Welche wichtigen Prozesse vollzogen sich in den letzten drei Jahrzehnten in den staatseigenen chinesischen Unternehmen?

Antwort: Von den ersten Jahren der Reform bis zur dritten Plenartagung des XIV. Zentralkomitees der Partei im Jahre 1993 haben sich die staatseigenen Unternehmen in der Reform stets bemüht, durch verstärkte Eigenerwirtschaftung, Durchsetzung des Verantwortungssystems der vertragsgemäßen Betriebsführung und andere Mittel ihre oft komplizierte finanzielle und wirtschaftliche Lage zu verbessern.

Nachdem auf der dritten Plenartagung des XIV. Zentralkomitees der Partei die Etablierung eines modernen Betriebssystems als Richtung der Reform der staatseigenen Unternehmen eindeutig festgelegt worden ist, kamen die staatseignen Unternehmen wirklich zum Markt und stellten sich der Konkurrenz. Infolge schwerer gesellschaftlicher Lasten, vieler historisch entstandener Probleme, darunter auch ein zu großer Personalbestand hatten viele staatseigene Unternehmen im Vergleich mit den sich schwungvoll entwickelnden übrigen Unternehmen anfangs so beträchtliche Schwierigkeiten, dass sie keinen Schritt vorankamen.

Von 1998 bis 2000 wurde angesichts der schweren Belastung großer und mittlerer staatseigener Unternehmen beschlossen, einen auf drei Jahre befristeten Plan zur Überwindung dieser Lage durchzuführen. Danach wurden die Lasten der staatseigenen Unternehmen reduziert; leistungsstarke Unternehmen wurden gefördert, unrentable und Verlustbetriebe geschlossen. So gelang es insgesamt, die Verluste zu vermindern und die Gewinne zu steigern.

Der Zeitraum von 1993 bis 2002 war das schwierigste Jahrzehnt für die staatseigenen Unternehmen. Im Jahr 1998 arbeiteten über zwei Drittel aller staatseigenen Unternehmen mit Verlust.

Nach dem XVI. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas traten die staatseigenen Unternehmen in einen neuen Abschnitt der Vertiefung der Reform des Verwaltungssystems von staatseigenem Vermögen ein und begannen, systembezogene Probleme zu lösen, die bis dahin die Entwicklung der staatseigenen Unternehmen eingeschränkt hatten.

In den vergangenen 30 Jahren wurde eine fundamentale Reform des Verwaltungssystems und der Ablaufsmechanismen in den staatseigenen Unternehmen durchgesetzt. Die staatseigenen Unternehmen sind zu Hauptakteuren der Marktkonkurrenz geworden. Das Niveau ihrer Verwaltung und die Qualität innerbetrieblicher Abläufe wurden stetig verbessert. Das Aktiensystem ist zu einem wichtigen Faktor der Reform der staatseigenen Unternehmen geworden. Die Struktur der körperschaftlichen Verwaltung der staatseigenen Unternehmen wurde allmählich positiv verändert. Die Mechanismen zur Gewährleistung effektiver Abläufe in den Unternehmen beginnen zu entstehen. Prinzipien aus der Frühphase der Volksrepublik, so bekannte wie „alle essen aus einem Topf“ oder „für alle gibt es eiserne Reisschüsseln“ wurden überwunden. In den staatseigenen Unternehmen etablierte man neue Mechanismen für Leitungskräfte. Sie konnten je nach Leistung und ökonomischer Notwendigkeit befördert oder niedriger als bisher eingestuft werden; Arbeiter und Angestellte konnten eingestellt wie auch entlassen werden, die Löhne und Gehälter der Belegschaften konnten je nach Unternehmensbilanz erhöht oder auch gesenkt werden.