Alter Name, neues Leben
Das neue Yaowan liegt in der Gemeinde Liuji im Kreis Zhongmou, mehr als 20 Kilometer von Zhengzhou entfernt. Es zählt 1094 Einwohner in 250 Haushalten. Jedes der neuen Wohnhäuser verfügt über einen kleinen Garten. Es gibt eine Grundschule, fließendes Wasser, einen Autobahnanschluss. Jedem Einwohner wurden 700 Quadratmeter Ackerland zugeteilt, und jedes Dorf hat Fischzuchtteiche von rund 240 000 Quadratmetern.
Dorfbewohner Yao Genhuai tüftelt gerade an einer Stütze für die Gurkenranken in seinem Gewächshaus. Die Pflanzen sind über mannshoch und tragen daumengröße Früchte. Das 470 Quadratmeter große Gewächshaus wurde im vergangenen Jahr errichtet. Yao hat dafür 20 000 Yuan von seinen Ersparnissen ausgegeben und einen staatlichen Zuschuss von 70 000 Yuan bekommen. Im März dieses Jahres hat er das erste Mal Gurken und Tomaten geernet und mehr als 8000 Yuan verdient. Außerdem hat er noch einen 14 000 Quadratmeter großen Fischteich gepachtet. So kann er problemlos einige zehntausend Yuan im Jahr einnehmen.
Für die Bewohner ist das Leben im neuen Yaowan angenehmer geworden. „Jeder Haushalt hat hier fließendes Wasser, einen Gasanschluss und eine Toilette mit Wasserspülung – das Leben ist jetzt viel bequemer", sagt Yao. „Weil das neue Dorf in der Nähe der Stadt Zhengzhou liegt, haben wir auch mehr Beschäftigungsmöglichkeiten. Auch ungelernte Arbeitskräfte können in der Stadt 70 Yuan pro Tag verdienen." Einziger Wermutstropfen ist das Wetter. „Im alten Yaowan gibt es Berge und Flüsse, die Luft ist besser und der Wind nicht so stark. Im Winter ist es wärmer als hier."
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Dorfbewohner Yao Genhuai tüftelt an einer Stütze für die Gurkenranken in seinem Gewächshaus. Nach der Umsiedlung hat er noch einen Fischteich gepachtet. |
Yaos Nachbarin, die 57-jährige Li Xiaonü, hat zwei Söhne. Ihr Haus und die Häuser ihrer Söhne liegen nebeneinander. Ihre Söhne und deren Frauen arbeiten in der Stadt Shenzhen in Südchina, das alte Ehepaar betreut zuhause das zweijährige Enkelkind. Li und ihr Mann haben 2600 Quadratmeter Ackerland und können so ihre eigenen Lebensmittel anbauen und auch ungefähr 4000 Yuan pro Jahr mit den Erträgen verdienen. Ein Gewächshaus hat das Ehepaar nicht errichtet, dafür fehlen die Arbeitskräfte. Den ihnen zugeteilten Fischteich haben sie vermietet, was wiederum Mieteinnahmen von rund 1700 Yuan im Jahr einbringt. Außerdem zahlt die Regierung jedem der Umsiedler über 20 Jahre eine Jahrespauschale von 600 Yuan. Auch die Söhne überweisen jeden Monat etwas Geld. Li Xiaonü und ihr Mann kommen gut über die Runden in ihrem neuen Heimatdorf.
„Wir haben bei der Umsiedlungsarbeit in Reservoirbereich Danjiangkou die Lehren aus früheren Erfahrungen gezogen", sagt Wang Shushan, Leiter des Büros für Umsiedlungsarbeit der Provinz Henan. „Wir setzen bei der Durchführung des detaillierten Umsiedlungsplans auf eine Philosophie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, einschließlich der Vergütungspolitik und des Planungsstandards. So wollen wir sicherstellen, dass die Umsiedler sich gut anpassen und ein besseres Leben in ihrem neuen Zuhause führen können."
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Neuer Straßenzug im neuen Dorf Yaowan |