Taihu-Gipfeltreffen in Wuxi als Plattform zum Austausch für die Rückkehrer

Eine Vorreiterrolle in Sachen Personalrekrutierung nimmt die Stadt Wuxi in der ostchinesischen Provinz Jiangsu ein. 2006 startete die Regierung hier ein Pilotprojekt zur Rekrutierung von Fachleuten und erklärte die Stadt zur „Sonderzone für Personalressourcen“. Wuxi räumte dringend benötigten Fachleuten aus allen Teilen Chinas sowie dem Ausland besondere Privilegien ein. Experten aus Zukunftsbranchen wie Elektronik, IT, Neue Energien, Biowissenschaften und Pharmazie werden bei der Vergabe von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen bevorzugt und erhalten außerdem staatliche Unterstützung in vielen Bereichen.

Zusätzlich etablierte die Stadt im vergangenen Jahr das so genannte Taihu-Gipfeltreffen als Austauschforum für chinesische Heimkehrer. Einmal im Jahr können sich die Rückkehrer hier über ihre Erfahrungen austauschen und nach Wegen der Zusammenarbeit suchen. Das diesjährige Gipfeltreffen Mitte September stand im Zeichen der Entwicklung neuer strategischer Industrien, des Aufbaus einer Plattform für zurückgekehrte Existenzgründer sowie des Themas Risikokapital. Mehr als 400 Fachleute aus Übersee, die über den „Tausend-Experten-Plan“ nach China zurückgekehrt waren, sowie rund 60 Risikoinvestoren nahmen an der Veranstaltung teil. „Für die globale wirtschaftliche Entwicklung sind eine ausgeprägte Talentförderung sowie ein freundliches Umfeld für Startup-Unternehmer von entscheidender Bedeutung“, betonte Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Mundell in einer Rede auf dem Gipfel. Der „Tausend-Experten-Plan“ sei ein guter Weg, um dies zu erreichen, lobte Mundell die Anstrengungen der chinesischen Regierung.

Unternehmer Peng Yang, Gründer der Beijinger Firma Unionread Information Technology, kam auf der Suche nach Finanzierung zum Gipfeltreffen in Wuxi. „Ich habe eine offene Haltung gegenüber Risikokapital, und glaube, dass Geld nur einen Faktor unter vielen für Unternehmen bei der Einführung von Risikokapital darstellt“, sagte Peng am Rande des Treffens. Viel wichtiger seien die Vorteile, von denen die Unternehmen profitieren könnten; die Geldgeber berieten die Unternehmen bei künftigen Finanzierungen und unterstützten sie auch tatkräftig bei der Rekrutierung von Führungskräften, der Akquise von Kunden und Geschäftspartnern sowie der Ausarbeitung einer Entwicklungsstrategie und bei der Entwicklung einer Unternehmenskultur. So werde eine Win-Win-Situation geschaffen.

„Mehr als die Hälfte der Gesellschafter von Kommanditgesellschaften in der Welt sieht den chinesischen Markt als den weltweit attraktivsten“, sagte Guo Mingjian, Vize-Generaldirektor der Blackstone Group Greater China, auf der Konferenz. Xiong Xiaoge, ein Partner der neu gegründeten Wuxi New District Investment Group, die finanzielle Unterstützung für wissenschaftlich-technische Unternehmen bietet, forderte auf dem Gipfeltreffen, in den kommenden drei bis fünf Jahren mehr erfahrene Fondsmanager nach China zu holen und einen speziellen Fonds für zurückgekehrte Fondsmanager einzurichten. Außerdem müsste Startup-Unternehmen eine größere Zahl professioneller Finanzdienstleistungen zur Verfügung gestellt werden. „Ich bin davon überzeugt, dass durch die schnelle Entwicklung der chinesischen Wirtschaft zukünftig noch mehr Investitionsmöglichkeiten entstehen werden“, so Xiong. Für die Zukunft sei deshalb davon auszugehen, dass die Zahl hoch qualifizierter Fachleute, die den Weg zurück nach China finden, weiter ansteigen werde.

Bei der Arbeit: Zhang Guohua, der an der Universität Tokio promovierte, im Labor der von ihm gegründeten Firma.