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Umfangreiche Chéngyǔ-Wörterbücher zählen über 40 000 Einträge

Wie viele Chéngyǔs es im Chinesischen gibt, ist umstritten. Kleinere Chéngyǔ-Wörterbücher verzeichnen um die 20 000 der Redewendungen, in umfangreicheren Werken sind manchmal bis zu 40 000 und mehr Einträge zu finden. Die Zahl der besonders gängigen Chéngyǔ liegt schätzungsweise bei etwa 5000. Manche der Aussprüche sind dabei auch ohne kulturelles Hintergrundwissen und auch für Angehörige anderer Kulturkreise intuitiv verständlich, beruhen quasi auf gewissen menschlichen Grunderfahrungen und Grundwerten, und haben nicht selten direkte Entsprechungen in anderen Sprachen. Sie bilden eine gewisse Schnittmenge mit den zuvor erwähnten Yànyǔ und sind von diesen manchmal nur schwer zu trennen.

„对牛弹琴Duì niú tán qín“ etwa, wörtlich „Den Rindern auf einem Zupfinstrument vorspielen“ kann im Deutschen sinngemäß mit der sprichwörtlichen Redensart „Perlen vor die Säue werfen“ übersetzt werden. „一箭双雕Yī jiàn shuāng diāo“ – „Mit einem Pfeil zwei Geier abschießen“ kommt dem deutschen „Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ erstaunlich nahe. Und „井底之蛙Jǐng dǐ zhī wā“ – „Ein Frosch tief unten im Brunnen“ entspricht dem deutschen „Nicht über den Tellerrand hinausblicken“.

Schwieriger wird es, wenn es für ein Chéngyǔ kein Äquivalent im Deutschen gibt. Wüssten Sie zum Beispiel, was gemeint ist, wenn ein Chinese davon spricht, „anhand der Kerbe im Boot nach dem versunkenen Schwert zu suchen“ (chin. „刻舟求剑Kè zhōu qiú jiàn“)? Hier stoßen Ausländer im Austausch mit Chinesen schnell an ihre Grenzen, selbst wenn sie bereits einige Jahre Chinesisch gelernt haben.

Hinter dem oben genannten Ausspruch steht die klassische Geschichte eines Schwertkämpfers, der auf einem Boot seine Kampfkunst vorführte und dem dabei sein Schwert ins Wasser fiel. Statt jedoch direkt ins Wasser zu springen, um es zurück zu holen, wie die Zuschauer ihm lauthals zuriefen, schnitzte der Schwertkämpfer seelenruhig eine Kerbe in die Bootswand – eine Markierung dafür, wo das Schwert ins Wasser gefallen war. „Nur keine Eile!“, rief er den Zuschauern zu. „Wenn das Boot angelegt hat, werde ich einfach von der Kerbe aus ins Wasser steigen und mein verlorenes Schwert heraufholen.“ Darauf erntete er großes Gelächter.

Dieses Chéngyǔ verurteilt mechanisches Handeln ungeachtet veränderter Gegebenheiten und spiegelt somit eine tief in der chinesischen Kultur verwurzelte, gegen feste Dogmen gerichtete Denkweise wider. Auch heute noch sind Chinesen für ihre Flexibilität und ihren Improvisationsgeist bekannt. Mechanische Verhaltensmuster ohne Einbezug der aktuell gegebenen kontextuellen Voraussetzungen werden noch immer gering geschätzt.

Spiegel chinesischer Grundwerte und Denkansätze

Manche Chéngyǔs, die genuin chinesische kulturelle Werte widerspiegeln, sind für Angehörige des westlichen Kulturkreises auch bei ausreichender Kenntnis des dahinter stehenden Kontextes nur schwer nachvollziehbar und wirken fremd. Die sprichwörtliche Redensart „改过自新Gǎi guò zì xīn“ – „Fehler wieder gutmachen und neu anfangen“ etwa schildert die Geschichte des Arztes Tài Cānglìng (chin. 太仓令), der zu Zeiten der Westlichen Han-Dynastie (206 v.u.Z.-24 u.Z.) lebte und offen Kritik übte. Daraufhin wurde er wegen Beamtenbeleidigung vom Kaiser zum Tode verurteilt. Seine jüngste Tochter trat deshalb vor den Kaiser und bat, man möge sie als Sklavin an den Hofe holen und im Gegenzug ihren Vater freilassen, damit dieser eine Chance erhalte, seine Fehler wieder gut zu machen. Der Kaiser war tief bewegt und ließ beide, Tài Cānglìng und dessen Tochter, unversehrt nach Hause zurückkehren.

Diese Geschichte spiegelt den in der chinesischen Kultur fest verankerten Gedanken der Ehrerbietung und Ergebenheit gegenüber der Elterngeneration wider. Europäern erscheint eine solche Opferbereitschaft vielleicht etwas übertrieben oder gar befremdlich.

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