Zu Beginn des neuen Jahrhunderts erreichte das Aktiensystem bereits einen größeren Umfang, wobei sich allerdings auch Probleme zeigten. So befanden sich z. B. wegen Unzulänglichkeiten in der Planung am Anfang nur ein Drittel der emittierten Aktien in der Zirkulation und der überwiegende Anteil lag in staatlicher Hand oder in der Hand juristischer Personen. Dadurch wurde die Umwandlung der Mechanismen verhindert, was sich besonders deutlich darin zeigte, dass auf Aktionärsversammlungen oft nur eine Stimme zu hören war. Damit jedoch alle Aktien in die Zirkulation gebracht werden konnten, musste die Reform des Zirkulationssystems für Aktien eingeführt werden. Diese Reform wurde bis Ende 2006 im Großen und Ganzen abgeschlossen. Damit wurde die Entwicklung des Effektenmarkts in die richtige Bahn geleitet und heute dient der Börsenmarkt als Barometer der chinesischen Wirtschaft.

Der Aktienmarkt ist ein wichtiges Barometer der chinesischen Wirtschaft.

Privatwirtschaft: Unersetzbare Kraft

In den vergangenen 30 Jahren der Reform haben nicht nur staatseigene Unternehmen große Erfolge erzielt, sondern auch die Privatwirtschaft nahm einen immer stärkeren Aufschwung. Vor der Reform und Öffnung gab es in China so gut wie keine Privatunternehmen, selbst Einzelhändler wurden als Überreste des Kapitalismus angesehen, die getilgt werden mussten. Nach der Einführung der Reform wurde die Entwicklung der Privatwirtschaft eingeleitet und gefördert. Diese wird nach der Anfangsphase in verschiedenen Formen realisiert, beispielsweise gibt es private Aktiengesellschaften, Familienunternehmen, Kommanditgesellschaften und Einzelunternehmer. Die chinesische Regierung praktiziert eine Politik der Förderung der Privatwirtschaft, was eine Flut von Existenzgründungen zur Folge hat. Auf dem XIV. Parteitag 1992 wurde die Forderung erhoben: „Was die Struktur des Eigentums betrifft, so soll das Gemeineigentum einschließlich des Volks- und Kollektiveigentums den Hauptteil bilden, und die Einzel- und die Privatwirtschaft sowie die Wirtschaft mit auswärtigem Kapital sollen die ergänzende Rolle spielen. Die verschiedenen Wirtschaftsformen sollen langfristig nebeneinander bestehen und sich gemeinsam entwickeln.“

Nach Deng Xiaopings Inspektionsreise durch den Süden des Landes 1992 trat die chinesische Privatwirtschaft in eine zweite Entwicklungsphase ein. Die Zahl der Privatunternehmen hat sich von 140 000 auf 2,435 Millionen, das registrierte Kapital von 22,1 Milliarden Yuan auf 2,4756 Billionen Yuan und die Zahl der Beschäftigten von 2,32 Millionen auf 34,09 Millionen erhöht und die Steuereinnahmen erfuhren einen 208fachen Anstieg.

Im neuen Jahrhundert erfuhren die Bedeutung und Funktion der Privatwirtschaft in der chinesischen Wirtschaft und Gesellschaft eine historisch bedeutsame Veränderung. Bis Ende 2007 machten die Privatunternehmen 61% sämtlicher Unternehmen des Landes aus und der Gewinn der Privatunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als fünf Millionen Yuan ist von 49 Milliarden Yuan im Jahr 2002 auf 400 Milliarden Yuan im Jahr 2007 gestiegen.