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Auf Entdeckungstour im Alten Beijing

 

Von Yang Shuying

 

An jedem Ort, egal wie groß oder klein er ist, gibt es bestimmte kulturelle Merkmale, auf die die Einheimischen besonders stolz sind. Besonders trifft dies für Wang Gang zu. Er ist Leiter des Innenstadtbezirks Xuanwu in Beijing und besonders stolz auf das kulturelle Erbe seines Viertels. Stolz erklärte er mir, dass in Xuanwu zwei der drei in Beijing noch existierenden historischen Privatresidenzen, die ihr eigenes Theater beherbergen, stehen. Es sind das Gesellschaftshaus der Landsmannschaft von Huguang und das Gesellschaftshaus der Landsmannschaft von Anhui. Die dritte noch erhalten gebliebene Privatresidenz ist die des Prinzen Gong im Westen Beijings, im Xicheng-Bezirk. Die beiden Gesellschaftshäuser sind vielleicht nicht so imposant und berühmt wie die ehemalige Residenz des Prinzen Gong, doch zeugten sie schon zu Zeiten der Qing-Dynastie (1644 – 1911) von großem architektonischen Können. Damals wurden sie von Ministern und Edelleuten bewohnt, heute ist das Gesellschaftshaus der Landsmannschaft von Huguang renoviert und für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Gesellschaftshaus der Landsmannschaft von Anhui war ursprünglich die Residenz von Li Hongzhang, Minister und Chefunterhändler, der in den letzten Jahren der Qing-Dynastie eine große Rolle bei den ungleichen Verträgen zwischen der Qing-Regierung und den ausländischen Mächten spielte. Auch diese historische Residenz wird derzeit restauriert.

 

Mein Interesse war geweckt und so fragte ich Herrn Wang, ob er mir nicht diese Orte zeigen könnte, auf die er so stolz war. Wir verabredeten uns für einen sonnigen Wochenendnachmittag im März vor dem Gesellschaftshaus der Landsmannschaft von Huhuang. Mit dem Bus fuhren wir von dort aus in die Liulichang, eine Antiquitätenstraße, die durch ihre alteingesessenen Kalligraphie- und Kunstläden sehr bekannt geworden ist. Das berühmteste Unternehmen in der Liulichang ist das seit 300 Jahren existierende Rongbaozhai. Dieses Traditionsunternehmen verkauft Reproduktionen von Antiquitäten, die es durch eine einmalige Technik, den traditionellen Holzblockdruck, selber anfertigt. Durch diese Technik wirken die Reproduktionen wie Replikate der Originale und sind bei Sammlern sehr begehrt. Der traditionelle farbige Holzblockdruck, den das Unternehmen anwendet, wurde in die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Im unteren Teil des Ladens kann man einen Einblick in die Arbeit der Meisterhandwerker erhaschen. Man darf ihnen beim Skizzieren, Schnitzen und Drucken über die Schulter schauen. In der oberen Etage des Ladens befindet sich eine Galerie, die kurz vor ihrer Fertigstellung steht. An einer der Wände hängt ein 5 x 6 Meter großes Gemälde, auf dem Wasserlilien abgebildet sind. Angefertigt wurde es von dem 86Jahre alten Kunstmaler Huang Yongyu, der es als Anerkennung und Zeichen seiner Wertschätzung gegenüber dem Unternehmen diesem als Geschenk übergab. Dieses Bild wird nun als das wertvollste Objekt in der Sammlung angesehen.

 

Am Ende der Liulichang, durch eine kleine Gasse, gelangten wir zu dem Hintereingang des Gesellschaftshauses der Landsmannschaft von Anhui. Wie auch das Gesellschaftshaus der Landsmannschaft von Huguang ist es besonders bekannt für die im Zentrum des Innenhofs befindliche Bühne in der Holzkonstruktion. Ich sah, dass im Innenhof und in den Korridoren der umliegenden Häuser Sitzplätze für mehr als 200 Zuschauer zur Verfügung standen. Teile des historischen Bauwerks wurden durch seine jetzigen Bewohner zu einer überfüllten Wohnstätte degradiert. Diese Veränderung schmälert jedoch nicht den imposanten Eindruck, den das Bauwerk hinterlässt. Nach Jahren des Missbrauchs und der Verunstaltung wird das Gebäude nun durch die Regierung wieder aufgebaut und renoviert, so dass es bald wieder zu seinem alten Glanz zurückfinden wird.

