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„Konfuzius-Institute folgen äußerst kreativem Modell“

„China heute“: Wenn Sie die Betriebsabläufe der Goethe- und der Konfuzius-Institute einmal vergleichen, welche Unterschiede fallen Ihnen auf?

Kahn-Ackermann: Die Konfuzius-Institute konzentrieren sich vor allem auf den Sprachunterricht. Kultur und Sprache lassen sich aber heutzutage nur noch schwer trennen. Das Organisationsmodell der Konfuzius-Institute finde ich äußerst interessant. Unsere Goethe-Institute sind – genauso wie ähnliche Einrichtungen anderer Länder, etwa das spanische Cervantes, oder das französische Alliance Française – nationale Organisationen. Sie werden vom jeweiligen Land verwaltet. Bei den Konfuzius-Instituten ist das ganz anders: Sie stehen nicht unter der Leitung von lediglich einer Seite, es sind keine eigenständigen Einrichtungen. Jedes Konfuzius-Institut hat einen chinesischen Leiter und einen ausländischen aus dem jeweiligen Land, in dem sich die Einrichtung befindet. Die ausländische Seite – größtenteils handelt es sich um Universitäten – stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung, die chinesische Seite die Lehrkräfte und die Unterrichtsmaterialien. Jedes Konfuzius-Institut kann zwar für bestimmte Projekte Gelder beantragen, hauptsächlich finanzieren sich die Institute jedoch eigenständig über die Einnahmen aus ihrem Sprachkursangebot. Das ist ein äußerst kreatives Modell, dass ich sehr spannend finde. Der Ansatz scheint wie gemacht dafür, eine Brücke im kulturellen Austausch zu schlagen. Manche Leute sehen in den Konfuzius-Instituten ein Instrument der weichen Machtausübung der chinesischen Regierung, das trifft keineswegs zu! Tatsächlich stellt jedes einzelne Konfuzius-Institut ein Bindeglied zwischen den Kulturen dar. Dafür spreche ich China meine große Bewunderung aus. Die Chinesen gehen nicht einfach her und bauen im Ausland ein Konfuzius-Institut auf, sondern irgendjemand in Beijing oder anderswo beantragt dessen Gründung. Wenn Sie mich fragen, ein äußerst cleveres Konzept. Wenn die Konfuzius-Institute mit diesem Modell Erfolg haben, sind sie ähnlichen Organisationen aus anderen Ländern um einiges voraus. Ich halte die ganze Sache für ein äußerst spannendes Experiment, das es in dieser Form noch in keinem anderen Land gegeben hat. Ich denke, die Konfuzius-Institute sind nun an einem Punkt angekommen, an dem es gilt, innezuhalten und zu sehen, an welchen Stellen es noch Koordinierungs- und Nachbesserungsbedarf gibt.

„China heute“: Sie selbst sind gelernter Sinologe. Wie bewerten sie den internationalen Stand der Chinawissenschaften?

Kahn-Ackermann: Heute bringen die Universitäten ganz andere Sinologen hervor, als noch zu meiner Studienzeit. Früher hat sich das Fach vor allem auf die Erforschung der traditionellen chinesischen Kultur konzentriert. Als ich begonnen habe, Sinologie zu studieren, waren wir nur sehr wenige Studenten. Sinologie war eine Wissenschaft, mit der sich nicht viel anfangen ließ. Das Fachgebiet meines damaligen Mentors war der Buddhismus der Song-Dynastie. Die chinesische Wirtschaft entwickelt sich in einem rasanten Tempo, der Platz Chinas in der Welt hat sich enorm gewandelt. Die heutigen Chinawissenschaften beschäftigen sich mehr und mehr mit aktuellen Fragen der Gegenwart. Sinologie hat sich zu einer Art Regionalwissenschaft entwickelt. Dieser Wandel ist etwa seit den 1980er Jahren zu beobachten. Ich selbst halte es allerdings für falsch, die Betrachtung der traditionellen chinesischen Kultur völlig aus den Lehrplänen zu streichen. Ich glaube, dass Ausländer oft einen kreativen, erfrischend anderen Blick auf die alte chinesische Kultur haben. Der Begriff chinesische Kultur wurde in den letzten Jahrzehnten in einen festen Rahmen eingefasst. Westliche Wissenschaftler lehnen diese Verengung des Blickfeldes ab und gehen mit einer anderen Sicht und mit anderen Methoden an die Erforschung der chinesischen Geschichte heran. Für die Sinologie ist das meiner Meinung nach unverzichtbar. Einige sehr wichtige Fachbücher, die sich mit der Geschichte und Kultur bestimmter Epochen befassen, wurden von westlichen Wissenschaftlern geschrieben. Von daher ist es meiner Meinung nach wichtig, dass dieser Forschungsansatz weiter verfolgt wird. Auch wenn ich natürlich zugeben muss, dass der Bedarf in diesem Bereich sicherlich seine Grenzen hat. Die Erforschung aktueller Problemstellung ist mittlerweile für die Sinologie ein wesentlich wichtigeres Feld geworden.

„China heute“: Herr Kahn-Ackermann, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!

Die Fragen stellte Zhang Hong, Redakteurin von „China heute“.

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