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Die kindliche Phantasie befreien – Ein Kreuzzug für das Lesen

 

Von Gong Han

 

A Jia gehört zu den Vorreitern einer landesweit wachsenden Bewegung, die das Lesen unter Kindern fördern will und in der er nichts geringeres als eine kulturelle Notwendigkeit sowie eine Rettungsaktion junger Köpfe sieht. Seine Einsatzzentrale ist der Buchladen Hongniba (Rötliche Erde) in einer spärlich möblierten Wohnung in einem ruhigen Wohngebiet im Norden Beijings. 3 000 bis 4 000 Bücher stapeln sich auf Regalen, die bis zur Decke reichen. Alle wenden sich an Kinder, alle sind zum Vergnügen gedacht, keines handelt von Mathematik oder anderen Schulfächern, wie man sie in anderen Buchläden zur Genüge findet.

 

A Jia, ein Mann der leisen Töne, untersetzt und in den Dreißigern, hat Freude daran, Kinder mit Büchern vertraut zu machen. Sein Geschäft mit angeschlossenem Leseclub ist ein Ort für lesefreudige Kinder und Erwachsene. Im vergangenen Jahrzehnt hat es eine Eigendynamik entwickelt, die von Schriftstellern, Gelehrten, Verlegern und Lehrern gefördert wurde.

A Jia erzählte Kindern Geschichten in der vom Erdbeben heimgesuchten Gemeinde Hanwang am Kindertag 2008

 

Ideal und idealistisches Streben

 

A Jia war nicht immer ein Büchernarr mit Sendungsbewusstsein. Nachdem A Jia ein Jurastudium absolviert hatte, arbeitete er als Gerichtsangestellter und Anwalt, danach betätigte er sich unternehmerisch und betrieb eine Website, die Rechtsreferendare auf die juristische Zulassung vorbereitete. Nach der Geburt seiner Tochter nahm sein Leben erneut eine Wendung. Er entwickelte ein Interesse an Kinderliteratur und gründete im Jahr 2000 den Online-Leserclub hongniba.com.cn. Zwei Jahre später musste er die Website wieder schließen, da involviertes Risikokapital zurückgezogen wurde. Zum Hausmann-Dasein gezwungen, kümmerte sich A Jia nun intensiv um seine Tochter. Er las ihr Bücher vor, was Vater und Tochter große Freude machte. Aus dieser Freizeitbeschäftigung entstand die Idee, einen Kinderbuchladen zu eröffnen, seine Frau und sein Bruder unterstützten ihn dabei.

 

Am Anfang verlief das Geschäft schleppend, und es gab auch nicht viele gute Kinderbücher, die A Jias Ansprüchen genügten. „Bücher müssen meinen Mindestanforderungen genügen und das bedeutet: sie sollen meiner Tochter gefallen.“ A Jia forderte Eltern auf, zusammen mit ihren Kindern ein Buch zu lesen. Das sei wichtig für den Fortbestand der Kultur, vergleichbar der Art und Weise, wie in alten Zeiten das kulturelle Erbe in mündlicher Geschichtsüberlieferung und Literatur von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

 

Lesen und Vorlesen sind nicht nur eine Erinnerung an schöne Kinderzeiten, sondern auch Mittel der nationalen Identität. Eine Jahrtausende alte Lesetradition kommt unter dem Ansturm der elektronischen Medien ins Wanken. „Die Verbreitung von Fernsehen und Internet macht der Lesekultur schwer zu schaffen. Wenn dieser Trend zunimmt, werden die Leute flatterhaft. Sie werden als Eltern nicht mehr wissen, wie sie mit ihren Kindern reden können und Fernsehen, DVD/VCDs und das Internet übernehmen dann die Rolle als Babysitter. So ist das in den USA in den 1970ern geschehen. Statistiken zeigen uns, dass amerikanische Familien den Fernseher im Durchschnitt 7,5 Stunden täglich laufen ließen. Das ist entsetzlich! Mir ist nicht bekannt, ob solche Studien auch in China durchgeführt wurden“, sagt A Jia.

 

A Jia liebt bebilderte Bücher und besteht darauf, dass man sie Kindern laut vorliest. Ein gutes Bilderbuch soll, wie der japanische Schriftsteller Tadashi Matsui sagt, die Welt wahr, genau und angemessen widergeben. Ein Beispiel: A Jia liest ein Kapitel aus dem Buch „Eine Umarmung, die fliegen kann“ vor. Die Tiergeschichte handelt von einem Schweinchen, das seiner Oma mit der Post eine Umarmung schickt. Eine Stafette von Briefträgern überbringt die Umarmung von einem zu anderen und entdeckt dabei Freundschaft und Zuneigung. Als die Umarmung zuletzt bei der Oma ankommt, entscheidet sich diese, als Antwort ein Küsschen an das Enkelkind zurückzuschicken.

 

A Jia liest in weichen und beruhigenden Tönen vor. Er sagt, dass sich ein guter Vorleser nicht durch Erzähltechniken auszeichne, sondern durch tief empfundene Liebe für das Buch. Zwei von A Jias Lieblingsbüchern sind „Wo die wilden Kerle wohnen“ von Maurice Sendak und „Schweinchen Wilbur und seine Freunde“ von E. B. White. Im ersten Buch wird aufgezeigt, wie Kinder ihre verschiedenen Gefühle meistern können. A Jia fühlte sich in der reichen Innenwelt des Protagonisten Max an seine eigene Kindheit erinnert. Obwohl das Bilderbuch bei manchen Erwachsenen auf Vorbehalte stößt, übt es eine große Faszination auf Kinder aus jeder Kultur aus. So fragte einst ein Junge Maurice Sendak: „Wie viel kostet eigentlich eine Reise zu den wilden Kerlen? Wenn es nicht zu teuer ist, dann wollen meine Schwester und ich unsere Schulferien dort verbringen.“

 

In E. B. Whites Buch geht um die Spinne Charlotte, die ihren Freund, das Schweinchen Wilbur, vor der Schlachtbank rettet. A Jia ist ganz der Meinung von Yan Feng, einem Chinesisch-Professor an der Fudan-Universität: „Es gibt nur zwei Arten von Leuten in einer idealen Gesellschaft: jene, die das Buch schon gelesen haben und jene, die es noch lesen werden.“

 

A Jia hat auch eine eigene Theorie über die Bedeutung des Buches. „Gute Kinderliteratur handelt von Idealismus und wirkt wie eine Taufe. Wenn jemand das Buch ,Schweinchen Wilbur und seine Freunde‘ gelesen hat und es verinnerlicht hat, so ist er unfähig, ein Verbrechen zu begehen, weil man die besten und angeborenen (aber in Wahrheit höchst gewöhnlichen) Empfindungen zwischen Menschen, nämlich Aufrichtigkeit, Güte und Selbstlosigkeit, verstehen gelernt hat.

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