 

Im östlich gelegenen Teil der Liulichang-Straße trafen wir auf den Daiyuexuan-Kunsthandel, der vor allem für die Herstellung von qualitativ besonders hochwertigen Schreibpinseln bekannt ist. Zu Zeiten der Qing-Dynastie war dieser Laden kaiserlicher Hoflieferant. Bis heute wird der Daiyuexuan von bekannten Künstlern und Kalligraphen aufgesucht.

 

Weiter in Richtung Osten veränderte sich plötzlich der Gehweg. Aus unachtsam gegossenem Zementboden wurde auf einmal eine gepflegte, wie neu erscheinende und aus Backsteinen gelegte Straße, die zu beiden Seiten von modernen Shops in historischen Gebäuden flankiert war. Im Hintergrund erschien Beijings moderne Skyline. Wir befanden uns hier in der Dashilan-Geschäftsstraße. Hier nahmen wir einige der besten traditionellen Gerichte zu uns, die Beijing zu bieten hat, wie etwa luzhuhuoshao (geschmorter Pfannkuchen), douzhi’r (Mungobohnenmilch), jiaoquan (knusprig frittierte Teigringe), Fenchang-Würste und guotie (geröstete Teigtaschen mit Gemüse- oder Fleischfüllung).

Dashilan-Geschäftsstraße in Beijing

In dieser Straße gibt es eine Vielzahl wundervoller historischer Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Daguanlou-Kino, die Wiege der chinesischen Filmkunst, oder der Neiliansheng-Schuhladen direkt neben dem Kino, der immer noch Stoffschuhe auf alte traditionelle Weise herstellt. Die Schuhe gelten als extrem komfortabel und atmungsaktiv, weshalb sie sehr begehrt sind. Man sagt, wenn man einmal ein Paar Neiliansheng-Stoffschuhe getragen hat, will man nie wieder Lederschuhe tragen. Ein paar Häuser weiter, in einem Gebäude im barocken Baustil, befindet sich das Seidengeschäft Ruifuxiang. Hier kann man die feinsten Seidenstoffe erstehen und wer es möchte, der kann sich hier auch ein Qipao (chinesisches Etuikleid) maßschneidern lassen. Ich habe mein Qipao damals hier anfertigen lassen und durfte dafür bei meinem heutigen Besuch den Ausstellungsraum im Obergeschoß besuchen. Hier werden antike Möbelstücke und Kunstgegenstände ausgestellt. Darunter sind unter anderem zauberhafte antike Möbel mit Holzschnitzereien und marmornen Oberflächen, sowie Holztruhen, die früher als Tresore zur Aufbewahrung von Geld oder sehr wertvoller Seide benutzt wurden. Ein weiteres ganz besonderes Ausstellungsstück ist die rote Staatsflagge an der Wand, die daran erinnern soll, dass der Ruifuxiang Seidenhandel einst die Seide für jene Flagge der VR China, die der Vorsitzende Mao bei der Proklamation der Gründung der Volksrepublik China auf dem Tiananmen-Tor persönlich hisste.

 

Als wir wieder zum Gesellschaftshaus der Landsmannschaft von Huguang, dem Ausgangspunkt unserer Entdeckungstour, zurückkehrten, erwartete uns dort nicht nur ein reichlich gedeckter Tisch mit kulinarischen Köstlichkeiten, wir lauschten auch einem Pekingoperstück. Nach der Vorstellung kam ich mit einem ebenso begeisterten Anhänger des Abends ins Gespräch. Mein Gesprächspartner kam aus dem Land der Märchen, Dänemark. So konnte ich nicht anders, als einen Vergleich zwischen Hans Christian Andersens Märchen und den Geschichten der traditionellen Peking-Oper zu ziehen; beide begeistern sich auf ganz besondere Weise für das Schöne. Das Streben nach Schönheit scheint in uns allen tief verankert zu sein. Es ist an uns, es nach Außen zu tragen. Man denke nur einmal an die vielen herrlichen Kunsthandwerksläden, die ich bei meinem Spaziergang von Liulichang nach Dashilan entdeckt habe.

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