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III.

Das alles aber, so scheint es, hat nicht viel geholfen. Die Zahl der chinesischen Leser sinkt ständig und rapide. Einer neuen Untersuchung zufolge nämlich lesen die Chinesen inzwischen in einem Jahr im Durchschnitt nur etwa 4,5 Bücher, während dieselbe Zahl sich in Frankreich auf 20, in Japan auf 40 und in Israel auf 60 beläuft. Um das Lesen von belletristischer Literatur ist es dabei noch schlechter denn je bestellt, wenn in Zeiten der Globalisierung, der rasanten Datenübertragung und Informationsverbreitung der altbekannte Akt des langsamen Lesen eines seriösen Buches schon für viele Menschen zu einem elegischen Unterfangen wird. Wozu liest man noch Literatur in einer utilitaristisch geprägten Welt, wenn alles sich um die Neo-Trinität von Ökonomie, Technik und Wissenschaft bewegt? Wer sich dennoch der „unnützlichen“ Literatur verschreibt, dem müsste nachgerade etwas Anachronistisches anhaften. So jedenfalls kann ein Student, der selber Journalismus studiert, offen in einer Zeitung angeben, dass die literarische Bildung in seinem Sozialisations- und Individualisierungsprogramm keinen Platz habe, ohne dabei befürchten zu müssen, etwa als unvollendet, als Kulturbarbar angesehen zu werden.

Die Situation hat sich also vollständig verändert. Die neue Situation zwingt alle zum Umdenken und erfasst jeden, der mit Literatur zu tun hat, auch chinesische Germanisten. Die chinesischen Germanisten verstehen sich primär als Kulturvermittler zwischen der chinesischen und der deutschsprachigen Welt. Deutschsprachige Literatur dem chinesischen Publikum bekannt und zugänglich zu machen, gehört zu ihren traditionell-überkommenen Aufgaben. In der neuen Situation müssen sie sich nun neu orientieren wie die anderen. Wenn früher die Literatur als Vorläufer der gesellschaftlichen Aufklärung und Emanzipation und der politischen Öffentlichkeit und des Geistes galt, so haben heute Kultur und Kommerz ihre gleiche Daseinsberechtigung. Wenn man als vermittelnder Germanist früher nur auf das Hohe, das Erhebende, das Schöne und das Paradigmabildende hin arbeiten wollte, so interessiert man sich heute bei der Vermittlung auch für eingängig und unterhaltsam, leserfreundlich und wenig anstrengend, ästhetisch begrenzt und auf erkennbare Fabeln setzend geschriebene Bücher. Dabei haben die chinesischen Germanisten noch zusätzlich mit den Nachwehen einer Studie vom Ende der 90er-Jahre zu kämpfen, die zeigt, dass unter 22 noch gern gelesenen nationalen und internationalen Autoren kein einziger deutscher Autor dabei war, obwohl doch weltweit glänzende Namen wie Goethe, Schiller, Heine, Thomas Mann, B. Brecht, Heinrich Böll oder Günter Grass und deren Werke hierzulande hinreichend vermittelt wurden.

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