Wie stimuliert China die Inlandsnachfrage angesichts des rückläufigen Wachstums der globalen Wirtschaft?
Antwort: Mit Wirkung vom 1. Januar 2009 hat die chinesische Regierung 100 Arten von Gebühren durch die Administration und öffentliche Einrichtungen einheitlich und landesweit abgeschafft bzw. gestoppt. Das Finanzministerium hat dazu erklärt, dass dies eine Maßnahme aufgrund einer zentralen Anordnung ist, um die politische Richtlinie über die Erweiterung der Inlandsnachfrage und die Beibehaltung des Wachstums umzusetzen. Dies ziele darauf ab, die Belastung der Unternehmen und der Gesellschaft durch Senkung der Gebühren zu verringern, die Wirkung von Steuermäßigungen zu erweitern, Unternehmen zu ermuntern, die Investitionen aufzustocken, die Konsumtion der Einwohner zu stimulieren und die Inlandsnachfrage zu erweitern.
Der Kauf von Kraftzeugen und Immobilien wird unterstützt und stimuliert. Am 14. Januar 2009 nahm der chinesische Staatsrat die politische Richtlinie über die Entwicklung des Marktes von Kraftzeugen an. Nach den einschlägigen Bestimmungen wird die Beschaffungssteuer für Kraftzeuge reduziert. Wenn man ein Personenauto mit 1,6 Liter Hubraum oder darunter kauft, sinkt der Steuersatz von 10 Prozent auf 5 Prozent. Ferner wurde festgelegt, dass der Staat zwischen dem 1. März und dem 31. Dezember 2009 fünf Milliarden Yuan als einmalige finanzielle Subventionen für diejenigen Bauern bereitstellt, die landwirtschaftliche Dreiradwagen oder Lastkraftwagen mit geringen Geschwindigkeiten als überaltert abgeben und dafür leichte Kraftwagen oder Personenautos mit bis zu 1,3 Liter Hubraum kaufen.
Für den Immobilienkauf hat die chinesische Regierung bereits am 22. Oktober 2008 ihre politische Richtlinie bekannt gegeben, nach der die Geldinstitute die Konsumtion von Immobilien mit Kreditvergabevergünstigungen unterstützen sollen. Nach dieser politischen Richtlinie werden die Richtzinssätze der Kredite, die an Käufer von Eigentumswohnungen vergeben werden, um 7 Prozent verringert. Gleichzeitig wird der bei der ersten Zahlung fällige Mindestbetrag von 30 Prozent auf 20 Prozent reduziert.
Die chinesische Regierung entfaltet auch Aktivitäten für die „Verbreitung von preiswerten elektrischen Haushaltsgeräten“. Sie gewährt Bauern, die Farbfernsehgeräte, Kühlschränke, Mobiltelefone, Waschmaschinen und Personalcomputer kaufen, eine 13-prozentige Subvention. Nach Berechnungen des Finanzministeriums werden dadurch landesweit etwa 480 Millionen Haushaltsgeräte im Wert von 920 Millairden Yuan seit Beginn dieser Vergünstigung von vier Jahren verkauft.
Die chinesische Regierung hat auch den Aufbau und Ausbau der Logistik in den ländlichen Gebieten intensiviert. So werden allein im Jahre 2009 150 000 Einzelhandelsgeschäfte neu eingerichtet, um den Landbewohnern die Einkäufe zu erleichtern.
