Darüber hinaus war ich von der Anzahl der einlaufenden Delegationen erschlagen: 204 waren es, mehr als die UNO Mitgliedsstaaten hat (192), was natürlich – wie auch vieles andere bei diesen Spielen – einen Rekord darstellt. Dass Deutschland Dirk Nowitzki zum Fahnenträger auserkor, kam bei den Zuschauern sehr gut an, denn Basketball ist in China überaus populär und die NBA-Stars kennt eigentlich jeder. Deshalb war es durchaus logisch, dass auch die chinesische Delegation vom Basketballstar Yao Ming angeführt wurde. Dadurch ist auch nicht so aufgefallen, dass er die anderen Athleten durch seine schiere Körpergröße überragt. Der Jubel über den Einmarsch seiner Delegation war verständlicherweise etwas lauter und anhaltender als der, den die deutsche Delegation bekam.  

Insgesamt war es einfach ein riesiges friedliches Fest, welches in der ganzen Stadt und in ganz China gefeiert wurde; und es gibt viele Gründe zum Feiern. Die Vorbereitungsphase für die Spiele war für viele in China mit harter Arbeit verbunden, deren Früchte keinesfalls mit dem Ende der Olympischen und Paralympischen Spiele verpuffen werden. Prominente Beispiele sind der Bau neuer U-Bahnlinien oder Sportstätten, aber es wurde insgesamt einfach viel in Modernisierung und Infrastruktur der chinesischen Hauptstadt investiert. Den Arbeitern, die die vielen Bauprojekte pünktlich zur Olympiade fertig gestellt haben, gehören diese Olympischen Spiele meines Erachtens genauso wie den Athleten, die hart trainiert haben, um dabei sein zu dürfen.