Die olympischen Anlagen sind hauptsächlich auf vier Zonen im Norden und Westen Pekings verteilt. Die zentrale Zone liegt im Olympischen Park, während die anderen drei Zonen im westlichen Wohngebiet, im eher ländlichen Bereich im Norden Beijings und an Universitäten zu finden sind. Die zentrale Zone mit ihren sportlichen Austragungsorten und Anlagen bildet sozusagen den großen „Spielplatz“, der für hochkarätige Ausstellungen, Sportveranstaltungen und Geschäfts- wie Freizeitaktivitäten dienen soll. Das Kultur- und Sport-Zentrum Wukesong füllt dabei im Westen Pekings schon jetzt eine große Lücke, da es dort schon lange an solch einem Zentrum gefehlt hatte. Daher findet es bereits jetzt großen Anklang bei der Bevölkerung in der Umgebung. Die eher ländlichere Gegend im Norden hat sich schon ohne weiteres Zutun zum Touristenmagneten entwickelt. Weitere Anlagen sind auf sechs Universitäten verstreut, die sich fast alle im Nordwesten der Stadt befinden und den Studenten eine große Auswahl an Sportmöglichkeiten bieten.
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Durch olympische Anlagen entsteht eine große Auswahl an Sportmöglichkeiten für Hochschulstudenten. |
Um die Regierung hinsichtlich ihrer Pläne zu unterstützen, das Gelände nach den Olympischen Spielen der Allgemeinheit gewinnbringend zur Verfügung zu stellen, werden bei Umbau der olympischen Anlagen Maßnahmen wie Modelle mit verschiedenen Investoren, Risikoverteilung und professionelles Management durchgeführt. Das China International Trust and Investment Consortium (CITIC) und die Firma für die Verwaltung der staatseigenen Vermögen der Stadt Beijing, das Beijing State-Owned Assets Management Co., Ltd. (BSAM), gründeten gemeinsam die Firma Nationales Sportstadion GmbH, um das „Vogelnest“ in Sachen Finanzierung, Umbau, Verwaltung, Erhalt und Übergabe zu leiten. Diese Firma erhielt von der chinesischen Regierung für die nächsten 30 Jahre die Exklusivrechte am „Vogelnest“. Dieses Stadion ist damit landesweit das Erste, das dem so genannten „PPP“-Modell folgt. Der Name steht für „Public-Private-Partnership“ und bedeutet, dass die Regierung und ein Privatunternehmen die Risiken eines Vorhabens untereinander aufteilen. Die Nationale Sporthalle, das Nationale Konferenzzentrum und weiteren Anlage gelten hingegen als so genanntes „Build-Operate-Transfer“-Projekt (BOT). Hier ist der Investor allein für das Konzept, die Finanzierung, den Umbau und das Wirtschaften verantwortlich. Allerdings fallen die Gewinne, die die Firma in einem bestimmten Zeitraum der Pacht erwirtschaftet, auch nur für das Privatunternehmen ab, bevor die Anlage nach Ablauf des Pachtvertrages an die Regierung zurückgegeben wird.
Beim Modell mit der Beteiligung mehrerer Investoren wird sowohl das Risiko der Regierung als auch das der Privatinvestoren gesenkt. Denn bereits bei der Planung wurden die Funktionen und die zukünftige Nutzung der Sportstätten berücksichtigt. Auf diese Weise gibt es von Anfang an Klarheit darüber, welche Rechte und Verantwortlichkeiten der jeweilige Partner hat und wie die Gewinne aufgeteilt werden. Die Anlagen werden von privaten Unternehmen professionell geführt und im Vergleich zu früheren Modellen, bei denen die staatlichen Sportbehörden die Anlagen nach den Spielen leiteten, werdend die Risiken minimiert.