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Reform mit Nachbesserungsbedarf – Chinas Hochschulen stehen weiterhin vor ungelösten Problemen

Von Lu Rucai

Im September dieses Jahres wird Luo Lan wie etliche junge Menschen ihr Studium an der Nankai-Universität in Tianjin aufnehmen. Was Luo Lan von vielen ihrer zukünftigen Kommilitoninnen unterscheidet, ist, wie sie es an die Nankai-Universität  geschafft hat. Anders als die meisten ihrer Studienkollegen ist die Schülerin nicht über ihre Punktzahl bei der staatlichen Hochschulaufnahmeprüfung (Gaokao) an die renommierte Universität gekommen, sondern durch ihre künstlerische Begabung: Luo Lan spielt virtuos Harfe. Während sich ihre Mitschüler in der Vorbereitungsphase der Gaokao nervös durch Berge von Testaufgaben wühlten, hatte Luo dank ihrer hervorragenden künstlerischen Fertigkeiten ihre Immatrikulationsbescheinigung bereits quasi in der Tasche. Sie musste nur die Mindestpunktzahl für die generelle Universitätszulassung erreichen und sich dazu verpflichten, beim Studienstart an der Nankai-Universität ins Universitätsorchester einzutreten.

Luo Lan ist kein Einzelfall: Immer mehr Universitäten nehmen heute eigenständig Bewerber auf, die in einem Spezialgebiet wie Kunst oder Sport besondere Begabungen zeigen. Während sich die Aufnahmequote solcher Schüler vor acht Jahren noch um die 5 Prozent bewegte, ist sie heute auf ganze 30 Prozent gestiegen.

„Früher war die Gaokao die einzige Eintrittskarte zum Studium an einer Universität“, erinnert sich Luos Mutter an ihre eigene Studienzeit zurück. Sie erhielt 1982 über die Gaokao die Zulassung zum Studium an der Universität Hebei. Wie ihr blieb damals ganzen Generationen nur das Büffeln im Akkord. „Wir hatten damals keine andere Wahl“, sagt sie.

Seither hat sich einiges geändert, nicht nur beim System der Hochschulaufnahme. Die Reform des Hochschulwesens deckt noch zahlreiche weitere Bereiche ab, darunter auch die Arbeitssuche.

„Viel Erfolg bei der Prüfung“: Prüflinge der Hochschulaufnahmeprüfung 2011 in der südostchinesischen Stadt Nanchang, Provinz Jiangxi.

Hohe Studiengebühren und Konkurrenzdruck bei der Stellensuche

Und auch im Bereich der Studiengebühren zeigt sich ein Wandel. Luo Lan muss heute jährlich rund 5000 Yuan (umgerechnet etwa 540 Euro) für ihr Studium berappen, hinzu kommen jährlich knapp 1200 Yuan (130 Euro) für die Unterkunft und monatlich rund 1000 Yuan (110 Euro) für den Lebensunterhalt. Anfang der 1980er Jahre, zur Studienzeit von Luos Mutter, war die Hochschulbildung gebührenfrei. Monatlich erhielt sie 30 Yuan für den Lebensunterhalt von ihrer Mutter. Da blieb sogar noch genug Spielraum, um etwas zurückzulegen.

Von der Gründung des Neuen China 1949 bis 1988 waren die Studenten gänzlich von Studiengebühren befreit, davon profitierten besonders die Kinder aus armen Bauernfamilien. 1989 begann China, Studiengebühren von anfangs 200 Yuan zu erheben, was gut einem Siebtel des damaligen durchschnittlichen Jahreseinkommens (1376 Yuan) der Stadtbewohner entsprach. Danach stiegen die Gebühren ständig, im Jahr 2000 lagen sie bereits bei 5000 Yuan, wobei sich das durchschnittliche Jahreseinkommen der Stadtbewohner um die 6280 Yuan bewegte.

Die Situation stellt für viele Familien eine große finanzielle Belastung dar. Entsprechend dem gegenwärtigen Preisniveau muss ein Student heute jährlich insgesamt etwa 15 000 Yuan (rund 1630 Euro) für Studiengebühren sowie Kost und Logis aufbringen; eine Summe, die für Kinder aus ärmeren Bauernfamilien nur schwer aufzubringen ist. Die Regierung setzt deshalb auf Stipendienprogramme und ein System zur finanziellen Unterstützung bedürftiger Schüler. Aber bisher hapert es an der nötigen Aufklärung über diese Förderungsmöglichkeiten. Viele Kinder und ihre Familien aus abgelegenen Regionen erfahren erst gar nicht von diesen Initiativen. Viele verzichten deshalb auf die Bewerbung an einer Universität.

Auch was den späteren Einstieg ins Berufsleben angeht, die Schnittstelle zwischen Universität und Arbeitswelt, sind große Veränderung zu beobachten. Bis 1994 bekamen die Studenten nach ihrem Studienabschluss einen Arbeitsplatz von den Erziehungs- und Verwaltungsbehörden zugewiesen. Das Problem der Jobsuche lastete somit nicht auf den Schultern der Absolventen. Luos Mutter hatte 1986 nach ihrem Studium den Wunsch, Lehrerin zu werden, der sich schließlich erfüllte. Ihren Kommilitonen wurden Arbeitsplätze im Medienbereich, etwa bei der Nachrichtenagentur Xinhua, oder in der Provinzverwaltung zugewiesen. „Die Beschäftigungslage war ziemlich gut“, erinnert sie sich.

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