Welchen Entwicklungsprozess machte China vor dem Ausbruch der „Kulturrevolution“ durch?

Antwort: Die Ausweitung des Kampfes gegen die „rechten Elemente“ und der „Große Sprung nach vorn“ waren zweifelsohne Kennzeichen für einen nicht gradlinigen Prozess der Entwicklung.

Das Jahr 1957 zählte zu den erfolgreichsten Jahren in der Wirtschaft seit Gründung der Volksrepublik China. In diesem Jahr wurde innerhalb der Kommunistische Partei Chinas die so genannte Ausrichtungsbewegung durchgeführt. In deren Verlauf wurde der Kampf gegen „rechte Elemente“ ausgeweitet; eine Gruppe von Intellektuellen, patriotischen Persönlichkeiten und Parteikadern stempelte man fälschlich als „rechte Elemente“ ab, was nicht nur für diese unglückliche und üble Folgen hatte.

Im Jahr 1958 häuften sich dann „linke“ Fehler, die hauptsächlich durch überhöhte Ziffern, blindes Herumkommandieren, Neigung zum Aufbauschen eigener Leistungen und egalitäre Tendenzen gekennzeichnet waren. Es fehlte an Erfahrungen beim sozialistischen Aufbau und an der Erkenntnis von Gesetzmäßigkeiten bei der wirtschaftlichen Entwicklung, kurz an Verständnis für die grundlegenden Verhältnisse der wirtschaftlichen Entwicklung. Besonders Genosse Mao Zedong und viele andere führende Genossen auf zentraler und lokaler Ebene wurden der Erfolge wegen überheblich und selbstzufrieden, sie überschätzten die Rolle des Willens und der subjektiven Anstrengungen, was im „Großen Sprung nach vorn“ und in der Bewegung zur Bildung von landwirtschaftlichen Volkskommunen Ausdruck fand.

Danach bemühten sich Genosse Mao Zedong und das ZK der Partei angestrengt, die entdeckten Fehler zu korrigieren. Doch schon kurz darauf wurde in der Partei ein Kampf gegen den „Rechtsopportunismus“ geführt, der dem innerparteilichen Leben erneut von zentraler Ebene bis zur Basis ernste Verluste zufügte, den Prozess der Korrektur „linker“ Fehler in der Wirtschaft abbrach und somit das Wirken dieser Fehler verlängerte.

Die Fehler, die mit dem „Großen Sprung nach vorn“ und im Kampf gegen den „Rechtsopportunismus“ begangen wurden, die Naturkatastrophen jener Zeit sowie die Verschlechterung der Beziehungen zwischen China und der Sowjetunion führten zu gravierenden Schwierigkeiten in der Volkswirtschaft zwischen 1959 und 1961 und fügten dem Volk wie dem ganzen Land schwerwiegende Schäden zu.