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Wohin zum Frühlingsfest – Wenn die Feiertagsentscheidung zum Dilemma für Chinas verheiratete Einzelkinder wird

Von Sun Chao

Zu deinen Eltern oder zu meinen?

Das Frühlingsfest ist das wichtigste traditionelle Volksfest des chinesischen Kalenders. Es stärkt vor allem das familiäre Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Chinesen. Das Wichtigste bei den Feierlichkeiten ist deshalb, zu Hause gemeinsam mit der Familie zu feiern. Insbesondere jungen Menschen liegt es am Herzen, die Feiertage gemeinsam mit den eigenen Eltern zu begehen. Für viele ist es undenkbar, ihre Eltern bei diesem Fest alleine zu lassen. Nachdem junge Menschen geheiratet und ein Kind bekommen haben, sind sie mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert: Wohin an den Feiertagen? Zu den eigenen Eltern oder den Schwiegereltern? Seit der Einführung der Politik der Familienplanung am Ende der 1970er Jahre gibt es in China etwa 100 Millionen Einzelkinder. Mit der Zunahme der von ihnen gegründeten Familien entsteht und verbreitet sich eine Familiestruktur von „421“, d.h. ein Ehepaar kümmert sich um vier Senioren, nämlich die Eltern der beiden Ehepartner, und zieht gleichzeitig ein eigenes Einzelkind auf. Durch diese Veränderung der Familienstruktur ist es nur schwer möglich, das alte Brauchtum des Frühlingsfestes zu erhalten. Bei wessen Eltern soll das Frühlingsfest verbracht werden? Diese Frage stellt junge Ehepaare nicht selten vor ein wahres Dilemma.

Getrennte Wege: Zum Frühlingsfest jeder bei seinen eigenen Eltern

„Damit sich meine Eltern und Schwiegereltern nicht einsam fühlen, habe ich mit meinem Mann vereinbart, dass in diesem Jahr jeder das Frühlingsfest bei seinen eigenen Eltern verbringt“, sagt Zhou Xiaoyan. Sie und ihr Ehemann sind beide Einzelkinder, beide leben und arbeiten seit ihrem Hochschulabschluss in Beijing. Vor fünf Jahren haben sie geheiratet. In den vergangenen Jahren feierten sie das Frühlingsfest abwechselnd entweder bei den eigenen Eltern oder den Schwiegereltern. In diesem Jahr wäre Frau Zhou eigentlich an der Reihe gewesen, mit ihrem Mann das Frühlingsfest bei den Schwiegereltern zu verbringen. „Aber es würde mir das Herz brechen, wenn ich meine Eltern ganz alleine feiern lassen müsste“, sagt Zhou.

Zhou Xiaoyan stammt aus der Stadt Changchun, der Provinzhauptstadt von Jilin, im Norden des Landes. Die Heimat ihres Mannes liegt in einem ländlichen Gebiet der südchinesischen Provinz Jiangsu. Ihrer Meinung nach gibt es einen großen Unterschied sowohl beim Klima als auch in den Lebensgewohnheiten zwischen den beiden Regionen. Jedes Mal wenn sie zu Besuch bei ihren Schwiegereltern ist, fällt es ihr von Neuem schwer, sich an das südchinesische Lebensumfeld anzupassen.

„Meine Schwiegereltern sind aufmerksame Bauern und leben in einem kleinen Dorf. Sie behandeln mich immer sehr herzlich, wenn ich zu Besuch komme“, erinnert sich Frau Zhou an die vergangenen Feierlichkeiten zum Frühlingsfest bei ihren Schwiegereltern. Da im Süden des Landes meist keine Heizungsanlagen im Haushalt installiert sind, haben die Schwiegereltern extra eine Klimaanlage für ihre Schwiegertochter angebracht. Noch Tage vor dem Fest haben sie stets reichlich Leckereien, vor allem die Lieblingsspeisen ihrer Schwiegertochter eingekauft. Frau Zhous Mann hat eine große Familie. Bei der siebentägigen Feier kommen stets viele Verwandte und auch Freunde zu Besuch. Frau Zhous Schwiegermutter steht oft tagelang von morgens bis abends in der Küche, um die zahlreichen Speisen zuzubereiten. Frau Zhou geht ihr zur Hand, indem sie die Tische aufräumt und deckt. Nach heimischer Sitte wird zum Frühlingsfest viel Schnaps getrunken, Mah-Jongg gespielt und viel geplaudert. Frau Zhou ist von alledem eher nicht so angetan, ihr Mann hingegen genießt die feuchtfröhliche Atmosphäre und auch er trinkt ab und zu gerne das ein oder andere Gläschen über den Durst. Wenn die Gäste und Gastgeber dann im südchinesischen Dialekt zu plaudern beginnen, kann Frau Zhou kaum etwas verstehen. So sitzt sie oft allein vor dem Fernseher oder liest ein Buch. In solchen Momenten sehnt sie sich nach ihren Eltern in der fernen nordchinesischen Provinz, ihr kommen die Tränen und ihr ist traurig zumute. Nachdem sie jeden Tag drei oder vier Telefongespräche mit ihren Eltern geführt hat, steigert sich die Sehnsucht noch weiter. So sind Frau Zhous Erinnerungen an das Frühlingsfest bei ihren Schwiegereltern.

In diesem Jahr hat sich Frau Zhou deshalb entschieden, in ihre eigene Heimat zu gehen, um gemeinsam mit ihren Eltern das Frühlingsfest zu feiern, was für sie dann eine richtige Feier bedeuten wird. Als ihre Schwiegermutter davon erfuhr, rief sie Frau Zhou an, um sie umzustimmen. Wenn die Schwiegertochter nicht mit dem Sohn gemeinsam komme, gebe es viel Gerede im Dorf, so die Befürchtung der Schwiegermutter. Auch Frau Zhous Eltern möchten, dass ihre Tochter das Frühlingsfest bei den Schwiegereltern verbringt. Zhou Xiaoyans Entschluss steht jedoch fest – sie lässt sich nicht beirren.

„Willst du als Ehefrau das Frühlingsfest bei den Schwiegereltern verbringen?“ So lautete die Fragestellung in einer aktuellen Meinungsumfrage. 80 Prozent der befragten Frauen antworteten mit „Nein“. Junge verheiratete Frauen, die selbst Einzelkinder sind, verneinten diese Frage fast einstimmig. „Ich habe früher auch das Frühlingsfest bei meinen Schwiegereltern verbracht, dabei habe ich vor allem Rücksicht auf die Gefühle meines Mannes genommen und versucht, sein Gesicht zu wahren“, gaben einige der befragten Frauen an. Nicht selten würde die Organisation des Frühlingsfestes zur Streitfrage zwischen den Frauen und ihren Ehemännern.

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