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Vielleicht auch deshalb hat Wang bisher kaum Projekte für die boomende chinesische Immobilienbranche entworfen. Die einzige Ausnahme bildete sein Entwurf für die Apartmentanlage „Qianjiang Times“, für den er 2008 für den Internationalen Hochhaus-Preis nominiert wurde. Das in dem Wohnungsprojekt verwirklichte Konzept der vertikalen Hofhaus-Apartments wird noch heute kontrovers diskutiert.

Ende der 1990er Jahre ergriff eine Reihe von jungen chinesischen Architekten die Initiative für experimentelle Bauentwürfe und suchte nach neuen architektonischen Ausdrucksformen. Aus Wangs Sicht spiegelt Chinas Architektur vor allem die Veränderungen und die Gegenwart des Landes wider. Und die sahen zum damaligen Zeitpunkt etwa so aus, dass mit der zunehmenden Urbanisierung immer mehr traditionelle Wohnhöfe durch Hochhäuser ersetzt wurden und die Menschen von den mit Blumen und Bäumen bepflanzten Hofhäusern in große Stahlbetonbauten umzogen. „Das wirkte sich natürlich auch auf das alltägliche Leben der Menschen aus; alles wurde ein wenig farbloser“, so Wang. Mit seinem Wohnkomplex wollte Wang gegen diesen Trend arbeiten. Die von ihm entworfene Apartmentanlage bestand aus sechs 26-stöckigen Hochhäusern, in denen die Bewohner ihr früheres Lebensgefühl der Wohnhöfe wieder finden sollten. Wangs Entwurf sah für jede Wohnung einen Balkon vor, dessen Boden mit ein Meter tiefer Erde bedeckt sein sollte, in der man Bäume in einer Höhe von bis zu sechs Metern pflanzen konnte. „Ich wollte, dass die Leute sagen konnten: ,Schau mal, der Balkon mit den Osmanthus-Bäumen ist mein Zuhause‘.“

Aber architektonische Experimente wie dieses umzusetzen, ist alles andere als leicht.  Letztendlich strebt die Immobilienbranche doch vor allem nach einem: Profit. Insgesamt zwei Jahre, vom Entwurfsplan bis zur Bauausführung, hat Wang mit dem Immobilienentwickler verhandelt. Schließlich konnte Wang ihn mit seinem Idealismus überzeugen.

Tradition und Moderne sind keine Gegensätze

Auch Wangs Entwurf für das Historische Museum der Stadt Ningbo in der südostchinesischen Provinz Zhejiang wurde heiß diskutiert. Der Bau sticht aus dem modernen Stadtteil durch seinen einzigartigen architektonischen Stil heraus. Für die Außenwände des Museums wurden nämlich gebrauchte Ziegel verwendet, was bei vielen Menschen für Kopfschütteln sorgte. „Die Einsparung von Baumaterialen zählt doch seit jeher zu den schönsten Tugenden der Chinesen“, kommentiert Wang das Ganze mit einem Augenzwinkern. „Nach dem Abriss eines Wohnhauses werden die alten Baustoffe nicht einfach weggeworfen, sondern oft für den Neubau wieder verwendet. Das ist eine Tradition und zugleich eine poetische Darlegung der Zeit, finde ich.“

Einerseits habe die Wiederverwendung alter Baumaterialien Geschichte, andererseits gehe die Verbindung von alten Materialien mit der Betontechnik für eine große Baufläche und eine bestimmte Bauhöhe auch über die Tradition hinaus. „Die Verbindung von Bambus und Beton beim Bau des Historischen Museums Ningbos verkörpert für mich eine Verschmelzung von Tradition und Moderne. Das Projekt stellt Baumaterialien, die scheinbar nicht zusammenpassen, nebeneinander.“

Der Museumsneubau sorgte für große öffentliche Aufmerksamkeit und lockt noch immer unzählige Besucher an. Die erwarteten Besucherzahlen von rund 3000 Menschen pro Tag wurden schnell übertroffen. Schon zur Eröffnung strömten rund 10 000 Menschen ins Museum. In den folgenden drei Monaten knackten die Besucherzahlen die Marke von einer Million. „Weil die alten Bauwerke in der Gegend fast gänzlich abgerissen wurden, hofften viele frühere Bewohner, in den Ziegeln der Außenwände des Museums ein Stück Erinnerung zu finden“, sagt Wang.

Der neue Campus Xiangshan der Chinesischen Kunstakademie in Hangzhou ist einer von Wangs renommiertesten Bauentwürfen. Auch hier führte der Architekt Altes mit Neuem zusammen. Außenwände, Dächer, Dachrinnen und Durchgänge wurden mit Millionen von alten, gebrauchten Dachziegeln und Ziegelsteinen aus unterschiedlichen Jahrgängen und verschiedenen Landesteilen versehen. „Obwohl der Campus ganz neu ist, sind die Gebäude streng genommen einige dutzend oder sogar hundert Jahre alt“, sagt Wang.

Entwurf, der polarisiert: Für sein Konzept des neuen Campus Xiangshan der Chinesischen Kunstakademie in Hangzhou erntete Wang viel Kritik. „Ich wollte die Hälfte der Baufläche der Natur zurückgeben“, sagt der Architekt.

Aber auch hier polarisierte das Konzept. Kritiker warfen dem Architekten vor, die große Fläche des Campusgeländes nicht gebührend genutzt zu haben, da er alle Gebäude an der Mauer der Universität platzierte. Außerdem seien die Fenster zu klein geraten, sodass es in den Gebäuden an Licht fehle. Die Durchgänge glichen einem regelrechten Labyrinth. Wang sieht die Vorwürfe gelassen: Wem die Klassenzimmer zu dunkel seien, der könne für den Unterricht auf die Gebäudedächer oder den Hof ausweichen, sagt er. Und die große Campusfläche biete doch hervorragend Platz, um beispielsweise Sonnenblumen oder Teesträucher zu pflanzen.

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