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Unterschiedliche Provinzen haben unterschiedliche Systeme. So gibt es in Shanghai das Modell 3+1+X, welches es den Schülern erlaubt, ein Fach, in dem sie nicht gut abgeschnitten haben, aus der Gesamtwertung auszuklammern. In Xinjiang dagegen, der Heimatprovinz von Germanistikstudentin Yan Jun, ist es noch einmal anders: „Es gibt keine besonderen Regelungen in Xinjiang. Aber wir schreiben den so genannten „vierten Prüfungsbogen", der ist im Vergleich zu den anderen drei der einfachste, das heißt es gibt zwei verschiedene Prüfungsbögen für Mathematik. Der eine für die Schüler, die Naturwissenschaften gewählt haben, der andere für die Geisteswissenschaftler. Die vier Gaokao-Modelle sind von der Zentrale entwickelt und werden in den Provinzen auf verschiedenen Ebenen angewendet. Manche Provinzen – hauptsächlich in den entwickelten Regionen im Osten wie etwa in Beijing, Shanghai oder Guangdong – können den Prüfungsbogen selber erstellen."

Aber nicht jeder zukünftige Student nimmt an der Gaokao teil. „Es gibt viele Wettbewerbe für Schüler der Mittelschulen. Die Sieger erhalten zur Belohnung Zusatznoten für die Gaokao bzw. für ganz bestimmte Fächer an ganz bestimmten Universitäten. Das gilt vor allem für die Bereiche Chemie, Physik, Mathematik und Informatik aber auch für Sport und Musik. Das ist wohl auch ein Grund dafür, warum viele Schüler schon von klein auf unterschiedliche Lernkurse besuchen", erzählt Liu Xujiao, Studentin an der Fremdsprachenuniversität in Beijing. Schüler, die während ihrer Zeit an der Oberstufe der Mittelschule erfolgreich an einem Wettbewerb teilgenommen haben, oder solche, deren Notenschnitt konstant sehr gut ist, können von der Gaokao ausgenommen und von ihrer Schule an eine bestimmte Universität „empfohlen" werden. Auch Liu Xujiao hatte Glück. „In meiner Mittelschule, der Nanjinger Fremdsprachenschule, gibt es jedes Jahr eine Quote, die den besseren Schülern dort Gelegenheit gibt, die Aufnahmeprüfung an einer bestimmten Universität zu machen, sozusagen, als Gaokao-Ersatz. Die Entscheidung, ob man dort studieren darf, wird dann von der Universität selbst getroffen. Es kann aber auch sein, dass eine gute sportliche Leistung zur Aufnahme an einer Universität führt. Für die Universitäten ist eine gute Sportmannschaft wichtig, um ihren Bekanntheitsgrad zu fördern und damit an Prestige zu gewinnen. So kann es beispielsweise sein, dass eine Universität gerade nach guten Basketballspielern sucht und dies bei der Auswahl der Studenten berücksichtigt."

Nicht selten entscheiden soziale Stellung und finanzielle Mittel einer Familie über Güte und Intensität der Gaokao-Vorbereitung. Die Bildungsspirale nach oben ist Schülern aus reicheren Provinzen leichter zugänglich: „Wer eine gute Grundschule besuchen kann, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine gute weiterführende Schule besuchen und erhält so leichter Zugang zu einem besseren Vorbereitungssystem auf die Prüfung. In meiner Heimatstadt Chongqing gibt es beispielsweise die bekannte Chongqing Nankai Mittelschule. Die Schüler, die diese Schule besuchen, werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anschließend an einer sehr guten Universität aufgenommen", sagt He Zeqin. Um finanzielle und soziale Asymmetrien ein wenig auszugleichen, gibt es Regelungen und Quoten, die beispielsweise Schülern, deren Familien zu einer nationalen Minderheit gehören, bei der Bewertung der Prüfung ein paar Pluspunkte bescheren. Die endgültige Zuteilung der Studienplätze erfolgt nach einem komplizierten System aus erworbenen Punkten in der Prüfung, den Bewerbungen der Prüflinge und den Aufnahmequoten der Universitäten. Schüler aus Großstädten wie Beijing, Shanghai oder Guangzhou haben – sofern sie in ihrer Heimatstadt studieren möchten – einen gewissen Heimvorteil. Ein Beispiel: Im Jahr 2010 nahmen in Beijing 80 000 Schüler an der Gaokao teil, in der nordöstlich gelegenen Provinz Heilongjiang waren es 195 000. Nehmen wir an, alle Studienanwärter bewerben sich um einen Platz an Beijings Elite-Universitäten, die Peking-Universität und die Tsinghua-Universität. Beide Universitäten haben über Punktzahlen genau festgelegt, wie viele Schüler aus welcher Provinz für welches Fach aufgenommen werden können. 2010 waren das knapp 600 aus Beijing aber nur 200 aus der Provinz Heilongjiang. „Hinzu kommt, dass man wenn man in Beijing lebt und dort eine Universität besuchen möchte, weniger Punkte braucht, als jemand, der aus einer anderen Provinz kommt und auf dieselbe Universität gehen möchte", ergänzt Frau Li. Ein wenig geknickt rückt sie ihre Brille zurecht. Frau Li und ihre Familie gehören zu den vielen „Gaokao-Migranten". Vor zehn Jahren zog die Familie von Shandong nach Beijing, in der Hoffnung auf bessere Bildungschancen für die Tochter. Der Weg zur Gaokao gestaltete sich aber schwieriger als erwartet: Die Prüfung ist an dem Ort abzulegen, an dem der Prüfling registriert ist. „Obwohl wir schon so lange in Beijing wohnen, hier arbeiten und Steuern zahlen, muss meine Tochter die Prüfung in Shandong ablegen, denn dort ist sie registriert", erklärt Frau Li, „Das bedeutet, meine Tochter muss sich auf ein komplett anderes Prüfungssystem umstellen. Bücher und Testbögen sind sehr unterschiedlich. Die Vorbereitung hier in Beijing ist somit also weniger wertvoll, als wir gehofft hatten." Viele der „Gaokao-Migranten" stehen vor dem gleichen Problem und organisierten regelmäßige Unterschriftenaktionen, an das Bildungsministerium mit der Bitte, ihre Kinder an der Gaokao in Beijing teilnehmen zu lassen. Dies erteilte allerdings zunächst eine Absage: Würden all jene Kandidaten ohne Registrierung (chin. hukou户口) plötzlich zugelassen, würde das eine noch größere Welle von „Gaokao-Migranten" auslösen, die in der Hoffnung, ihren Kindern bessere Voraussetzungen zu bieten, die großen Städte wie Guangzhou, Shanghai oder Beijing überschwemmen, da hier niedrigere Punktzahlen nötig sind. Mit diesen Zuzugswellen würden die Städte überlastet.

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