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Es ist dem großen deutschen Sinologen Otto Franke (1863-1946 ) zu verdanken, dass er einst eine private Sammlung dieser „Kulturbilder“ anlegte. Ein Teil von ihnen ist in diesem Frühjahr im Rahmen einer Otto-Franke-Ausstellung im Museum für Asiatische Kunst in Berlin-Dahlem zu sehen. An Hand dieser Bildnisse könnte man, so schrieb Franke, „auf leichte und einfache Art Einblick in die chinesische Kulturwelt erhalten.“

Otto Franke (1863 - 1946)

Die erhalten gebliebenen insgesamt einhundert „Kulturbilder“ verraten uns aber auch etwas über den Mann, der sie zusammentrug, über seine aufmerksame Hinwendung zum Alltagsleben der Chinesen und letztlich über seine von Wissensdurst und Hochachtung geprägte Beobachtung der chinesischen Kultur. Damit war er wohl eine Art weißer Rabe unter seinen im kolonialen Denken befangenen Kollegen im diplomatischen China-Dienst. Kaum verwunderlich, dass man seinem vorurteilsfreien Blick auf China nicht ohne Argwohn begegnete. Auch die freundschaftlichen Beziehungen und Bekanntschaften des jungen Diplomaten Franke mit hervorragenden Vertretern der geistigen Elite Chinas wird manchem Vorgesetzten ein Dorn im Auge gewesen sein. Der Reformer Kang Youwei gehörte zu seinen Freunden, der Staatsmann Li Hongzhang, der Gelehrte Hu Shi (den er als korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften empfahl) und viele andere. Im Nachlass Otto Frankes finden sich viele Visitenkarten, entsprechend der damaligen Mode im Großformat und in Glück verheißendem Rot gehalten, sowie ein Reisepassierschein von der Größe eines mittleren Handtuchs. Sie alle zeugen von den gesellschaftlichen Aktivitäten und ausgedehnten Reisen des Diplomaten Franke im chinesischen Reich. Auch die Fotografien Otto Frankes sind für uns informative und zuweilen amüsante Zeugnisse einer historischen Welt – schließlich lassen sich deutsche Diplomaten in China heute nicht mehr im „amtlichen Tragestuhl“ befördern. Als Otto Franke vor genau einhundert Jahren dann den ersten deutschen Lehrstuhl für „Sprache und Geschichte Ostasiens“ an der späteren Universität Hamburg übernahm, avancierte er damit zum Nestor der institutionellen Sinologie in Deutschland. Er gehörte zu der ersten Generation deutscher Chinawissenschaftler, die China aus eigener Anschauung kannten.

 

Als Wissenschaftler hinterließ Otto Franke ein umfangreiches Werk, unter anderem die fünfbändige „Geschichte des chinesischen Reiches“, zahlreiche Übersetzungen seltener altchinesischer Texte, seine Reisetagebücher und seine Autobiographie „Erinnerungen aus zwei Welten“. „Der Ausdruck zwei Welten“, erläuterte er im Rückblick auf sein Leben, „ist in dreifachem Sinne zu verstehen: 1. räumlich als die westliche und die östliche Welt; 2. zeitlich als die Welt bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, dem Beginn der Industrialisierung und Weltpolitik in Deutschland, und die Welt des 20. Jahrhunderts; 3. geistig als die Welt meiner Tätigkeit im praktischen Dienst und die Welt der akademischen Wirksamkeit.“ Er habe, bemerkte Franke in seinen Erinnerungen, „trotz mancher Belästigungen und auch Unfreundlichkeiten in den Städten die Reisen …. unendlich genossen und namentlich die ländliche Bevölkerung schätzen und lieben gelernt.“ Von dieser Zuneigung zum chinesischen Volk legt nicht zuletzt Frankes „Kulturbilder“-Sammlung Zeugnis ab. Die Motive der einzelnen bisher unveröffentlichten Malereien bildeten auch das Thema einer Vorlesungsreihe des Sinologen. Sicherlich hat er damals neben dem Papiersammler auch das Bild des Pekinger „Sarg-Verschenkers“ erwähnt, jenes barmherzigen Pekingers, der durch das Verschenken eines Sarges an seine mittellosen Nachbarn ein wenig Trost in der Trauer um den Verlust eines lieben Menschen gespendet hat. Welch einprägsames Beispiel sozialen Verantwortungsgefühls!

 

Dem Chinafreund und Sinologen Otto Franke verdankt die deutsche Chinawissenschaft viel. China hat Frankes Leistungen seinerzeit ebenfalls hohe Anerkennung gezollt. Auch durch die Verleihung chinesischer Orden, deren überdimensionale Ausmaße den Besucher der Dahlemer Exposition tatsächlich verblüffen können.

 

Museum für Asiatische Kunst, Ostasiatische Kunstsammlung Lansstr.8, 14195 Berlin-Dahlem

„Kulturbilder“ aus China – 100 Jahre deutsche Sinologie Sammlungen und Werke von Otto Franke (1863 – 1946) Ausstellung vom 15. Januar bis 24. Mai 2010

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