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Diese Kreation ist nicht mehr lediglich Performance-Art, da sie auch Installationen, Akustik, Beleuchtungstechnik, Film und die Beteiligung des Publikums umfasst. Diese Arbeit ist eine Performance und eine Ausstellung zugleich. Das Publikum konnte sich die Ausstellung wie ein Drama anschauen oder umgekehrt. Diese beiden unterschiedlichen Sichtweisen wurden vermischt, nebeneinander gestellt und gedreht, so dass sich daraus eine neue Wahrnehmung der Kunst ergab.

 

Holistische Formen

 

Seit der Jahrtausendwende reiften Chinas Künstler und verliehen dieser Entwicklung in ihren Kunstwerken Ausdruck. Viele dieser Künstler leiteten Langzeitprojekte im großen Rahmen und beteiligten sich an brandheißen sozialen Debatten. Sie variierten ihre künstlerischen Ausdrucksweisen und nutzten multiple Kunstrichtungen.

 

Im Jahre 2005 erfuhr der Performance-Art-Künstler Qiu Zhijie, dass seit 1968 2000 Menschen versucht hatten, sich von der Brücke über den Jangtze-Fluss in Nanjing das Leben zu nehmen, oder sich das Leben genommen haben. Qiu entschloss sich, solchen Versuchen mit Performance-Art entgegenzuwirken. Zuerst beschäftigte er sich mit Suizidgefährdeten, um zu studieren, warum sie sich das Leben nehmen wollten. Er arbeitete ehrenamtlich für eine Nichtregierungsorganisation und engagierte sich dort vor allem für ein Programm zur Hilfe und psychologischen Intervention bei Suizidgefährdeten. Nach vielen Gesprächen mit den Verzweifelten merkte er, dass er sie, um sie aus ihrer Hoffnungslosigkeit zu befreien und vom Selbstmordversuch abzuhalten, zum Weinen bringen muss. Das Weinen linderte ihre Verzweifelung. Qiu Zhijie fand einen Weg, die Menschen, denen er half, dazu zu bewegen, ihr Leid und ihre Trauer durch Tränen nach Außen zu tragen. So zeichnete er die Jangtze-Fluss-Brücke für sie auf und sobald die Verzweifelten die Brüstung der Brücke erkannten, fingen sie an zu weinen. Das Geländer der Brücke war für sie die Schwelle zur Hölle.

Qiu Zhijies Werk: "Stahlblech: Jangtse-Brücke"

Nach eingehenden Studien legte Qiu Zhijie ein Konzept vor, nach dem Suizidgefährdeten durch Performance-Art eine psychologische Therapie erleben sollten. Die Ausstellung, die er inszenierte, fand in einer großen Ausstellungshalle statt, deren Wände so dekoriert waren, als befände man sich in einem Kohlen-Ausgrabungsschacht. Auf dem Fußboden hockten aus Kohle hergestellte Raben, andere Exemplare hingen hier und da in dem großen, leeren Raum und auch ihre Schreie hallte von den Wänden wider. Raben werden häufig mit Leichnamen assoziiert; schwarz ist die Farbe des Todes; eine Baugrube steht für eine Art der Ausrottung und Kohlen sind die Überreste von toter Vegetation. Zwei in schwarz gekleidete „Archäologen“ liefen hinter dem Publikum her und sammelten Fragmente von Kohlenraben auf und setzten sie wieder zusammen. Qiu nannte diese Arbeit „Lots of Timbers Were Used Then“ („Viel Holz wurde damals verbraucht“). Solch eine Baugrube stimmt nachdenklich, egal wieviel man im Leben schon erreicht hat oder wo man jetzt gerade steht; irgendwann endet man unter der Erde. Deshalb sollte man sich, solange man lebt, von solch dunklen Orten fernhalten und das Sonnenlicht des Lebens loben. Kurz gesagt handelt es sich um die Ewigkeit der Dinge, die nicht freiwillig aufgegeben werden sollte.

Qiu Zhijies Werk: "Viel Holz wurde damals verbraucht"

Die Ausstellung beinhaltete auch einen Fragebogen zum Phänomen des Selbstmords und TV-Interviews mit Han Xinhua, einer weiteren freiwilligen Mitarbeiterin wie Qiu Zhijie. Die letzte Frage war immer: „Wissen Sie, wo die Hauptstadt von Madagaskar liegt?“ Fast jeder der Befragten war durch diese Frage irritiert. Diese Methode der Befragung ist sehr geläufig; man versucht damit, den Gedankenfluss des Befragten zu unterbrechen, in dem man denjenigen dazu bringt, darüber nachzudenken, ob die soeben gestellte Frage wirklich ausschlaggebend ist für das Thema.

 

Nach mehr als zwei Jahrzehnte künstlerischer Tätigkeit erkannte Qiu Zhijie, dass bloße Formen nicht genug sind, um einen bedeutungsvollen Inhalt durch Kunst zu vermitteln; die Aufgabe bedarf auch konkreter Handlungen. Seine Nachforschungen über die Suizide an der Brücke über den Jangtze-Fluss bewegten ihn dazu einzugreifen, und sich persönlich und öffentlich abermals mit den komplizierten Verknüpfungen zwischen Revolution, Nationalismus, Modernisierung und dem Schicksal des Einzelnen auseinanderzusetzen. Seine Kunst ist eine Verschmelzung von Verhaltensweisen, Installationen, dokumentarischen und anderen Kunstformen, welche der Künstler unter dem Begriff „holistische Kunst“ zusammenfasst. Sein neues Werk steht repräsentativ für zeitgenössische sowie zukünftige Trends in der Kunst.

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