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Der zeitgenössische chinesische Film widmet sich im Rahmen unterschiedlichster Genres auch einer Verhandlung verschiedenster Begebenheiten der jüngeren landeseigenen Geschichte. So werden unter anderem die Zeit der japanischen Besetzung Chinas (1937-1945) und das in diesem Rahmen im Dezember 1937 stattgefundene Massaker von Nanjing filmisch diskutiert. Lu Chuan hat bis heute drei Regiearbeiten geliefert, die alle auch auf internationalen Festivals äußerst erfolgreich waren. Sein mehrfach ausgezeichneter Film „Nanjing! Nanjing! City of Life and Death“ (2009) nähert sich dem bereits im Titel präsenten Sujet aus verschiedenen Blickwinkeln. Er visiert nicht nur die Opfer, sondern versucht auch, ein tiefgründiges Täterprofil zu erstellen, arbeitet mit dokumentarischem Realismus, filmt dazu in Schwarzweiß und nutzt die Kamera zur Verbrechensdokumentation. Eine unmittelbare Wertung gibt er dabei nicht. Dass die mediale Präsenz Nanjings längst zu einer internationalen Angelegenheit avanciert ist, zeigt die 2008 entstandene deutsch-französische Co-Produktion „John Rabe“ (Regie: Florian Gallenberger), die auch in den chinesischen Lichtspielhäusern zu sehen war.

Mit der Produktion „Cow“ (2009) inszeniert Regisseur Guan Hu – er hat wie viele andere auch die Beijing Film Academy abgeschlossen und arbeitet heute außerhalb der großen Studios - die Ereignisse um die japanische Besetzung Chinas im Rahmen einer Tragikomödie, die sich über die Freundschaft zwischen dem einzigen Überlebenden eines von den Japanern zerstörten Dorfes und seiner Kuh entfaltet. Sein pointierter Einsatz von Humor und Tragik unterscheidet den Film wesentlich von anderen Produktionen, die sich derselben Thematik verschrieben haben.

Chen Kuofus und Gao Qunshus „The Message“ (2009) bedient sich des Thriller-Genres, um vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse um die japanische Besatzung eine fiktive Story zu entwickeln, die vor allem von einem ausgereiften Spannungsbogen lebt. Neben Nanjing und der Besatzungszeit wird auch noch anderen historischen Ereignissen filmischer Raum geboten. Mit dem von Huang Jianxin und Han Sanping aufwendig inszenierten Historienepos „The Founding of a Republic“ (2009) wird die für China wohl prägendste Entwicklung des 20.Jahrhunderts filmisch aufbereitet, die Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949. Die starbesetzte Produktion erreichte 2009 Platz 3 auf der chinesischen Liste der erfolgreichsten Boxoffice Hits. Für Feng Xiaogang bietet das Tangshan Erdbeben von 1976 ein filmisches Sujet. „Aftershock“ (2010) handelt von den unmittelbaren Folgen der Naturkatastrophe und verfolgt dabei das Schicksal einer Familie bis ins Jahr 2008.

Seit Ende des 20.Jahrhunderts formt sich eine Gruppe von Filmemachern, die man als Sechste und heute bereits als Siebte Generation bezeichnet. Viele von ihnen haben an der Beijing Film Academy studiert und widmen sich nun vorrangig einer Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Wirklichkeit. Jia Zhangke ist einer dieser Regisseure. Er ist Absolvent der Academy in Peking und dreht weitgehend unabhängig vom Studiosystem. Jia Zhangke entwickelte einen eigenen Filmstil, der vor allem über einen betonten Realismus funktioniert. Er beleuchtet das Leben am Rande der urbanen Zentren, entwirft semi-dokumentarische Porträts von Stadt und Gesellschaft und verfolgt großstädtische Entwicklungen, wie in „24City“ (2008) und „I wish I knew“ (2010).

Die postmoderne Metropole spielt eine wesentliche Rolle im zeitgenössischen Filmschaffen. Sie ist Schmelztiegel der Kulturen, Verortung des universalen Fortschritts, aber auch von sozialen Brennpunkten und Konflikten. In Li Yus „Lost in Beijing“ (2007) wird der visuellen Darstellung Pekings besonders viel Platz eingeräumt. Die Stadt ist der wichtigste Handlungsträger. Für die Figuren symbolisiert sie die Hoffnung auf ein ruhiges Leben in gesichertem Wohlstand, aber auch die große Ernüchterung, wenn die Erfüllung dieses Traums scheitert.

Der Regisseur Zhang Yibai beschäftigt sich in seinen Filmen ebenfalls mit dem Leben in der modernen Großstadt. In „Spring Subway“ (2002) fixiert er das zentrale Moment der Handlung in der Pekinger Metro, lässt diese zu einer essentiellen Schnittstelle sozialer Beziehungen werden. Für den Thriller „Curiosity Kills the Cat“ (2006), der hoch über den Dächern der Stadt spielt und eine traurige Liebesgeschichte erzählt, wählt Zhang Yibai seine Heimat, die Millionenstadt Chonqing, als Kulisse. Ebenso in der internationalen Erfolgsproduktion „Lost Indulgence“ (2008). „The Longest Night in Shanghai“ (2007) ist das Ergebnis einer der ersten filmischen Kooperationsarbeiten zwischen Japan und der Volksrepublik China. Mit der Stadt Shanghai als Handlungsverortung entfaltet Zhang Yibai die Annäherung zwischen den beiden Ländern über eine Liebesgeschichte zwischen einer Taxifahrerin und ihrem Fahrgast.

Diese Stadtfilme sprechen vor allem ein junges Publikum an, erzählen von großen Träumen, geplatzten Hoffnungen und vom Suchen, Finden und wieder Verlieren der ganz großen Liebe. Dabei treten häufig junge und wenig bekannte Regisseure auf den Plan. Sie produzieren wie Jia Zhankge oftmals unabhängig von den etablierten Studios und präsentieren ihre Werke – wie es Zhang Yimou und Chen Kaige in den späten 1980er Jahren vorgemacht haben – erfolgreich auf internationalen Festivals.

Der zeitgenössische chinesische Film lebt von einer Vielzahl an Genres und Strömungen. Er spiegelt die Entwicklung Chinas ebenso wider, als den individuellen künstlerischen Ausdruck des Filmemachers. Auf dem internationalen Markt macht er Hollywood mit erfolgreichen Blockbustern längst Konkurrenz und von den Festivals der Branche ist er nicht mehr wegzudenken. So bleibt mit Spannung zu erwarten, was die nächsten Jahrzehnte bringen werden. Eines kann man aber schon jetzt mit Sicherheit feststellen: Zhang Yimous Aussage „I want to bring Chinese Film to the World” hat sich nicht nur für ihn, sondern für die gesamte chinesische Filmszene erfüllt.

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