Tang selbst sagt, der starke Gerechtigkeitssinn ihrer Mutter habe ihre Haltung zum Leben geformt. „Meine Mutter war als Kader in ihrem Dorf tätig. Sie hatte die Chance, in die Partei einzutreten, gab sie aber auf, weil sie glaubte, nicht ausreichend gebildet und daher unqualifiziert zu sein. Eine Entscheidung, die sie ein Leben lang bereute“, sagt Tang. „Als sie erfuhr, dass ich der Partei beitreten wollte, hat sie mich stark unterstützt.“

Als Tang die Universität besuchte, schreckten sie die hochlobende Berichterstattung in der Presse ab, so dass sie keinen Antrag auf die Aufnahme in die Partei stellte. Nach mehreren Jahren Berufstätigkeit aber begann sie, die Frage des Parteibeitritts neu zu überdenken.

„Viele Menschen um mich herum sind Parteimitglieder. Sie sind warmherzig, nett, umgänglich und bereit, anderen zu helfen. Eine derartige Organisation, mit solchen Mitgliedern zieht mich stark an“, sagt sie.

Was sie am meisten beeindruckt hat, waren die Vorträge, die von Lehrern der Kommission für Kontrolle und Verwaltung des Staatlichen Vermögens in Shanghai gegeben wurden. „Was da gesagt wurde, war sehr neutral und ehrlich. Man sang keine Loblieder auf die Partei, sondern sprach auch die Fehler an, die die KPCh gemacht hat. Ich finde es gut, dass sich die Partei zu ihren Unzulänglichkeiten bekennt.“

Tang sagt, sie strebe derzeit keinen Job in einer Regierungsinstitution an. Aber wenn es irgendeine Möglichkeit gebe, könne sie sich eine Tätigkeit im Bereich des öffentlichen Dienstes, etwa in der Gewerkschaft eines ausländischen Unternehmens oder in einem Nachbarschaftskomitee vorstellen. „Wenn ich der Partei beitreten könnte, würde ich wahrscheinlich einen Job für öffentliche Dienstleistung in Betracht ziehen“, sagt sie.

„Ein Parteimitglied zu sein, wird manchmal als ein Akt des politischen Glaubens angesehen. Aber für einfache Menschen wie mich bedeutet es nur die Bereitschaft, anderen zu helfen und zu einer nützlichen Person für die Gesellschaft zu werden. Vielleicht sind meine Ansichten ein Miniaturabbild des Grundsatzes der KPCh, dem Volk von ganzem Herzen zu dienen“, sagt Tang mit einem Lächeln.

Frau Wang arbeitet im Büro des Parteikomitees beim Unternehmen Shanghai Foreign Service. Nur sehr wenige Mitarbeiter in ausländischen Unternehmen würden der Partei aus utilitaristischen Gründen beitreten, sagt sie. Ihre Firma bietet professionelle Personaldienstleistungen für ausländische Unternehmen in Shanghai an, einschließlich der Abwicklung der Aufnahmeverfahren für die KPCh.

„Die Bewerber sind meist junge Leute mit einer guten Ausbildung und hervorragender Arbeitsleistung“, sagt Wang. „Die Kultur in ausländischen Unternehmen und ihre Methoden zur Karriereplanung bedeuten, dass der berufliche Aufstieg ihrer Mitarbeiter sehr wenig mit Politik zu tun hat. Die Bewerber wollen der Partei beitreten, weil sie begeistert sind und beeindruckt von der Tugend der Parteimitglieder um sie herum“, fügt Wang hinzu.

Anfangs hätten viele ausländische Unternehmen nur ungern KPCh-Mitglieder eingestellt, so Wang. Mittlerweile würden Parteimitglieder sogar als die besseren Arbeitnehmer geschätzt. „Heute gilt der Parteimitglied-Status regelrecht als Einstellungskriterium“, sagt sie.

Studentinnen der medizinischen Hochschule in Shiyan, Provinz Hubei. Alle acht Studentinnen dieses Wohnheimzimmers (sechs davon im Bild) traten nacheinander der KPCh bei.