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Der Tiger ist los –Streifzüge mit dem König der Tiere durch die chinesische Kultur und Natur (Teil 2)

 

Von Wolfgang Schaub

 

In der klassischen chinesischen Literatur der Ming- und Qing-Dynastie (1368 – 1644, 1644 – 1911) spielen Tiere, mit Ausnahme des Affenkönigs Sun Wukong im Roman "Die Reise nach dem Westen", keine große Rolle. Lediglich ein namenloser Tiger verhilft dem Rebellen Wu Song zu unsterblichem Ruhm. Im Roman "Die Räuber vom Liangshan-Moor" (chinesisch Shuihu Zhuan, wörtlich Wasserufergeschichte) wird geschildert, wie der rebellische Held nach dem Genuss von achtzehn großen Bechern Schnaps einen Berg übersteigt und dabei von einem Tiger angefallen wird, den er jedoch mit bloßen Händen erlegen kann. Ob er allerdings von Konfuzius eine Armee anvertraut bekommen hätte, ist fraglich. In den Gesprächen äußert sich der Meister vorsichtiger: „Leute, die ohne Reue in den Tod gehen, die mit bloßen Händen einem Tiger entgegentreten oder zu Fuß den Gelben Fluss überqueren wollen, würde ich nicht mitnehmen. Nur wer in Gefahren auch Furcht empfinden kann, wird nach sorgfältiger Planung zu Erfolgen kommen.“

 

Sorgfältige Planung kann auch darin bestehen, erst einmal zuzusehen und den richtigen Zeitpunkt abzuwarten – wie die folgende lehrreiche Geschichte illustriert: Chen Zhen riet dem König von Qi während der Periode der Streitenden Reiche, sich aus dem Kampf zwischen den Königreichen Han und Wei vorläufig herauszuhalten. Ganz so wie ein alter Mann, der dem Draufgänger Bian Zhuangzi, der zwei Tiger beobachtete, die sich um den Kadaver einer Kuh stritten, den Rat gab, vorerst das Schwert in der Scheide zu lassen: „Diese beiden Bestien sind so besessen darauf, die Kuh zu bekommen, dass keiner von ihnen aufgeben wird. Sie werden bald kämpfen. Der Herr muss nur warten, bis der Größere den Kleineren getötet hat. Doch auch der stärkere Tiger wird so schwer verletzt sein, dass es ein leichtes Spiel sein wird, ihn zu töten. Somit hätten Sie beide Tiger ohne großer Mühe erlegt.”

 

Wohl dem, dessen Auszählung der Schafgarbenstengel beim Befragen des I Ging-Orakels (Buch der Wandlungen) das Hexagram 10 ergibt, denn es verspricht Erfolg: Im Urteil heißt es: Lu – Auftreten: Dem Tiger auf den Schwanz treten. Aber er beißt den Menschen nicht. Erfolg. Wenn das Orakel zudem noch in der Stunde des Tigers, also in der Doppelstunde zwischen 3:00 und 5:00, gelegt wurde, so kündigte sich ein doppelt erfolgreicher Tag an.

 

Mao Zedong, Gründer Neuen Chinas, hat sich in seinen gerühmten Gedichten an mindestens zwei Stellen des Tigermotivs bedient. In Winterwolken vom 26. Dezember 1962 hebt er die Stärke des Tigers heraus, dessen Bezwingung Helden erfordere. „Nur Helden können Tiger und Leopard bezwingen, Und die Tapferen haben keine Furcht vor dem Bären.”, wobei vermutet werden darf, dass damals mit Tiger, Leopard und Bär die feindselig gesinnten Großmächte gemeint waren. In dem im April 1949 entstandenen Poem Die Volksbefreiungsarmee erobert Nanjing wird Nanjing, die Hauptstadt von sechs chinesischen Dynastien, als „lauernder Tiger“ bezeichnet. Mao Zedong, der über sich in einer Selbstbeschreibung sagte : „In mir lebt der Geist eines Tigers, und er ist vorherrschend, aber er wird auch vom Geist eines Affen begleitet“, – man sagt, dass der Affe über einen wachen Geist, Schlagfertigkeit und Humor verfügt – kam am 26. Dezember 1893 im Jahr der Schlange auf die Welt – echte Tigergeborene sind dagegen Karl Marx (geb. 5. Mai 1818) und Sun Yat-sen (geb. 12. November 1866).

 

Auch eine deutsche Buchserie hat einen Beitrag zur Tigerbuchkultur in China geleistet In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau im Oktober 2009 berichtet Jing Bartz, Leiterin des Buchinformationszentrums (BIZ) in Beijing davon, dass die Tiger-Team-Kinderbücher von Thomas Brezina – das erfolgreichste deutsche Lizenzprojekt – sich in China besser verkauft haben als Harry Potter.

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