Neben seiner eigenen wissenschaftlichen Forschungsarbeit fungiert Shi auch als Dekan der Fakultät für Biowissenschaften und Vizedekan der Fakultät für Medizin. „Herausragende Talente brauchen auch ein herausragendes akademisches Umfeld“, sagt Shi. So plane er, eine Personalreform in der Fakultät für Biowissenschaften durchzuführen. Im neuen System sollen alle Rechte und Verantwortlichkeiten der Verwaltungsleiter klar geregelt sein, um so ihre administrative Belastung zu reduzieren. Außerdem möchte Shi ein Bewertungssystem für unbefristete Professuren nach internationalen Kriterien einführen. „Ein entsprechendes Konzept habe ich bereits bei der Universitätsleitung eingereicht. Wenn der Plan genehmigt wird, wird es viele Veränderungen in Wissenschaft und Forschung an der Fakultät geben“, ist sich Shi sicher.
Gleichzeitig wird eine Unterrichtsreform durchgeführt, damit sich die Initiative der Studenten besser entfalten kann. Es soll zum Beispiel ein System für den Erlass bzw. die Reduzierung von Leistungspunkten für besonderes Engagement geben. Außerdem wurde mit Unterstützung des Bildungsministeriums und in Zusammenarbeit mit der Peking-Universität sowie dem Beijinger Forschungsinstitut für Biowissenschaften ein Masterprogramm ins Leben gerufen, an dem fast 100 renommierte Professoren beteiligt sind. Sie werden die Studenten in ihren Kernforschungsbereichen unterrichten.
Zu den Entwicklungszielen für die nahe Zukunft sagt Shi Yigong: „Wir planen in den kommenden zehn Jahren jährlich Forschungsergebnisse von internationaler Bedeutung zu erzielen. Alle zwei bis drei Jahre wird die Tsinghua-Universität wissenschaftliche Errungenschaften schaffen, die in der Wissenschaftsgeschichte eine wichtige Stellung einnehmen werden. Außerdem wollen wir an der Fakultät für Biowissenschaften ein Managementmodell für die Talententwicklung etablieren. Falls der Versuch gelingt, könnte das Modell an vielen chinesischen Universitäten und Forschungsinstituten eingeführt werden.“
*Gu Shuxia und Zhou Xiangnan sind Redakteure der Zeitschrift „Studierende im Ausland“.
