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Tradition und Moderne im Einklang–das chinesische Frühlingsfest

Von Tang Yuankai

Am 3. Februar diesen Jahres feiern die Chinesen ihr wichtigstes Fest – das Frühlingsfest. Bereits Wochen vor den eigentlichen Feiertagen steigt die Feststimmung an. Vor allem an den Bahnhöfen lässt sich erkennen, dass das Frühlingsfest naht – überall herrscht dichtes Gedränge. Das Frühlingsfest löst jedes Jahr aufs Neue eine große Reisewelle in China aus. Oft ist es kaum noch möglich, eine der begehrten Fahrkarten zu ergattern.

Im Laufe der rund 5000-jährigen Geschichte des chinesischen Volkes haben sich zahlreiche einzigartige Feste und Bräuche herausgebildet, die tiefen kulturellen Gehalt aufweisen. Sie sind untrennbar mit der Gedanken- und Gefühlswelt der Chinesen verwoben und stecken für jeden Chinesen auch voller persönlicher Erinnerungen.

Mit großer Freude begrüßen die Kinder das Hasenjahr.

Zum Frühlingsfest fahren alle, die ein ganzes Jahr fern der Heimat tätig waren, nach Hause zu ihren Familien zurück. Sogar durch die Fenster versuchen die Menschen nicht selten in die gerammelt vollen Züge zu klettern. Am chinesischen „Silvesterabend“, dem Vorabend des Frühlingsfestes, bereiten die Erwachsenen das Festessen zu, während die Kinder Knallfrösche anzünden. Das gemeinsame Festessen ist der Höhepunkt des Abends: Die ganze Familie sitzt an einem runden Tisch zusammen, alle genießen gemeinsam traditionelle Speisen und die Zusammenkunft der Familie. Viele Menschen bewahren bis heute noch den Brauch, die letzte Nacht des Jahres durchzuwachen. Auf diese Weise soll das vergangene Jahr in Erinnerung behalten und dem neuen Jahr hoffnungsvoll entgegen gesehen werden.

Fast alle traditionellen chinesischen Feste sind eng mit der Familienkultur verknüpft; das Zusammentreffen der Familienangehörigen nimmt einen ganz besonderen Stellenwert ein. Kurz vor dem Frühlingsfest wirkt die Familie wie ein Magnet, der alle Angehörigen an sich zu ziehen scheint. Feng Jicai, Schriftsteller und Vizevorsitzender des Gesamtchinesischen Bundes der Literatur- und Kunstschaffenden, sieht in dem in China vorherrschenden großen Zusammenhalt der Familie die kulturelle Grundlage dafür, dass die Jahrtausende alte Existenz des chinesischen Volkes bis heute nie abgebrochen ist und die Menschen nach wie vor eine feste Gemeinschaft bilden. „In China hat die Familie eine starke zusammenhaltende Kraft“, erklärt Feng Jicai. „Sie nährt gemeinsame Lebenshoffnung, unterhält harmonische zwischenmenschliche Beziehungen, pflegt edle ethische Gesinnung und Verhaltensnormen und führt die moralische Tradition fort.“

Wegen seiner Verdienste im Bereich Kulturrettung und -schutz erhielt Feng Jicai jüngst den „Preis für führende Persönlichkeiten bei Erfüllung der gesellschaftlichen Verantwortung in China“. Fengs Auffassung nach sollte das Frühlingsfest an die erste Stelle der Liste für immaterielles Kulturerbe bei der Beantragung gestellt werden. „Das Frühlingsfest verkörpert auch die geistige Haltung des chinesischen Volkes, es symbolisiert Ideale wie Solidarität, Kampf gegen das Böse sowie den Einsatz für Frieden und Harmonie.“ Außerdem spiegele sich das chinesische Brauchtum nahezu vollständig in der Feier des Frühlingsfestes.

