Hart arbeiten für das Familienglück
Ohne Eigentumswohnung hat Familie Hao auch keinen Druck, die monatlichen Raten für eine solche eigene Immobilie zu bezahlen. Bisher waren sie deshalb nicht so sehr aufs Sparen bedacht und haben im vorigen Jahr kein Geld zurückgelegt. Aber vor allem jetzt, da sie ein Kind aufziehen, gibt es immer mehr Anlässe, Geld auszugeben.
In China ist es heute zu Zeiten der Ein-Kind-Politik üblich, dass die Eltern ihre Sprösslinge in Vorkurse schicken, damit der Nachwuchs spielerisch den Umgang mit seinen Mitmenschen lernt. Das geschieht, noch bevor das Kind den Kindergarten besucht. In solchen Kursen lernen die Einzelkinder, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren und wachsen in eine gemeinsame Gesellschaft und Kultur hinein. „In der zweiten Hälfte dieses Jahres wird auch unsere Tochter Lele einen solchen Vorkurs besuchen. Auch ansonsten wollen wir, dass sie wie die übrigen Kinder von klein auf vieles lernt. Wir möchten ihr zum Beispiel Aquarienhäuser, zoologische und botanische Gärten zeigen.“ Außerdem planen die Eltern, ein „Erziehungssparkonto“ zu eröffnen, in das sie monatlich Geld einzahlen wollen. „Dies alles kostet viel Geld und auch Spielsachen sind teuer. Wir merken, dass unser Einkommen immer weniger dem Bedarf entspricht.“
Da kommt es gerade recht, dass Frau Hu in diesem Jahr zur Abteilungsleiterin befördert worden ist. Neben einem Gehaltsplus ist aber auch ein größerer beruflicher Druck zu erwarten. „Die Firma, bei der ich arbeite, ist zwar nicht sehr groß, aber das Betriebsklima ist dafür sehr harmonisch“, sagt Frau Hu über ihre Zukunftsperspektiven im Unternehmen. „Der Chef ist ein studierter Mann und leitet seine Firma mit konfuzianischen Konzepten. Harmonie wird groß geschrieben und das gefällt mir sehr.“ Frau Hu arbeitet nun schon seit acht Jahren für das Unternehmen. Ihr Chef setzte sich deshalb für ihre Beförderung ein. Im März soll sie die neue Stelle als Abteilungsleiterin antreten. „Wenn ich erfolgreich arbeite, wird sich mein Gehalt verdoppeln“, sagt Hu Ying. „Ich bin sehr dankbar für diese Chance.“ Gleichzeitig sieht die Mutter aber auch Schwierigkeiten, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. „Da jetzt meine Tochter noch klein ist, kann ich nicht meine ganze Energie in meine Arbeit investieren. Ich werde mein Bestes tun, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.“ Zukünftig möchte Frau Hu auch ein besseres Augenmerk auf die Verwaltung der Familienfinanzen legen. „Ich plane, jeden Monat 1000 Yuan in einen Fonds anzulegen. Außerdem möchte ich auch auf kurzfristige Angebote zur Geldanlage, wie sie von einigen Banken angeboten werden, setzen.“ Auch habe sie mittlerweile begonnen, regelmäßig Haushaltsbuch zu führen, um einen besseren Überblick über die Finanzen zu haben.
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Mit voller Tatkraft versucht die Familie ein noch schöneres Leben zu führen. |
Letztlich habe der finanzielle Druck auch sein Gutes, finden die Haos. „Der Druck treibt uns auch an und wir sehen gute Perspektiven“, sagt Herr Hao. „Alles in allem schauen wir sehr optimistisch in die Zukunft.“