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Traumbühne

 

Wegen der geringen Kosten und Risiken haben sich die kleinen Theater zur Bühne für diejenigen entwickelt, die von einer Theaterkarriere träumen. Als Geschäftsführer des Oriental Avant-Garde Theater hat es Fu Weibo geschafft, sein kleines Theater zum erfolgreichsten seiner Art in Beijing zu machen. „Heute bilden Theaterschulen jedes Jahr sehr viele Schauspieler aus, aber nur wenige von ihnen machen ihren Weg auf die großen Bühnen. So nehmen viele Zuflucht zu kleinen Theatern, um ihre Ideen auszuprobieren. Ihre Theaterträume setzen sie mit der finanziellen Unterstützung durch Familie und Freunde um“, erklärt Fu Weibo.

 

Fu ist der Überzeugung, dass über diese Experimentierphase ein Schauspiel später in eine klassische Produktion übergehen und ein blutiger Schauspielanfänger einmal ein großer Star werden kann. „In den 3200 Aufführungen des Jahres 2009 machten junge Schauspieler und Schauspielerinnen 95% der Besetzung aus. Die heutigen Filmstars wie Deng Chao und Tang Wei spielten einst in ihrer Unizeit Rollen in kleinen Theatern.“

 

Song Qingnan schätzt sich glücklich, dass er sich nach dem Studienabschluss Xixiaotong angeschlossen hat. „Das kleine Theater hat mir eine Bühne geboten“, sagt er strahlend. „Ich mache nicht gerade viel Geld damit, aber ich bin glücklich hier, habe wertvolle Erfahrungen gesammelt und meine schauspielerischen Fertigkeiten haben durch die vielen Auftritte an Reife gewonnen.“

 

Huang Ying, ein Avantgarde-Regisseur, der in Theaterkreisen als kommender Star gehandelt wird, pflegt eine besondere Liebe zum kleinen Theater. „Für einen Regisseur spielt die Größe einer Bühne oder Produktion keine große Rolle. Er muss hier wie dort jedem Detail die gleiche Aufmerksamkeit schenken, sei es für theatralischen Rhythmus, Bühnenbilder oder die Beleuchtung.“ Huang widerspricht der Ansicht, dass großes Theater anspruchsvoll, kleines dagegen niveaulos sei. „Der Unterschied liegt einfach darin, dass kleine Theater ein anderes Publikum ansprechen und einen anderen Stil zeigen“, fügt er hinzu. „Publikum und Ensemble haben es leichter, miteinander zu kommunizieren.“

 

Da es so viele kleine Theater gibt, können sogar ganz normale Städter davon träumen, einmal ein großer Unterhaltungsstar zu werden. So eröffnete im November 2009 das Nine Theater in Beijings Chaoyang-Bezirk seine Studiobühne für Laiendarsteller. Diese bietet einen Ort, wo Theaterliebhaber zusammenkommen, ein kleines Stück schreiben und es dann auf die Bühne bringen können.

 

Ein Markt mit Zukunft

 

Da immer mehr Investoren ihre Aufmerksamkeit auf diesen Markt richten, ist die Zahl der kleinen Theater von Jahr zu Jahr angestiegen. So kamen 2009 mehr als zehn neue Aufführungssorte hinzu, darunter das Fanxing Theatrical Village, das Fenglan International Little Theater, das Fengshan Theater, das Fangjia Lane Courtyard 46 sowie das BTV Grand Theater. Aber nicht alle hatten so viel Glück wie das Oriental Avant-Garde: Die Eintrittskarten verkaufen sich wie warme Semmeln. Einige müssen Durststrecken durchstehen und notgedrungen ihre Räumlichkeiten für Konferenzen und Meetings zur Verfügung stellen. Im letzten Jahr konnte das Moshan Theater nur etwas mehr als 20 Vorstellungen geben, die Situation sieht in diesem Jahr nicht besser aus.

 

Tonghe Luntai, Planungsmanager beim Fanxing Theatrical Village, beschreibt die Gründe für das Missverhältnis so: „Die Zahl der Theatergruppen übersteigt die Zahl der vorhandenen Spielstätten erheblich, und in vielen Fällen sind beide Seiten wählerisch. Manche Ensembles haben sich ganz dem Kommerz verschrieben, was die Theater, die auf künstlerische Qualität setzten, nicht akzeptieren wollen. Auf der anderen Seite lehnen einige Ensembles Theater in unattraktiven Gegenden oder solche von geringem Ansehen ab, da sie eine Beeinträchtigung der Einspielerlöse ihrer Produktionen befürchten.“

 

Huang Ying gibt noch mehr Hintergrundinformationen: „Von den 15 Gruppen, die ich kenne, genügen nur vier hohen Produktionsstandards. Investoren sind manchmal zu sehr auf das schnelle Geld auf Kosten der künstlerischen Qualität aus, was aber der langfristigen Entwicklung der kleinen Theater abträglich ist.“

 

In den meisten Fällen sind Theater und Ensembles zwei unabhängige Einheiten, die nach ihren eigenen Prinzipien arbeiten. Das hat dazu geführt, dass manche Theater händeringend nach Produktionen suchen, um ihren Spielplan zu füllen, während einige Ensembles ohne Aufführungsmöglichkeit dastehen. „Um ein Theater erfolgreich zu betreiben, bedarf es vier Voraussetzungen: eine ideale Lage, eine motivierende Aufführungsumgebung, eine gute Bühnenproduktion sowie Jahre der Erfahrung“, erläutert Huang Ying.

 

Um das Dilemma zu lösen, dass manche Theater keine Vorstellungen anbieten können und manche Ensembles keinen Spielort haben, hat man damit begonnen, die jeweilige Arbeitsweise den Erfordernissen anzupassen. Ein erfolgreicher Fall ist Xixiaotang. Nach sorgfältiger Marktanalyse entschied man sich für die Altersgruppe zwischen 20 und 35 als Zielgruppe. „Wir orientieren uns an ihren Bedürfnissen und präsentieren diese in künstlerischer Form“, sagt Yuan Zihang. Im Jahr 2006 brachte Xixiaotang eine Großstadt-Liebesgeschichte auf die Bühne. You Duoshao Ai Keyi Hulai? (Wieviel Liebe kann man verspielen?) ist ein Stück, das man seitdem Jahr für Jahr aktualisiert, indem man die neuesten Entwicklungen und sozialen Trends einarbeitet. Jede Version wurde nicht nur vom jungen und städtischen Publikum in Beijing wärmstens aufgenommen, im letzten Jahr begeisterte die Truppe auch die Theaterbesucher in Qingdao und Chengdu. Ebenfalls 2009 ging das Theater Xixiaotang eine Kooperation mit dem Magna Maples (Fenglan) International Shopping Center ein und erprobt damit ein Modell der Integration von Theateraufführungen in ein Geschäftsviertel.

 

Das Entwicklungspotential der kleinen Theater ist groß, doch man braucht dringend gute Theaterstücke, um alle Möglichkeiten auch auszuschöpfen. Huang Ying betont die Feststellung, dass er nichts gegen eine Verbindung von Kommerz und Kunst habe, „aber Kommerzialisierung kann nur das Mittel, nicht das Ziel sein. Andernfalls wird das Publikum keine guten Stücke zu sehen bekommen.“

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