Die Regierung greift ein
Nach der Beendigung der Kooperation mit Hanghua wurde Xu Guangwei klar, dass eine Unterstützung von Regierungsseite unbedingt erforderlich ist. Glücklicherweise hat die chinesische Regierung allmählich die Bedeutung der Krebsvorsorge erkannt. Gefördert vom Finanzministerium führte das Ministerium für Gesundheitswesen Vorsorgeprojekte in einigen Gebieten durch. Sie betrafen nicht das Brustkrebs-Screening, sondern bezogen sich auf den Gebärmutterhals- und Speiseröhrenkrebs.
Im März 2008 wurde das Projekt „Brustkrebs-Screening mit staatlichen Finanzmitteln“ ins Leben gerufen. Das von der CACA organisierte Projekt plant kostenlose Untersuchungen für 530 000 Frauen im Alter von 35 bis 69 Jahren in landesweit 53 Kreisen und Regionen. Die Zentralregierung stellte dafür 19,38 Millionen Yuan zur Verfügung.
Professorin Chen Kexin von der Tumorklinik der Tianjin Medical University unterstreicht, dass diesmal mehr inländische Experten zur Diskussion über die Untersuchungsmethoden und zur Überprüfung und periodischen Neubewertung eingeladen würden. Sie betont außerdem, dass die Projektorganisatoren die Hoffnung hegen, die Teilnehmerinnenzahl auf 600 000 Frauen oder 20 000 aus jeder Provinz ausweiten zu können.
Lokale Regierungen einiger wirtschaftlich entwickelter Gebiete haben ebenfalls eine Offensive gestartet. Zum Beispiel hat man in Beijing in den Stadtbezirken Chaoyang, Xicheng und Huairou die Aktion „Doppelte Schleife“ initiiert und bietet Frauen in einem gewissen Altersbereich kostenlose Gebärmutterhals- sowie Brustuntersuchungen an. Die Stadtregierung Beijings plant für das nächste Jahr eine Erweiterung des Programms in der ganzen Stadt.
Xu Guangwei hat seine Bemühungen um ein Brustkrebs-Screening nie aufgegeben. Mit seiner Hilfe wurde ein spezieller Fond für die Brustkrebsvorsorge- und Behandlung eingerichtet. „Die Tätigkeit unseres Fonds wird nun vollständig transparent sein und nur dem Gemeinwohl dienen“, sagt er tiefbewegt.