Das Diabolo wurde lange Zeit jenen kulturellen Objekten zugeordnet, die staatliche Unterstützung brauchen. Jetzt ist das nicht mehr nötig. Landesweit gibt es 46 eingetragene Diabolo-Organisationen, sieben davon in Beijing. Das „Diabolo – Huadan (junge weibliche Rolle in den traditionellen chinesischen Opern)“ der Chinesischen Akrobatentruppe gewann 2005 den französischen „Präsidentenpreis der Republik“. Nun ist die Akrobatiktruppe finanziell nicht mehr auf die staatliche Unterstützung angewiesen, denn allein mit den Aufführungseinnahmen hat sie ihre finanziellen Probleme gelöst.
Wenn sich der 64-jährige Cui Xinglong an die Aufnahme des Diabolo-Spiels in die Liste des immateriellen Erbes erinnert, kann er seine Begeisterung immer noch nicht unterdrücken: „Das Schutzprojekt ist sehr gut. Das Diabolo-Spiel verkörpert die traditionelle Kultur Chinas und wir werden es fortführen und verbreiten, damit diese Kunstfertigkeit von mehr Leuten beherrscht wird.“ Er meint, dass das Diabolo den in jedem Menschen schlummernden Spieltrieb geweckt hat und deshalb wieder so populär geworden ist.
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Ein Parkbesucher spielt ein Diabolo. |
Das Diabolo dient zum Vergnügen und als Freizeitgestaltung. „Volkstümliche Spieler“ nennen sich professionelle und Hobby-Diabolospieler. Das Diabolospiel ist auch eine Art von Sport. Es scheint, als ob beim Spiel sich nur der Oberkörper bewege, in der Tat erfordert es eine harmonische Zusammenarbeit aller Körperteile, insbesondere wenn man verschiedene Tricks beherrscht. Dabei verbraucht man so viel Kalorien wie beim Joggen, Radfahren oder der Gymnastik.
Der Diabolo-Wettkampf ist auch unter der Bevölkerung populär. Der Ehrgeiz der Spieler besteht darin, das Diabolo möglichst laut surren zu lassen, so viele Tricks wie möglich zu zeigen oder das Diabolo sehr hoch zu werfen und es anschließend sicher wieder aufzufangen. Auf den Tempelmärkten und verschiedenen Kulturfestivals präsentieren jedes Jahr große und kleine Diabolo-Gruppen ihre originellsten Tricks und geschicktesten Spieltechniken. Landesweit sieht man in Parks und auf den Plätzen Leute, alt oder jung, mit dem Diabolo spielen – ein schöner Anblick, den sich kein Tourist entgehen lassen sollte.