Alle Wirtschaftszweige profitieren

Zum Schutz und der Sanierung der großen Ruinen spielen die Geldmittel eine entscheidene Rolle.

Modell des Ruinengeländes des Daming-Palastes

Auf der 3,2 qkm großen Ruinenfläche wurden Gebäude mit einer Grundstückfläche von 3,5 Millionen qm abgerissen und 100 000 Bewohner mussten umziehen.

„Allein für die Abrissarbeiten und die Umsiedlung von diesen Bewohnern haben wir 8,4 Milliarden Yuan ausgegeben. Durch die Sanierung der Ruine werden wir einerseits die Lebensqualität dieser Bewohner verbessern, andererseits sie nahe der Ruine unterbringen, damit sie in den Genuss der Vorteile des Ruinenparks kommen können, weil sie immerhin schon viel für den Schutz der Ruine geopfert haben“, sagt Duan Xiannian. „8,4 Milliarden Yuan sind nicht einmal die Hälfte der von uns veranschlagten Summe in Höhe von 18 Milliarden Yuan für die Sanierung der ganzen Region von ca. 20 qkm.“

Im Vergleich zu den Finanzeinnahmen der Stadt Xi’an, die im Jahr 2009 über 16 Milliarden Yuan betrugen, ist das eine enorme Summe.

Um die benötigten Geldmittel aufzubringen, musste das Interesse der großen Immobilienunternehmen geweckt werden. Die Stadtregierung nahm zuerst Kredite auf, um die Umsiedlung der früheren Bewohner dieses Gebietes und den Bau der Infrastruktur und öffentlichen Einrichtungen zu realisieren. Danach wurden die Grundstücke versteigert, um mit diesen Erlösen die Kredite zurückzuzahlen. Es ist ihnen klar: „Ein gutes Umfeld steigert den Grundstückswert.“

Vor dem Sanierungsprojekt der Ruine des Daming-Palastes hat Duan Xiannian bereits einige historische und kulturelle Programme durchgeführt und dadurch wertvolle Erfahrungen gesammelt.

„Viele Leute haben inzwischen erkannt, dass der historische Glanz bei der Bodenerschließung in kommerzieller Hinsicht erneut ausgestrahlt und dadurch eine neue städtische Kultur entwickelt wird. Das ist ein neues Modell, wodurch der historische Wert durch die kulturelle Wiederbelebung vollkommen zur Wertsteigerung der Wirtschaftszweige beitragen kann“, sagt Ren Xi’an, Vizeleiter des Büros für den Schutz und die Sanierung der Ruine des Daming-Palastes in Qujiang in Xi’an.

Integration in die modern Stadt

Wie der Daming-Palast, der prunkvollste Palast in alten Zeiten Chinas, nach der Sanierung aussehen sollte, war eine umstrittene Frage.

Zhang Jinqiu, Chefarchitektin des Danfeng-Tors

„Zum Schutz der Vollständigkeit der Relikte ist in diesem Ruinenpark keine Rekonstruktion erlaubt, weil die archäologische Arbeit noch nicht abgeschlossen ist. Der Aufbau muss im Dienst der Ausgrabungsarbeit stehen“, sagt Zhang Jinqiu, Chefarchitektin des Danfeng-Tors, des Haupteingang des Daming-Palastes.

Einige unterirdische Relikte des Daming-Palastes sind noch nicht freigelegt. Die oberirdischen Erd- und Holzbauwerke wurden bereits im zehnten Jahrhundert in den Kriegswirren niedergebrannt. Die übrig gebliebenen Ziegelsteine wurden auch von der Natur und von Menschenhand zerstört, so dass heute nur Fundamente und die festgestampfte Erde zu sehen sind.