Die Erdgaslieferung von West- nach Ostchina ist ein wichtiges Projekt mit hoher Investition. Neben dem Drei-Schluchten-Projekt am Jangtse soll es zur Beseitigung der Engpässe bei der Energieversorgung in Ostchina beitragen. Wie wurde dieses Projekt umgesetzt?

Antwort: In den westlichen Gebieten Chinas, insbesondere in dem Tarim- und Qaidambecken, in den Provinzen Shaanxi, Gansu und im Autonomen Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität sowie im Sichuan-Becken wurden Gasvorkommen von 26 Billionen m³ erkundet, das entspricht etwa 87 Prozent des Gasvorkommens auf dem chinesischen Festland. Bei diesem Projekt geht es darum, Erdgas durch Pipelines aus den westlichen in die östlichen Gebiete zu bringen, wodurch die Energieversorgung im Osten Chinas verbessert wird.

Die erste Bauphase dieses Projekts begann im Februar 2000 und wurde im August 2004 abgeschlossen. Die Produktion wurde am 1. Januar 2005 aufgenommen. Die Pipelines haben eine Länge von insgesamt 4200 km. Während der ersten Bauphase wurden mehr als 140 Milliarden Yuan investiert. Der Ausgangspunkt der Pipelines ist das Erdgas- und Erdölfeld Lunnan im Tarim-Becken. Die Leitungen führen in östlicher Richtung durch die Provinz Gansu, das Autonome Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität sowie durch die Provinzen Shaanxi, Shanxi, Henan, Anhui und Jiangsu bis in die Stadt Shanghai.

Die zweite Bauphase begann 2008. Es gibt eine Hauptpipeline und acht Nebenpipelines. Der Ausgangspunkt der Hauptpipeline ist Horgorsi in Xinjiang. Haupt- und Nebenpipelines werden einerseits nach Süden bis in die Provinz Guangdong und nach Hong Kong, andererseits nach Osten bis Shanghai geführt. Sie durchqueren 14 Provinzen bzw. autonome Gebiete, regierungsunmittelbare Städte, so durch das Autonome Gebiet Xinjiang der Uigurischen Nationalität, durch die Provinz Gansu, durch das Autonome Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität sowie durch die Provinzen Hubei, Jiangxi und Hunan. Diese Pipelines haben eine Länge von 8467 km. Diese zweite Bauphase wurde im Jahr 2010 abgeschlossen.