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„Der Westen hat einen großen Bedarf an TCM"

 

Das Leben von Meister Kong Cheng steht ganz im Zeichen der traditionellen chinesischen Kampfkünste: Seit seinem 14. Lebensjahr trainiert der gebürtige Beijinger unterschiedliche Formen von Kungfu, setzt sich mit der Geschichte und der Weiterentwicklung traditioneller Bewegungskünste zur Gesundheitserhaltung und Selbstverteidigung auseinander. Mit 18 begann der heute 44-Jährige sich mit traditionellen chinesischen Heilmethoden zu beschäftigen. Heute ist er als praktizierender Arzt für traditionelle chinesische Medizin tätig und unterrichtet im In- und Ausland traditionelle chinesische Kampfkünste. In „China heute" spricht der stellvertretende Generalsekretär des Beijinger Wushu Verbandes und Vizechef des Beijinger Baguazhang Forschungszentrums über die Rolle traditioneller chinesischer Kampfkunst und TCM in der heutigen chinesischen Gesellschaft, das große Interessen an traditionellen chinesischen Bewegungskünsten und Heilmethoden im Westen und darüber, wie die Kampfkunst sein Leben geprägt hat.

„China heute": Kampfkünste wie Tai Chi und Qigong erleben derzeit im Westen einen regelrechten Boom, auch in Deutschland. Ist die Begeisterung im Ursprungsland China ähnlich groß? Welche Rolle spielt Kampfkunst in der heutigen chinesischen Gesellschaft?

Kong Cheng: Vor rund 30 Jahren waren Kampfkünste in China noch sehr populär. Im Laufe der Zeit hat dann eine Vielzahl von westlichen Trainingsmethoden Einzug gefunden und das Interesse an den traditionellen chinesischen Kampfkünsten hat immer weiter abgenommen. Aber seit einigen Jahren ist eine Trendwende zu beobachten: Die traditionellen chinesischen Kampfkünste gewinnen nicht nur wieder zunehmend an Stellenwert, die Zugänge und Formen werden auch immer vielfältiger – es gibt alle möglichen Wettbewerbe, Fortbildungen und Kurse, auch die Vernetzung und der Austausch zwischen unterschiedlichen Regionen nehmen immer mehr zu. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass sich die Kampfkünste auch weiterentwickeln und ihren eigenen Weg in der modernen Gesellschaft finden. In der Antike stand sicherlich vor allem der Kampf- und Verteidigungsaspekt im Vordergrund, heute sind es die gesundheitlichen Aspekte, das betrifft auch den mentalen Bereich und den gesamten Energiehaushalt. Chinesische Kampfkünste sind etwas weltweit Einzigartiges, ich sehe sie auch als kulturellen Schatz. Allein vor diesem Hintergrund sollten sie nicht in Vergessenheit geraten. Sie spiegeln nicht zuletzt auch das hohe Niveau, das unsere Vorfahren schon vor hunderten von Jahren erreichten. Viele Erkenntnisse der modernen westlichen Medizin wurden in Form des Trainings von Kampfkünsten auch ohne moderne wissenschaftliche Methoden schon in der Antike praktiziert.

„China heute": Woher kommt denn Ihrer Meinung nach die plötzliche Begeisterung der Menschen in der westlichen Welt, vor allem für Tai Chi und Qigong?

Kong Cheng: Ich glaube, das Interesse an fernöstlichen Methoden zur Gesundheitserhaltung ist kein neues Phänomen, viele Menschen im Westen setzen sich schon seit vielen Jahren damit auseinander. Vor diesem Hintergrund entdecken sie nun auch zunehmend Tai Chi und Qigong als mögliche Wege zu einer gesunden Lebensführung.

„China heute": Wushu, Kungfu, Tai Chi, Qigong – diese Bezeichnungen haben sicher viele Menschen schon einmal gehört, aber eine genaue Vorstellung haben die wenigsten. Können Sie für uns etwas Licht in den Begriffsdschungel bringen?

Kong Cheng: Wushu und Kungfu sind quasi Synonyme, beides sind Oberbegriffe für chinesische Bewegungskünste zur Verteidigung und zur Gesundheitserhaltung. In China wird heute vermehrt der Begriff Wushu verwendet, im Ausland ist die Bezeichnung Kungfu geläufiger. Bei Tai Chi handelt es sich um eine Bewegungskunst zur inneren wie äußeren Kräftigung. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Trainingsstile, zu den bekanntesten gehören etwa der Chen-Stil, der Wu-Stil, der Yang-Stil und der Sun-Stil, um nur die einflussreichsten zu nennen. Qigong vereint verschiedene Übungen zur inneren Kräftigung. Zunehmend populär ist auch das so genannte Baguazhang, eine der zahlreichen inneren Kampfkünste. Diese Kampfkunst ist eng mit dem I Ging, dem Buch der Wandlungen, verknüpft. Baguazhang vereint kraftvolle und weiche Elemente, lebt von einer Kombination aus Geschmeidigkeit und Stärke. Charakteristisch sind vor allem das Laufen im Kreis sowie spiralförmige Körperbewegungen.

„China heute": Viele Menschen im Westen schenken körperlicher Fitness und gesunder Ernährung immer größere Aufmerksamkeit, es gibt einen regelrechten Fitness-Hype. Entsprechend vielfältig sind auch die Angebote. Warum sollten Menschen im Westen ausgerechnet chinesische Kampfkünste trainieren?

Kong Cheng: Ganz einfach gesagt: Traditionelle Kampfkünste sind eine hervorragende Methode, die körperliche Verfassung sowie die generelle Bewegungsfähigkeit in einer ganzheitlichen Weise zu erhöhen, vorausgesetzt es wird langfristig und regelmäßig trainiert. Natürlich gibt es auch einen Fitnessaspekt, das Hauptaugenmerk aber liegt darauf, körperliche Ausgeglichenheit zu erreichen. Eine gewisse medizinische Wirkung ist ebenfalls unbestreitbar: Durch das Training wird nachweislich die Funktion der inneren Organe gestärkt, das zentrale Nervensystem angeregt und die Widerstandsfähigkeit verbessert. Es gibt sicher auch einen tieferen spirituellen Aspekt. Kungfu ist eine Art des Lernens und Erfahrens, die durch das körperliche Training eine Verbindung zwischen der Innen- und der Außenwelt herstellt und so einen ganz neuen erfahrungsmäßigen Zugang zur Welt ermöglicht. Die Beschäftigung mit der Kampfkunst ist auch eine Beschäftigung mit sich selbst. Nicht umsonst haben schon viele der antiken Meister in ihren Überlieferungen gesagt, dass es für sie die größte Herausforderung beim Kungfu-Training war, sich selbst zu besiegen. Kungfu schafft einen neuen Zugang zum eigenen Ich.

„China heute": Gehen denn Ausländer anders an das Training heran als Chinesen?

Kong Cheng: Viele der ausländischen Schüler trainieren nur gelegentlich abends oder an den Wochenenden. Und sie haben andere Motive: Ausländer erlernen Wushu überwiegend aus gesundheitlichen Beweggründen und auch, um ein tieferes Verständnis für die Essenz der fernöstlichen Kultur zu erlangen. Bei den Chinesen überwiegt ganz eindeutig der Gesundheitsaspekt. Bei jungen Chinesen kommt sicherlich auch eine gewisse Faszination für die Kampfsportelemente des Kungfu hinzu.

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