[中文] [English] [Español] [عربي] [Français]

Schreiben
Sie bitte an uns!
Friendly Links:
China.org.cn
Beijing Rundschau
Radio China International
China im Bild
Konfuzius-Institut Düsseldorf
www.Chinafreunde.de
www.gdcfsiegen.de
http://www.chinaseiten.de

Höhepunkt ist das im Jahre 2003 im Alter von 92 Jahren geschriebene Werk Wir Drei, die Erinnerungen an das gemeinsame Leben mit Mann und Tochter. Die Erzählung besteht aus zwei Teilen, die einen Kontrast bilden zwischen Traumwelt und Wirklichkeit. Der kürzere erste Teil schildert in Bildern, Träumen und Geisterbegegnungen Krankheit und Tod von Mann und Tochter. Im zweiten längeren Teil springt die Darstellung hinüber in die erinnerte Realität und beschreibt spannend und humorvoll das Leben zu dritt: Hochzeit, Studium in Oxford und Paris, Geburt der Tochter, Rückkehr in das von Japan besetzte China; dann Gründung der VR China, Qian Zhongshus Arbeit im englischen Übersetzungskomitee der Werke Mao Zedongs, politische Kampagnen und Kulturrevolution; schließlich Rehabilitierung und Alter. Qian Zhongshu wurde von seinen Bewunderern weltweit als brillanter Künstler und Gelehrter verehrt, von seinen Gegnern aber auch als arrogant und unnahbar attackiert. In Wir Drei beschreibt Yang Jiang ihren Mann von einer neuen Seite: Weniger als Genie und Übermensch, sondern in seinen vielen Enttäuschungen und Zurücksetzungen, als verrückter Spaßvogel und bester Kumpel seiner Tochter, als Dichter und weltfremder Gelehrter. Auch er konnte, wie seine Tochter, seine künstlerische Kreativität nicht voll entfalten. Im Laufe der Geschichte wird immer deutlicher, dass dies nicht nur repräsentativ für seine Zeit ist, sondern für die menschliche Existenz überhaupt. 

Die Tochter Qian Yuan bildet den eigentlichen Mittelpunkt des Buches. Wir begleiten sie auf ihrem Lebensweg: Zuerst ihre traumhaft geschilderte Krankheit und ihr Sterben, dann die Geburt in Oxford, ihr Leben in der Großfamilie als hochbegabtes Wunderkind, ihr schwieriger Balanceakt in der Kulturrevolution, ihre strapaziöse berufliche Karriere als Professorin für Englisch, ihre intelligente Fürsorge für ihre politisch belasteten Eltern. In ihr spiegelt sich beispielhaft die tragische Unmöglichkeit ihrer Generation, ihr Talent voll zu entfalten. Andererseits zeigt ihr Leben und Sterben eine menschliche Größe, wie sie in glücklicheren Umständen wohl kaum möglich gewesen wäre. Zum Ende des Buches in den Anhängen" kommt sie selbst zu Wort, in den tapferen, humorvollen Briefen vom Sterbebett, in ihrer im Krankenhaus geschriebenen eigenen Skizze von Wir Drei und den ausdrucksvollen Zeichnungen, die eine hochbegabte Künstlerin verraten. 

Die dritte ist Yang Jiang selbst. Sie zeigt sich von vielen verschiedenen Seiten, als wissbegierige Studentin, als gebrechliche Kranke, als scharfe, mitunter ironische Beobachterin, als energisch-liebevolle Ehefrau und Mutter, als Gelehrte und Künstlerin. Besonders charakteristisch ist ihr „Abenteuergeist". Yang Jiang übersetzte nicht von ungefähr den Roman des fahrenden Ritters Don Quijote und seines Knappen Sancho Pansa. Schon in den 40er Jahren charakterisierte sie sich in einem Essay als „Vagabunden": Aus der Enge und dem Schmutz ihres Zimmers zog es sie in fantasievolle Weiten, sie verwandelte sich in einen „Stein", in einen „Wasserfall" oder sie flüchtete in die Welt der Bücher und ritt wie der Affe Sun Wukong auf einer magischen Wolke in unendliche Fernen. In Wir Drei kommt dieser Abenteuergeist durch den Kontrast mit Mann und Tochter besonders lebhaft zum Ausdruck. Im Gegensatz zu den beiden ist sie als Kind besonders wild und klettert auf Bäume und Dächer. In London, Paris und Beijing lockt sie den total unsportlichen Qian Zhongshu immer wieder auf „Abenteuerexpedition". 

Erstaunlicherweise hat ihre Entdeckerfreude Yang Jiang bis heute nicht verlassen. In Zhuangzis Gespräch mit einem Totenkopf wird die These vertreten, der Zustand des Todes sei unvergleichlich viel glücklicher als der des Lebens. Und in Platos Phaidon, den Yang Jiang bald nach Qian Zhongshus Tod ins Chinesische übertrug, plädiert Sokrates kurz vor seinem Tod für die Unsterblichkeit der Seele, also ein Leben nach dem Tod. In Wir Drei ist die Grundstimmung ungleich trauriger und skeptischer. Trotzdem wirkt das Schlussbild des „Lebens als Herberge" und der Satz „Ich suche noch den Weg zurück" wie ein verborgenes Tor zu neuen Welten und Abenteuern. Und tatsächlich: Im Jahre 2007 schrieb Yang Jiang noch ein weiteres Buch Auf dem Weg zur Grenze des Lebens, in dem sie überraschende Überlegungen anstellt über die Unsterblichkeit der Seele und ein Leben nach dem Tode. 

In Wir Drei schildert Yang Jiang nicht nur eindrucksvoll die drei Hauptpersonen, sondern mit ihnen auch die Umwälzungen der chinesischen Gesellschaft bis ins 21. Jahrhundert.

   nach oben   1   2  

    Herzlich willkommen zur ersten Nummer des Online-Magazins China heute!
    downloaden
    Bildung und Kulturmehr
    Gesundheitmehr
    Reisenmehr
    Xiqing-Tourismusfest für Folklore in Yangliuqing

    Um die aufblühende Geschäftsszene zu fördern und die Sitten und Gebräuche der früheren Bewohner der alten Gemeinde Yangliuqing zu vergegenwärtigen, wird diese touristische Veranstaltung vom Büro für den Fremdenverkehr der Stadt Tianjin und der Volksregierung des Bezirks Xiqing gemeinsam organisiert.
    Städtemehr
    Schreibwerkstattmehr
    Address:Baiwanzhuang Dajie 24, 100037 Beijing, VR China
    Fax: 86-010-68328338
    Website: http://www.chinatoday.com.cn
    E-mail: chinaheute@chinatoday.com.cn
    Copyright (C) China Today, All Rights Reserved.