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Der zeitgenössische chinesische Film – Eine Bestandsaufnahme

Von Stefanie Rauscher

Der chinesische Film ist vielfältig. – Programmauswahl in einem Hauptstadtkino

China gilt als ein Land, das dem Westen bis heute oftmals fremd und in vielerlei Hinsicht nur schwer zugänglich erscheint. Das fehlende Verwandtschaftsverhältnis – sowohl das von westlichen Sprachen abweichende Schriftsystem der chinesischen Sprache betreffend, als auch eine weitgehend unbekannte Geschichte, Kunst und Kultur – verstärkt aus eurozentrischer Sicht häufig das Nichtverstehen Chinas. Dennoch werden seit der Öffnung des Landes in den 1980er Jahren die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und dem Westen zunehmend wichtiger und kontinuierlich ausgebaut. Zeitgleich erfolgt eine Zunahme des weltweiten Interesses und der Neugier für das lange Zeit unbekannte Land in Asien. Spätestens seit der Austragung der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2008, ist China international omnipräsent.

Der Film ist ein noch sehr junges Medium, das sich erst im Verlauf des 20.Jahrhunderts etablieren konnte. Dennoch dient es – ähnlich so traditioneller Kulturinstitutionen wie Theater, Musik und Literatur - in hohem Maße dem künstlerischen Selbstausdruck eines einzelnen, aber auch einer ganzen Nation. Dem Film kommt also die Rolle eines modernen Vermittlers zu, der China über die nationalen Grenzen hinaus präsentiert und zugleich repräsentiert. Sowohl filmische Inhalte als auch grundlegende Produktionsbedingungen, gewähren Einblick in das jeweils zeitgenössische China.

Mit den Filmen Zhang Yimous und Chen Kaiges - Vertretern der sogenannten Fünften Generation von Filmemachern - wurden Mitte der 1980er Jahre zum ersten Mal Produktionen des chinesischen Kinos auf internationalen Filmfestivals gezeigt und mit den wichtigsten Auszeichnungen der Branche geehrt. Die Fünfte Generation – der erste Jahrgang, welcher nach der Kulturrevolution die Beijing Film Academy abgeschlossen hat - entwickelte eine ganz neue filmische Handschrift. Vor allem Ästhetik und Schönheit der Bildkomposition gewannen an Bedeutung. Zhang Yimou arbeitet bereits in seinen frühen Werken mit bunten Farbkonzepten und harmonischen Naturdarstellungen. Chen Kaiges Film „Yellow Earth“ (1984) – ein Meilenstein des chinesischen Kinos – zeichnet sich ebenfalls durch kraftvolle Landschaftsaufnahmen aus. Auch Handlung und Figurengestaltung wurden komplexer. Jene filmdramaturgischen Neuerungen beeinflussen die Entwicklung des chinesischen Films bis heute.

Mit Beginn des 21.Jahrhundert erweitern sich auch die Anforderungen, denen eine zeitgenössische Filmproduktion gerecht werden muss. Um den Rückgang staatlicher Subventionen auszugleichen, stellen die ökonomische Rentabilität sowie die transnationale Konkurrenzfähigkeit wesentliche Erfolgsfaktoren einer Produktion dar.

Ein Genre, das nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene in hohem Maße wirtschaftlichen Gewinn erzielen kann, ist der chinesische Martial Arts Film. Ursprünglich in Hongkong beheimatet und mit Bruce Lee auch im Westen bekannt geworden, erlebt der Martial Arts Film Anfang des neuen Jahrtausends eine Wiederbelebung seiner Popularität. Ang Lees „Tiger and Dragon“ sowie Zhang Yimous „Hero“ (2002) und „House of Flying Daggers“ (2004) sind die bekanntesten Produktionen des beliebten Genres, das sich in der Regel durch einen aufwendigen Inszenierungsstils auszeichnet. So wird mit dem Einsatz prächtiger Kostüme, mit eindrucksvollen Natur- und Architekturaufnahmen sowie stilisierten Kampfkunsteinlagen ein besonders hoher Schauwert garantiert. Inhaltlich greift der moderne Martial Arts Film vorrangig auf das Alte China zurück, auf die Zeit der Streitenden Reiche (475 –221 v.u.Z), auf die Tang-, Ming- oder Qing-Dynastie (618 – 907, 1368 – 1644, 1644 –1911). Historisch erwiesene Fakten werden dabei mit fiktiven Inhalten so kombiniert, dass die Handlung auch für ein internationales Publikum, welches durchschnittlich kaum ein tieferes Wissen über die chinesische Geschichte besitzt, verständlich ist. Damit wird der Film für den Weltmarkt überhaupt erst konkurrenzfähig gemacht. Die Besetzung besteht meist aus einer Reihe von Schauspielern des Hongkong-Kinos und des Festlandes der Volksrepublik, die sich bereits auf globaler Ebene einen Namen machen konnten.

Der kommerzielle Unterhaltungsfilm etabliert sich neben dem modernen Martial Arts Film auch in einer Reihe von Komödien. Die zunehmend an Bedeutung gewinnenden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und dem Westen sind unter anderem ein immer wiederkehrendes Thema. Ein Beweis dafür, mit welchen Herausforderungen man sich in China aktuell konfrontiert sieht. Feng Xiaogang gehört zu den wichtigsten chinesischen Regisseuren des zeitgenössischen Unterhaltungskinos. In „Big Shot’s Funeral“ (2001) fokussiert er das Zusammenwachsen der westlichen und fernöstlichen Kultur über ein amerikanisches Filmteam, das nach China reist, um dort ein Remake von Bertoluccis „Der letzte Kaiser“ zu drehen. Zheng Zhongs Film „Gasp“ (2009) tut dies über eine amerikanische Firmendelegation, die in China neue Handelspartner sucht. Das Aufeinandertreffen Chinas mit dem Westen wird auf äußerst humoristische Weise inszeniert. Kulturelle Unterschiede, Traditionen und Etikette werden dabei nicht selten stereotypisiert und so interpretiert, dass sie die Figuren in allerlei missliche Lagen manövrieren und dazu ein hohes komödiantisches Potential bieten. Produktionsstab und Besetzung sind oftmals international und die Darsteller agieren längst nicht mehr allein auf Mandarin, sondern auch in englischer Sprache. Die Annäherung der Kulturen ist also nicht nur Filmthematik, sie etabliert sich auch zugleich in einer zunehmenden länderübergreifenden Zusammenarbeit. Romantische Komödien wie Feng Xiaogangs „If you are the One“ (2008) können sich ebenfalls äußerst erfolgreich auf dem nationalen, wie auch dem internationalen Markt profilieren.

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