macht heute allerdings lediglich rund 30 Prozent aus. Den überwiegenden Teil nimmt die industrielle Abwasserentsorgung ein. Allein auf diesem Gebiet hat Ningbo Talent Environmental Technology beispielsweise einen Vertrag mit einem Unternehmen im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei abgeschlossen, der jährlich mehr als 50 Millionen Yuan (rund 5,7 Millionen Euro) einbringt.

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