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Die einzigartige Kultur von Tunbao

– Aus dem 14. Jahrhundert überlieferte kulturelle Relikte

Von Shuai Xuejian*

 

Der ziemlich ungewöhnliche, zweisilbige chinesische Ausdruck tunbao besteht aus zwei Teilen: „tun“ bedeutet „Truppen stationieren und Felder urbar machen“; „bao“ soviel wie „Burg“ oder „Dorfsiedlungen“. Das „Tunbao“ nahm in der Ming-Dynastie (1368 – 1644) eine besondere Form an.

 

In der chinesischen Geschichte erreichte die Ming-Dynastie einen Höhepunkt sowohl im Wohlstandsniveau als auch in der kulturellen Entwicklung. Der Begründer der Ming-Dynastie, Kaiser Zhu Yuanzhang, stationierte Truppen in Grenzgebieten im Nordosten, Nordwesten und im Südwesten des Landes und befahl ihnen, die Ackerfelder zu bewirtschaften, damit die verheerten Landstreifen wieder bebaut, das elende Leben der Bevölkerung und die marode Wirtschaft des Landes verbessert werden konnten. Bei dieser Politik ging es im Grunde darum, den in Grenzgebieten stationierten Truppen zu erlauben, die Ackerfelder urbar zu machen und zu bewirtschaften. Dabei wurden den Soldaten verschiedene militärische Titel vom Kaiser verliehen und ihre Familienangehörigen durften dorthin umgesiedelt werden. Bei der Durchführung dieser Politik wurde auch eine große Anzahl von Bauern, Handwerkern, Frondienst leistenden Personen und Kaufleute in die Grenzgebiete geschickt, um diese zu stabilisieren.

 

Die heutige Stadt Anshun in der Provinz Guizhou war in der Geschichte ein wichtiger Truppenstationierungsort – damals wurden dort mehr als 300 000 Soldaten stationiert. Woran der Kaiser Zhu Yuanzhang jedoch nicht gedacht hatte, war, dass viele Lebensformen aus seiner Zeit, also vor ca. 600 Jahren, bis in die Gegenwart nahezu unverändert überliefert wurden.

 

Relikte der Kulturformen mit südlichem Flair aus der Ming-Dynastie

 

Die Stadt Anshun liegt in der Provinz Guizhou im Südwesten des Landes, in der viele nationale Minderheiten beheimatet sind. Wenn man auf der Landstraße im Kreis Pingba der Stadt Anshun einzelne Frauen in ihrer auffallenden Tracht antrifft, so denkt man, sie wären Angehörige der nationalen Minderheiten: Sie tragen lange blaue Gewänder mit weiten Ärmeln, eine schwarze Schürze wird mit einem Stoffgürtel an die Taille gebunden, und um den Kopf tragen sie einen Haarkranz, ein weißes Stirnband, Haarknoten und andere Schmuckstücke. Ihre Arme schmücken Armspangen.

Mädchen von Tunbao in traditionellen Trachten

 

In der Tat wurden die durch die Kultur von Tunbao geprägten Bewohner der Stadt Anshun und ihrer Umgebung lange Zeit irrtümlicherweise als Angehörige der nationalen Minderheiten betrachtet. Erst zu Beginn des vorigen Jahrhunderts haben Forscher festgestellt, dass ihre Lebensgewohnheiten erstaunliche Ähnlichkeiten mit der han-chinesischen Kultur im Südosten des Landes aufweisen. Nach einer Untersuchung, die die Akademie der Sozialwissenschaften in den ausgehenden 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts durchgeführt hat, besiedelt diese eine Million Köpfe zählende Bevölkerung hauptsächlich eine Fläche von fast 10 000 qkm, die zum Bezirk Xixiu, den Kreisen Pingba und Puding der Stadt Anshun gehört.

 

Vor 600 Jahren wurden diese Bewohner aus den fernen Provinzen im Südosten des Landes, wie zum Beispiel den Provinzen Anhui, Jiangsu und Zhejiang, hierher umgesiedelt. Sie und ihre Nachkommen pflegten die han-chinesische Kultur aus den Gebieten südlich des Jangtse und kamen auch nur selten durch Eheschließung in verwandtschaftliche Beziehungen mit den anderen Einheimischen. Durch wenigen Austausch und in einem geschlossenen Lebensumfeld sind hier die Lebensgewohnheiten der Ming-Dynastie überliefert.

 

Trachten sind ein Merkmal der Kultur, insbesondere die der Frauen sind besonders auffallend. Ihre Gewänder mit weiten Ärmeln, Haarspangen, Stoffbänder und bestickte Schuhe zeugen von ihrer langen Geschichte und weisen starke Ähnlichkeiten mit den Exponaten in den Museen über die Ming-Dynastie auf.

 

In den entlegenen Dorfsiedlungen sind heute noch Spuren von Stationierung und Festungen aus der Ming-Dynastie zu sehen. Dafür ist die Dorfsiedlung Yunshantun repräsentativ, denn die Verteidigungsanlage dieser Dorfsiedlung aus steinernen Toren, Türmen und Mauern ist vollständig erhalten geblieben.

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