Das Frühlingsfest wird seit mehr als viertausend Jahren begangen. Es stammt aus der Shang-Dynastie (1121 – 771 v. u. Z.) und war ursprünglich eine Art alljährliches Erntefest. Das eigentliche Frühlingsfest erstreckt sich über eine Zeitspanne von etwa 40 Tagen; damit ist das Fest das längste traditionelle Fest Chinas. Es beginnt am 8. Tag des zwölften Monats nach dem chinesischen traditionellen Mondkalender und erreicht am 30. dieses Monats seinen ersten Höhepunkt. Vom 5. Tag des ersten Monats des neuen Jahres an wird die Feier von der Familie auf die Gesellschaft verlagert. Am 15. Tag findet die letzte Feier statt und damit wird das Fest beschlossen. „Mit den Bräuchen und Feierlichkeiten hat das chinesische Volk dem Frühlingsfest eine große kulturelle Vielfalt verliehen, der die Regierung und die einzelnen Gesellschaftsschichten immer größere Aufmerksamkeit schenken“, so Feng Jicai. Die Aufhebung des Verbots von Knallfröschen während des Frühlingsfestes und die Verankerung des chinesischen „Silvesterabends“ als gesetzlicher Feiertag sprechen für den hohen Stellenwert, der dem Fest beigemessen wird.

Zu einem weiteren unabdingbaren Bestandteil des Festes ist in jüngerer Zeit die Silvester-Livegala im staatlichen Fernsehen avanciert. Im Jahr 1983 hat das Zentrale Chinesische Fernsehen (CCTV) zum ersten Mal eine Gala am Vorabend des Frühlingsfestes veranstaltet und gesendet. Seither wird jedes Jahr eine große Gala ausgestrahlt, woraus sich eine kulturelle Tradition entwickelt hat. Man kann die Beliebtheit chinesischer Künstler an ihren Auftritten in der TV-Gala messen und viele junge Künstler gelangen durch die Sendung über Nacht zu großer Bekanntheit. Sich diese Gala am Vorabend des Festes anzusehen, gehört mittlerweile genauso zum Brauchtum wie das Anzünden von Knallfröschen und das große Familienfestessen.

Prachtvolles Feuerwerk am Vorabend des Frühlingsfestes

Als die erste Gala im Jahr 1983 live übertragen wurde, waren Fernsehgeräte in China noch wenig verbreitet. Die Unterhaltungsangebote waren sehr dürftig. Eine landesweit übertragene Gala verlieh dem kulturellen Leben von damals neuen Inhalt und erweiterte die Sicht der Zuschauer. Damit bereicherte die Gala nicht nur die Feierlichkeiten, sondern spiegelte auch den Wandel der Zeit. Bei der ersten Übertragung waren vier Telefonnummern zur Interaktion zwischen den Veranstaltern und den Zuschauern eingerichtet, durch die die Zuschauer ihre Wünsche zum Programm äußern konnten. Ganz oben auf der Wunschliste stand das Lied „Liebe zur Heimat“. Aus heutiger Sicht ein gängiger chinesischer Schlager. Damals aber, vor etwa 30 Jahren, war Liebe ein durchaus heikles Thema. Das Lied begann bereits 1979, sich zu verbreiten. Kurz danach wurde es von konservativen Musikkritikern als „Musikstück mit Motiven der kapitalistischen Lebenshaltung“ eingestuft. Bei der Gala im Jahr 1983 wünschten sich unzählige Zuschauer mit großem Nachdruck dieses Lied. Der anwesende Minister des Staatlichen Amts für Rundfunk, Film und Fernsehen musste schließlich Zugeständnisse für die Darbietung dieses Liedes machen. Bei der zweiten Gala im Jahr 1984 trat der Sänger Zhang Mingmin, ein Künstler aus Hongkong, in traditioneller chinesischer Jacke auf die Bühne und sang das Lied „Mein Herz für China“.

Bis heute hat die Silvester-Gala nichts von ihrer Beliebtheit beim Publikum eingebüßt. Mittlerweile wird die Gala von mehreren Fernsehsendern gemeinsam ausgerichtet und auf zahlreichen Kanälen gleichzeitig ausgestrahlt. Die Gesamteinschaltquote beläuft sich auf rund 90 Prozent.

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