[中文] [English] [Español] [عربي] [Français]

Schreiben
Sie bitte an uns!
Friendly Links:
China.org.cn
Beijing Rundschau
Radio China International
China im Bild
Konfuzius-Institut Düsseldorf
www.Chinafreunde.de
www.gdcfsiegen.de
http://www.chinaseiten.de
 

Optisch jedenfalls gibt es einen großen Unterschied. In China herrscht nämlich Schuluniformpflicht. Es gibt sie scheinbar in allen Formen und Farben und jeden Nachmittag wird Beijing von bunten Trainingsanzügen und ihren Trägern bevölkert, die stolz ihre jeweilige Schule repräsentieren. Die Schüler der Mittelschule 13 sind dazu gespaltener Meinung. Ihre Schuluniform besteht aus einer schlichten schwarzen Trainingshose, kombiniert mit einem weißen Shirt bzw. einer Trainingsjacke. Während die einen die Uniform als patriotisch empfinden, mit der sie sich stolz von anderen Schulen abgrenzen, finden die anderen sie schlicht und ergreifend hässlich. Für einen Deutschen scheint die Kleidung tatsächlich etwas ungewohnt, da die Uniform auf mich wirkt, als kämen die Schüler gerade vom Sport. Eine Figur ist unter der weiten Kleidung kaum erkennbar. Ein Alptraum für deutsche Mädchen dieses Alters. Aber vielleicht ist es dann auch ein Verdienst der Uniform, dass unter den chinesischen Jugendlichen, insbesondere den Mädchen, noch keine Eitelkeit im großen Stil ausgebrochen ist. Während man bei manchen 10. Klassen in Deutschland das Gefühl hat, die ganze Kosmetik- und Parfümerieabteilung vor sich zu haben, genieße ich in Mittelschule 13 beruhigende Normalität. Alle tragen Turnschuhe zu ihren Uniformen, haben die Haare locker zu Zöpfen hochgebunden und sind praktisch ungeschminkt. Nur ganz vereinzelt sehe ich Accessoires wie kleine, bunte Haarspangen.

Gruppenfoto der Schüler

Vielleicht haben aber auch deutsche Jugendliche einfach viel mehr Zeit, sich in ihren Mode- und Schminkwahn hineinzusteigern. Denn er ist lang, der Schultag eines chinesischen Schülers: Pünktlich um 8 Uhr, wie auch in Deutschland, beginnt der Unterricht. Dazwischen, um 9:40 Uhr, 20 Minuten Gruppengymnastik. Außerdem zweimal pro Tag einige Übungen zur Augenentspannung. Das körperliche Wohlbefinden wird damit in chinesischen Schulen groß geschrieben und könnte deutschen als Vorbild dienen. Um 12 Uhr haben die Schüler Mittagspause und dann Unterricht bis 16:30 Uhr. Doch damit ist ihr Schultag noch nicht zu Ende. Etwa dreieinhalb Stunden bräuchten sie täglich dann noch für Hausaufgaben, berichten mir die Schüler. Da bleibt nicht viel Zeit für Hobbys, Freunde oder kleine Jugendsünden. Ich denke an meine, zugegeben, schon fast zehn Jahre zurückliegende Schulzeit. Über zu wenig Freizeit konnte ich mich im Rückblick nicht beschweren. Und selbst zu Zeiten des viel diskutierten Wortes „G8“ (die Herabsenkung der Gymnasialzeit von 9 auf 8 Jahre) scheint es mir, als hätten chinesische Schüler eine ganz andere Last zu tragen. Gerade in den letzten Schuljahren wird den Schülern alles abverlangt. Mit einer einzigen Prüfung entscheidet sich, ob und auf welche Universität sie einmal gehen werden. Nur etwa 60 Prozent können sich diesen Traum dann auch erfüllen. Der Druck ist also hoch. Von Anfang an. Richtig Ferien haben die Schüler tatsächlich nur in der etwa 2-monatigen Ferienzeit im Sommer. Denn selbst die Wochenenden werden wörtlich „überlernt“. Es gäbe einen Grund, warum sie alle, die mir gerade Fragen beantworten, eine Brille trügen, lacht einer der Schüler. Sie seien Bücherwürmer, lernen jeden Tag stundenlang.

 

Und welche Träume und Zukunftspläne haben nun chinesische Schüler? Nun, sehr ähnliche zu deutschen. Die eine plant einen Studienaufenthalt in Russland, da sie neben Englisch derzeit auch Russisch lernt und mehr über das Land wissen möchte. Der andere möchte zuerst in China studieren und dann in Deutschland ein weiterführendes Studium besuchen. Und die dritte, die ist verunsichert von der Wirtschaftskrise im Westen und wird es wohl vorziehen, in ihrer Heimat zu bleiben. Doch im Großen und Ganzen gibt es einen Grundtenor: die chinesischen Jugendlichen haben im Prinzip genau dieselben Wünsche und Hoffnungen, genau dieselben Sorgen und Ängste wie sie uns auch in Deutschland begegnen. Dies scheint unabhängig von der Kultur, dem Unterrichtsstil und weiteren Gewohnheiten. Sie wollen die Welt sehen und kennen lernen, eine Welt, die sowieso in den letzten Jahrzehnten immer enger zusammenwächst. Und mit dieser neuen Generation der Englischschüler wird es auch bald ein Ammenmärchen sein, dass man als Reisender in China nur mit Mandarin, der chinesischen Hochsprache, ans Ziel kommt. Denn man spricht Englisch – an der chinesischen Mittelschule Nummer 13 oder wenn eine deutsche Praktikantin chinesische Jugendliche „interviewt“. Und ich finde, wir hatten menschlich wie sprachlich keine Verständigungsschwierigkeiten und ich verlasse die Mittelschule Nummer 13, in der vielleicht vieles so anders im Vergleich zu meinen Schulerfahrungen ist, aber in der mich Jugendliche empfingen, die doch ganz genauso sind wie ich in ihrem Alter. Ich wünsche ihnen alles Gute für ihre Zukunft.

   nach oben   1   2   3  

    Herzlich willkommen zur ersten Nummer des Online-Magazins China heute!
    downloaden
    Bildung und Kulturmehr
    Gesundheitmehr
    Reisenmehr
    Xiqing-Tourismusfest für Folklore in Yangliuqing

    Um die aufblühende Geschäftsszene zu fördern und die Sitten und Gebräuche der früheren Bewohner der alten Gemeinde Yangliuqing zu vergegenwärtigen, wird diese touristische Veranstaltung vom Büro für den Fremdenverkehr der Stadt Tianjin und der Volksregierung des Bezirks Xiqing gemeinsam organisiert.
    Städtemehr
    Schreibwerkstattmehr
    Address:Baiwanzhuang Dajie 24, 100037 Beijing, VR China
    Fax: 86-010-68328338
    Website: http://www.chinatoday.com.cn
    E-mail: chinaheute@chinatoday.com.cn
    Copyright (C) China Today, All Rights Reserved.